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Mord Unter Segeln

Mord Unter Segeln

Titel: Mord Unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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du dann hier?«
    »Übernachten? Mich zum Einschlafen an dich ankuscheln? Die Dinge, die so angenehm zu zweit sind?« Jürgen grunzte noch einmal, diesmal klang es etwas zivilisierter.
    »Aha.« Oda räusperte sich. So viel hatte sie doch gar nicht getrunken, dass sie sich nicht an den Verlauf des Abends erinnern konnte. Und nichts in ihrem Kopf deutete darauf hin, dass sie einen Kater hatte. Kein Watte-Gefühl, keine Kopfschmerzen, sie war ausgeschlafen und fit. Als sie relativ früh zu Bett gegangen war, hatten die anderen noch in der Küche gesessen und die Reste der bestellten Pizzen verzimmert. Ach so!
    »Du Schlawiner«, sagte sie erleichtert und zog Jürgen die Bettdecke von der Brust. »Du hast dich klammheimlich in mein Bett geschlichen, als ich schon längst in Morpheus' Armen lag.«
    »Jo«, bestätigte Jürgen. »Auf den war ich so eifersüchtig, dass ich dachte, wenn ich mich dazulege, kommst du vielleicht zu mir rübergerobbt.«
    »Und?«
    Er grinste breit. »Meine Rechnung ist natürlich aufgegangen. Kaum hatte ich die Decke gelüpft und mich hingelegt, hast du dich zart wie eine Milka-Schokolade an mich geschmiegt.«
    »Nee.«
    »Doch.«
    »Das war gemein. Du hast mit meinem Unterbewusstsein gespielt, als mein Bewusstsein grad Pause hatte.«
    »Ich mag dein Unterbewusstsein.« Jürgen kräuselte vergnügt Mund und Nase und ließ seine Hand unter ihre Bettdecke wandern.
    »Halt, stopp, mein Lieber. Das Bewusstsein ist wieder da. Kuscheln steht heute früh nicht auf dem Programm. Du kannst die Kinder wecken, ich hüpf unter die Dusche. Und während du Tee und Aufbackbrötchen machst, mach ich mich fertig für den Sprung rüber auf die Insel.«
    »Ach so. Du drückst dich also davor, mir beim Umzug zu helfen. Ist das deine Rache?«
    »Quatschkopf.« Oda schmiss schwungvoll die Beine aus dem Bett. »Ich weiß nicht, wer von uns zwei Süßen heute den beschisseneren Job hat: du mit dem Umzug oder ich auf der Insel.« Ihr Gesichtsausdruck allerdings ließ keinen Zweifel daran, dass sie ihren eigenen Job als den angenehmeren empfand.
    ***
     
    Christine wurde auf Langeoog beinahe zur selben Zeit geweckt.
    »Hallo, Schlafmütze«, sagte Wiebke, die ihren Kopf durch die Tür gesteckt hatte, und Christine brauchte einen Augenblick, um sich zu orientieren. Im Traum hatte sie sich noch auf der »Henriette« befunden und weitergesponnen, was nach dem schönen Abend hätte geschehen können.
    »Komm ruhig rein«, sagte sie, klopfte neben sich auf die Matratze. Wiebke folgte ihrer Aufforderung und setzte sich im Schneidersitz aufs Fußende des Bettes.
    »Erzähl«, forderte sie Christine auf, »wie war's?«
    »Schön. Richtig schön.«
    »Und?« Wiebke sah sie neugierig an.
    »Was, und?« Christine atmete entspannt und hörbar wohlig ein.
    »Na, wie war es? Genauer: Wie war er ?«
    »Hmmmm … Nett eben.«
    »Ach, Christine, nun spann mich doch nicht auf die Folter. Seid ihr euch nähergekommen? Hat er dich geküsst?«
    »Ja.« Christine warf den Kopf in den Nacken, als sie sich nun aufsetzte. »Das hat er.«
    »Echt?« Ein breites Schmunzeln zog über Wiebkes Gesicht. »Küsst er gut?«
    Christine seufzte ein lang gezogenes »Jaaaa«.
    »Und?«
    »Wie, und?«
    »Na, wollte er mehr?«
    Christine wiederholte lachend: »Wollte er mehr?«
    »Nee, das warst nicht du, die vorgeprescht ist, oder?« Wiebke schüttelte den Kopf. »Aber Christine. Das macht man doch nicht als Frau. Du musst die Männer kommen lassen.« Sie prustete laut heraus, als ihr die Zweideutigkeit dieses Satzes bewusst wurde. »Ich meine, er muss sich bemühen. Er muss drängeln, nicht du.«
    »Ja, Missis Oberschlau, das weiß ich. Und es ist außer einem durchaus anregenden und zu mehr verleitenden Kuss auch nichts weiter passiert.«
    »Nichts.« Wiebke klang schlagartig sehr enttäuscht.
    »Nein. Carsten hat sich sein Klapprad geschnappt, hat mich hierherbegleitet, mir vor deiner Tür noch einen artigen Kuss auf die Wange gehaucht und ist zurück zum Hafen geradelt.«
    »Wie langweilig.«
    »Ach, hör auf. Gerade hast du noch gesagt, ich soll aufpassen, dass es nicht zu schnell geht, und nun ist es langweilig.« Christine fasste ihre Haare am Hinterkopf zum Pferdeschwanz zusammen und schob das Haargummi, das um ihr rechtes Handgelenk lag, darüber. »Wie sieht's aus, hast du noch Zeit fürs Frühstück, oder musst du gleich in den Laden?«
    »Nee, Frühstück hab ich eingeplant.« Wiebke erhob sich. »Ist ja noch früh. Hab schon alles so weit

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