Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
ihm viel Freude, mit dem Pflanzen würde er allerdings noch warten. Der Boden habe sich ja inzwischen aufgewärmt, er reiße alles heraus. Öfter mal was Neues! Er überlege sogar, eine Gartenlaube zu bauen.
    »Passen Sie auf, wenn Sie die Sträucher rausreißen«, warnte der Klugscheißer. »Sie wollen doch nicht noch mal in die Dornen fallen und sich verletzen. Sie können von Glück sagen, dass die Kratzer sich nicht entzündet haben.«
    Richtig. Er wollte auf keinen Fall neue Kratzer. Er hatte wirklich unheimlich Glück gehabt.

4
    Die Woche verging wie im Fluge. Am Freitag hatte sich Regans Laune erheblich gebessert. Sie hatte die Papierberge abgearbeitet und konnte wieder das tun, was sie gern machte.
    Nicht einmal die Begegnung mit Aidens Assistentin konnte ihr die Laune verderben. Regan eilte gerade durch den Flur zu ihrem Büro, als sie von Emily Milan gerufen wurde. Regan drehte sich um und wartete, bis Emily sie eingeholt hatte. Emily war ungefähr einen Kopf größer als Regan. Wenn sie hohe Absätze trug, überragte sie Regan um einiges. Sie hatte blondes, kurz geschnittenes Haar; fransige Strähnen umrahmten ihr hübsches Gesicht. Emily war stets nach der neuesten Mode gekleidet, vom engen Minirock bis zum grellbunten Schmuck.
    Regan konnte Emily nicht leiden, doch sie bemühte sich, es sich nicht anmerken zu lassen und Privates von Beruflichem zu trennen. Aus irgendeinem Grund hatte Emily Regan gegenüber ebenfalls eine starke Abneigung entwickelt. In den vergangenen Monaten war ihre Feindseligkeit immer größer geworden; inzwischen trug sie sie öffentlich zur Schau.
    »Aiden möchte, dass ich die Leitung der Konferenz heute Vormittag übernehme, für die ursprünglich Sie vorgesehen waren. Er will bestimmt sichergehen, dass alles glattläuft.«
    Das war eine Beleidigung, eine ganz unverblümte. Regan rief sich in Erinnerung, warum es so wichtig war, mit dieser Frau auszukommen. So unangenehm Emily auch war, sie nahm Aiden einen Teil seiner vielen Pflichten ab, und das allein zählte.
    »Ist gut«, antwortete Regan.
    »Ich brauche die Notizen, die Aiden per E-Mail geschickt hat. Drucken Sie sie aus und schicken Sie Ihren Assistenten damit zu mir.«
    Kein bitte oder danke, kein verbindliches Wort. Emily machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon. Regan holte tief Luft und beschloss, sich den Tag nicht verderben zu lassen. Denk an etwas Schönes, befahl sie sich. Es dauerte eine Weile, doch schließlich fiel ihr etwas ein: Sie musste nicht mit Emily zusammenarbeiten. Das war besser als nichts.
    Meist fand Regan, dass sie einen Traumjob hatte, denn sie durfte Geld verschenken. Sie war die Vorsitzende der Hamilton-Stiftung. Ihre Großmutter hatte die Wohltätigkeitsorganisation gegründet. Als sie vor ein paar Jahren an einem Herzinfarkt starb, übernahm Regan, die bereits auf die Aufgabe vorbereitet worden war, ihre Position. Noch verfügte die Stiftung nicht über mehrere Millionen Dollar – was Regan sich wünschte –, doch hatten sie mit Geld und Sachmitteln schon vielen Schulen und Gemeindeeinrichtungen aus finanziellen Schwierigkeiten geholfen. Regan musste nur noch ihre Brüder überzeugen, mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Das war keine leichte Aufgabe, vor allem Aiden würde damit nicht einverstanden sein. Ihm ging es stets nur darum, die Hotelkette zu vergrößern.
    Das Chicago Hamilton war nur eines von Aidens Projekten, doch es diente ihm als Modell für weitere Unternehmungen. In den Hamilton-Hotels war der Kunde König, und weil das Personal liebevoll aufs kleinste Detail achtete, hatte das Hotel seit seiner Eröffnung alle wichtigen Auszeichnungen bekommen. Der Erfolg der Kette war größtenteils auf Aidens Personalpolitik zurückzuführen; er nahm nur Leute, die genauso engagiert waren wie er.
    Als Regan ihr Büro betrat, wartete Henry Portman dort bereits auf sie. Ihr junger Assistent ging noch aufs College und arbeitete nur halbtags im Hotel. Der Afroamerikaner hatte die Statur eines Bauarbeiters, das Herz eines Löwen und den Verstand eines jungen Bill Gates.
    »Der Drachen hat dich gesucht«, sagte er zur Begrüßung.
    Regan lachte. »Ich hab Emily schon auf dem Flur getroffen. Sie übernimmt die Konferenz um zehn. Gibt es sonst noch irgendwas Wichtiges?«
    »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht, welche willst du zuerst hören?«
    »Die gute.«
    »Wir können noch zwei weitere Schulen bei Kunstprojekten unterstützen. Außerdem warten sechzehn Briefe darauf, von

Weitere Kostenlose Bücher