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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Antwort. Und doch, mit an die Tür gepresstem Ohr meinte sie, Bewegungen zu hören, ein Hasten, ein merkwürdig rasselndes Atmen. Dann, ganz deutlich, ein ersticktes Gurgeln und ein weiterer Schrei, der völlig unvermittelt abbrach, als wäre die Luftzufuhr zu den Stimmbändern abgeschnitten worden. Erfüllt von schierer Panik und völlig im Ungewissen, was sie erwartete, packte Mrs. Button den Türknauf und drückte die Tür auf.
    »O mein Gott, o mein Gott!« Die Haushälterin schlug die Hand vor den Mund. Ihren ungläubigen Augen bot sich ein infernalischer Anblick, eine mittelalterliche Hölle, in welcher eine Gestalt auf dem Teppich lag und sich umgeben von Flammen und einem tanzenden roten und gelben Licht wälzte. Die Luft war zum Schneiden dick, und der Gestank weckte Übelkeit in Mrs. Button. Sie würgte und hustete. Der Gestank rührte von brennender Wolle, Lampenöl, versengtem Fleisch und noch einem anderen, überwältigenden Geruch her, den Mrs. Button im Augenblick nicht zuordnen konnte, obwohl er ihr bekannt vorkam. Die Nachttischlampe lag in Scherben auf dem geschwärzten, schwelenden Teppich. Zwischen den Scherben lag etwas, das ihr merkwürdig erschien, doch sie hatte nur einen Sekundenbruchteil Zeit, um sich all das zu merken, bevor sie ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Kreatur am Boden richtete. Die Kreatur, dieses brennende Ding, das sich auf dem Boden wälzte und schluchzende, rasselnde Geräusche von sich gab, als wollte sie schreien, ohne es zu können. Die Haushälterin zitterte am ganzen Leib, als sie den Kerzenhalter abstellte und einen Schritt nach vorn machte, bevor sie, von Grauen und Abscheu übermannt, wieder zurückwich. Vor ihren entsetzten Augen erhob sich die Kreatur mit übermenschlicher Anstrengung inmitten der Flammen und streckte Mrs. Button in stummem Flehen eine geschwärzte, sich schälende Klauenhand entgegen. In diesem Augenblick fingen ihre langen Haare Feuer, und im nächsten Moment war ihr Gesicht von einem flammenden Halo eingerahmt. Die Kreatur kreischte, ein hohes, nicht menschliches Geräusch, das erstarb, als hätte man die Lungen ausgequetscht, dann fiel sie zurück.
    »Mrs. Oakley!«, ächzte Mrs. Button.
    »O mein Gott, Mrs. Oakley!« 1999

    KAPITEL 2

    »MR. GLADSTONE«, sagte Damaris Oakley mit aller Entschiedenheit, die sie aufbringen konnte.
    »Wir haben das doch alles schon besprochen. Weder meine Schwester noch ich besitzen das geringste Interesse an einem Wasserspiel im Garten.«
    »Aber warum denn nicht?«, fragte Ron Gladstone.
    Sie starrten sich einmal mehr hart in die Augen, ein unvereinbarer Kontrast verschiedener Geschmäcker. Damaris trug einen sehr alten Tweedrock, dessen Futter unter dem Saum hervorlugte. Über dem Rock hatte sie einen womöglich noch älteren handgestrickten Pullover mit einem merkwürdig unregelmäßigen Muster sowie darüber einen Cardigan. Die vorderen Säume des Cardigans, wo die Knöpfe und Schlaufen saßen, waren ausgeleiert und hingen schlaff über die Taille. Auf der Rückseite war er eingelaufen und ließ den halben Rücken frei. Auf dem Kopf trug Miss Oakley einen altehrwürdigen weichen Hut aus Tweed, der einmal ihrem Vater gehört hatte und in dem sogar noch die Überreste eines seiner Fliegenköder vom Fischen steckten.
    Ron Gladstone andererseits war ein Bild von respektabler Eleganz, selbst in seiner Gärtnerkleidung. Sein Cardigan war sauber und zugeknöpft, und im Halsausschnitt waren Hemd und Krawatte zu sehen. Das ergrauende rote Haar war militärisch kurz geschnitten. Der kleine abstehende Schnurrbart hatte seinen roten Farbton behalten und verlieh Gladstone das Aussehen eines streitlustigen Gockels. Als Konzession an das Draußensein trug er stabiles Schuhwerk, doch selbst das war offensichtlich blitzsauber geputzt worden, bevor Gladstone das Haus verlassen hatte, und die wenigen frischen Spritzer Schmutz und Gras vermochten den Eindruck nicht zu schmälern.
    Zum wiederholten Mal überlegte Damaris, dass hilfreiche Arrangements zwar schön und gut waren, doch sie kamen viel zu häufig mit verborgenen Nachteilen daher. Damaris und ihre Schwester konnten sich unmöglich einen Gärtner leisten oder auch nur die regelmäßigen Besuche einer jener Gartenbaufirmen bezahlen. Andererseits waren die beiden Schwestern auch nicht mehr imstande, allein mit dem üppig wuchernden Grün fertig zu werden, und so hatten sie voller Verzweiflung Hilfe gesucht.
    Ron Gladstone war nicht ihr erster Versuch gewesen, dieses

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