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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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hineingezogen, Henry. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Ma’am. Verstanden.«
    »Wenn Morris mir droht, rufe ich den Sicherheitsdienst oder die Polizei. Genug damit! Ich habe alle Briefe unterschrieben. Du kannst sie rausschicken.«
    Henry schnappte sich die Post und wollte gehen. »Eins noch«, sagte Regan. »Kannst du bitte Aidens E-Mail ausdrucken? Es geht um die Konferenz, die Emily leiten wird.«
    »Verlangst du etwa von mir, dass ich ihr den Ausdruck nach unten bringe?«, fragte Henry mit Leidensmiene.
    Regan lachte. »Du wirst es überleben.«
    Henry räusperte sich und kam noch einmal zurück ins Büro. »Wegen Aiden …«
    »Ja?«
    »Eigentlich müsste ich den Mund halten, aber ich arbeite schließlich für dich, nicht für deinen Bruder. Oder?«
    Regan sah ihn an. »Ja, genau.«
    »Vor ein paar Wochen kam er mal vorbei. Du warst gerade nicht da, und er meinte, wenn es mal ein Problem gäbe, sollte ich ihn anrufen.«
    Regan versuchte, ruhig zu bleiben. »Aiden hat einen Beschützer-Komplex.«
    »Ich habe ihm gesagt, es gäbe keine Probleme, wir kämen wunderbar zurecht. Das stimmt doch, oder? Und wir bewegen etwas.«
    »Das stimmt.«
    Henry wollte gerade wieder gehen, als ihm noch etwas einfiel. »Ich habe vergessen, dir zu erzählen, dass letzte Woche der Drachen hier im Büro war.«
    »In meinem Büro? Was hatte sie denn hier zu suchen?«
    »Sie meinte, sie hätte dir Unterlagen auf den Schreibtisch gelegt, aber als sie weg war, habe ich nachgeguckt und konnte nichts Neues finden. Ich glaube, sie hat rumgeschnüffelt. Und ich vermute mal, sie war an deinem Computer.«
    »Bist du dir sicher?«, fragte Regan und überlegte, was Emily gesucht haben könnte. Je länger sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie.
    »Doch, ziemlich. Du machst den Computer immer aus, wenn du abends gehst, und ich war gerade erst gekommen. Ich guckte in deinem Büro nach, und da stand sie am Schreibtisch. Die nimmt sich ganz schön was raus, oder?«
    Das war stark untertrieben. Bevor Regan etwas entgegnen konnte, sagte Henry: »Vielleicht ist es besser, wenn wir von jetzt an die Tür abschließen, dann kann der Drachen nicht mehr rein.«
    »Hör auf, sie so zu nennen. Irgendwann rutscht es dir raus, wenn sie neben dir steht.«
    Henry zuckte mit den Schultern. Es war ihm völlig egal.

    Regan arbeitete bis halb zwölf, dann ging sie nach oben in ihre Suite, um sich frisch zu machen.
    Da das Palms nur sieben Querstraßen entfernt war, beschloss Regan, zu Fuß zu gehen. Auf dem Rückweg wollte sie die Stipendienliste beim Anwalt abgeben und in Dickerson’s Bath Shop eine Flasche von Sophies bevorzugter Bodylotion kaufen. Der Geburtstag ihrer Freundin stand vor der Tür. Regan hatte bereits eine tolle Prada-Tasche erstanden, von der Sophie geschwärmt hatte, nun wollte sie sie mit all den Dingen füllen, die ihre Freundin gerne mochte. Wenn sie genug Zeit hatte, wollte sie auch bei Neiman Marcus vorbeischauen und das Parfüm von Vera Wang kaufen, das Sophie so toll fand.
    Regan glaubte, der Spaziergang würde ihr guttun. Hoffentlich würde er ihre schlechte Laune vertreiben. Dass Emily in ihrem Büro herumgeschnüffelt hatte, machte sie wütend. Damit war sie noch nicht fertig.
    Auf dem Weg durch die Lobby dachte sie über diese Verletzung ihrer Privatsphäre nach. Da entdeckte sie Emily, die zur Rezeption ging. Regan beschloss, sie zur Rede zu stellen.
    »Emily, haben Sie mal kurz Zeit? Ich würde gerne mit Ihnen sprechen.«
    Emily drehte sich mit gelangweilter Miene um. »Ja, natürlich.«
    »Henry sagte, Sie wären letzte Woche in meinem Büro gewesen.«
    Regan erwartete, dass Emily leugnen würde, doch das war nicht der Fall. »Ja, das stimmt.«
    »Was haben Sie da gemacht?«
    »Ich habe Ihnen Unterlagen auf den Schreibtisch gelegt.«
    »Warum haben Sie sie nicht Henry gegeben oder auf seinen Schreibtisch gelegt?«
    »Ich wollte nicht, dass sie verloren gehen.« Emily sah an Regan vorbei und gab ihr damit deutlich zu verstehen, wie unwichtig ihr dieses Gespräch war.
    »Bei Henry geht nichts verloren.« Regan wollte die Vorzüge ihres Assistenten loben, doch Emily drehte sich einfach um.
    Ohne sich umzusehen, rief sie über die Schulter: »Henry hat doch Aidens Bericht verloren, oder?«
    »Nein, hat er nicht«, entgegnete Regan resolut.
    »Dann sind Sie es wohl gewesen.«
    Mit diesen Worten rauschte Emily davon. Regan wollte sich mit dieser Frau nicht in aller Öffentlichkeit streiten. Aber es wurde immer komplizierter,

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