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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Stange angebracht waren. Man hatte den Stuhl so hingestellt, dass sie aus dem Fenster schauen konnte. Der dreiteilige Trockner wurde rings um ihren Kopf geklappt, so dass etwa zehn Zentimeter zwischen dem Trocknen und dem Versengen ihrer Haare lagen.
    Die Wärme am Kopf war sehr angenehm. Honey machte es sich unter ihrem Nylonumhang bequem.
    Durch das Fenster konnte sie das Gebäude gegenüber sehen – das Gebäude mit den Büros von Mallory und Scrimshaw.
    Honey beobachtete Doherty und die Leute in den weißen Schutzanzügen. Sie wirkten wie Schneemänner, hoben sich sehr weiß von den dunklen Wänden ab, während sie Beweismittel fotografierten, registrierten und eintüteten. Sie konnte sogar den Schreibtisch erkennen, den vier massige Männer gerade zur Tür herauszutragen versuchten.
    Bald war die schroffe Ariadne vergessen, und die Wärme des Haartrockners machte Honey ganz schläfrig. Ihr fielendie Augen zu. Dieser Mord war eine schreckliche Sache, aber sie musste positiv denken. Möglicherweise würde der Ausgang des Falls sich auf ihre Zimmerbelegung auswirken, oder nicht? Was konnte sie schon dafür? Aber was für den einen schlecht war, war für einen anderen vielleicht gut. Sie war eigentlich nicht geldgierig, sie dachte einfach praktisch.
    Sie gab sich im Stillen das Versprechen, von jetzt an öfter mal zum Frisör zu gehen. Nicht unbedingt zu diesem Frisör. Ariadne konnte man gewiss nur in kleinen Dosen ertragen. Aber es waren ja noch andere Haarkünstler in Bath – sogar sehr gute –, wenn sie auch auf keinen Fall, rief sie sich in Erinnerung, zum Frisör ihrer Mutter gehen wollte, zu Antoine mit den Schlangenhüften und den schmalen Händen.
    Trotzdem hatte man wunderbar Zeit zum Nachdenken, wenn man mit warmem Kopf auf einem Stuhl saß und sonst nichts zu tun hatte.
    Dass ihre Haarfarbe höchstwahrscheinlich entschärft war, erleichterte sie kolossal. Und das Sitzen tat ihren Füßen gut.
    Mit zu Schlitzen verengten Augen schaute sie sich das Gebäude gegenüber etwas genauer an. In dem Stockwerk, wo Scrimshaw ermordet worden war, sah sie vier Fenster. Das Zimmer ganz rechts war hell erleuchtet. Sie konnte gerade noch die letzten Mitarbeiter des Forensik-Teams ausmachen, die dort arbeiteten. Im Raum nebenan ging es weniger geschäftig zu. Das Zimmer genau ihr gegenüber war Mr. Scrimshaws Büro mit der dunklen Holztäfelung und der spartanischen Möblierung.
    Plötzlich schaltete jemand das Licht aus. Es schien, als wäre ein Vorhang vor einer Bühne gefallen, als wäre nichts dort drüben wirklich gewesen, nur ein inszeniertes Theaterstück.
    Ariadne kam nachsehen, ob die neue Haarfarbe gleichmäßigeinwirkte. Sie klappte eines der in Alufolie eingeschlagenen Haarpäckchen auf.
    »Ah! Eine Profi-Färbung!«
    »Die wird mich wahrscheinlich ein Vermögen kosten.«
    »Selbst schuld. Sie hätten gleich einen Profi ranlassen sollen.«
    Die Schlussfolgerung, dass ihre eigenen Bemühungen – vielmehr Mary Janes Bemühungen – dilettantisch gewesen waren, war offensichtlich. Aber so einfach wollte Honey das nicht hinnehmen.
    »Ich konnte keinen Termin bei einem anständigen Frisör bekommen – jedenfalls nicht bei einem, den man mir empfohlen hätte.«
    Sie bemerkte, wie sich Ariadnes Lippen verzerrten, weil sie sich über die Andeutung ärgerte, dass niemand sie empfohlen hatte.
    »Ach, egal«, sagte Ariadne schließlich. »Wie wär’s wieder mit ein wenig Konversation? Also, dann schauen wir mal. Womit fange ich an? Ich weiß, wie wäre es, wenn ich Sie frage, ob Sie die Aussicht genossen haben?«
    Honey rümpfte die Nase. »Die ist ja nicht gerade phantastisch. Das sind doch nur Büros.«
    »Aber im Augenblick weit mehr als Büros. Da ist was echt Aufregendes passiert. Ein richtiggehender kleiner Mord«, antwortete Ariadne so selbstzufrieden, als wäre das ihr Verdienst. »Die Polizei ist noch immer drüben und untersucht den Fall. Das sind vielleicht Bauerntrampel. Na ja, so wie die aussehen, vertreiben sie wenigsten die Mäuse aus dem Haus, wenn sie schon sonst nichts auf die Reihe kriegen.«
    Doherty war auch da drüben. Honey fühlte sich verpflichtet, etwas zu seiner Verteidigung vorzubringen.
    »Ach, ich weiß nicht, ein, zwei von denen sehen doch ganz schnuckelig aus.«
    »Ist mir noch nicht aufgefallen«, sagte Ariadne mit einem verächtlichen Schniefen. »Ich bemerke nur wirklich attraktive Männer.«
    »Ich auch, aber ich habe Glück. Ich habe supergute Augen.«
    Ariadne spitzte ihre

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