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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Schirm benutzen, und ich habe einen Plastikregenmantel«, fügte er hinzu. »Sehen Sie.«
    Sie schauten beide. Auf seinem durchsichtigen Material blühten quietschrosa Sonnenblumen mit unglaublich quietschgrünen Blättern.
    »Schöner Regenmantel«, meinte Mary Jane, die sich sofort in diese Kombination ihrer Lieblingsfarben verguckt hatte. »Haben Sie den bei John Lewis gekauft?«
    Inzwischen hatte der Mann sich ein wenig beruhigt und schüttelte den Kopf. »Nein. Mein Schwager hat ein Lagerhaus für Import-Export. Bei dem bekomme ich guten Rabatt. Soll ich Ihnen einen besorgen? Ich nehme Bestellungen entgegen.« Er zog einen kleinen Block und einen Bleistiftstummel aus der Tasche. »Ich habe viele zufriedene Kunden.« Er streckte die Hand aus, als eine schicke, chinesisch aussehende Dame vorbeieilte. Sie trug die marineblaue Uniform einer berühmten Ladenkette unter einem durchsichtigen Regenmantel, auf dem bunte Schmetterlinge prangten.
    Honey und Mary Jane lehnten dankend ab, meinten aber, sie würden ihm sicherlich bald wieder einmal begegnen.
    »Die kenne ich«, sagte Mary Jane, die mit den Augen der dahineilenden chinesischen Dame folgte. »Die habe ich schon mal irgendwo gesehen, aber ich will verhext sein, wenn ich mich erinnern kann, wo das war.«
    Mary Jane hatte die Angewohnheit, mit Leuten praktisch im Vorbeigehen Bekanntschaft zu schließen. Also achtete Honey nicht weiter auf ihre Worte. Außerdem brauchte sie dringend einen Kaffee.
    »Komm, wir fahren jetzt erst mal das Auto vom Teppich dieses Herrn und gehen dann einen Kaffee trinken.«

Vierunddreißig
    Dohertys Anruf erreichte sie, als sie gerade über die Severn Bridge fuhren.
    Sie erklärte ihm, wohin sie unterwegs waren, und fragte ihn, was er wollte.
    »Ich hab was für dich«, sagte er. »Eine aktuelle Nachricht. Wir haben Arabellas Telefon aus dem Fluss gefischt. Sie haben das Wehr saubergemacht. Dazu benutzen sie Netze an langen Stangen – wie Kinder, die Kaulquappen fangen wollen. Dabei haben sie Arabellas Handy rausgeholt. Es war in einem Etui, in dem ihr Name stand.«
    »Vielleicht irre ich mich, aber muss das Handy nicht erst trocken werden, ehe du die Nummer des letzten Anrufs finden kannst, der bei ihr eingegangen ist?«
    »Du irrst dich nicht.«
    »Wo bist du also?«, fragte sie.
    »Nicht weit von euch weg«, sagte er finster. »Ich melde mich.«
    Die Ereignisse des Tages hatten sich rascher entwickelt, als Doherty in seinen kühnsten Träumen angenommen hätte. Man hatte den Toten, Adam Rolfe, in einem Lastwagen der Welsh National Opera gefunden. Seine Brieftasche verriet, wer er war.
    Der Lastwagen war auf einem Rastplatz in der Nähe von Chepstow geparkt gewesen, einer Grenzstadt wie Tijuana, nur ohne Sombr190eros, ohne Straßenverkäufer und ohne Kleinkriminelle, die sich als Fremdenführer ausgeben. Chepstow war die erste Stadt jenseits der walisischen Grenze, höchst ehrenwert und schon längst von anspruchsvollen Engländern von jenseits der Grenze kolonisiert.
    »Sobald wir irgendwo die Kulissen ausgeladen haben, lassen wir die Türen hinten im Anhänger immer unverschlossen, damit das gleich jeder sehen kann.«
    Doherty nickte. Es war allgemein üblich, die hinteren Türen von leeren LKW s offen zu lassen. So verschwendeten die Diebe nicht ihre Zeit, und die Besitzer der Lastwagen mussten den Wagen nicht reparieren lassen, weil jemand den Anhänger aufgebrochen hatte.
    »Ich bin froh, dass wir die Identität bestätigen konnten«, sagte Detective Inspector Emlyn Morgan, der aus Cardiff heraufgekommen war. Doherty hatte die Leiche selbst identifiziert. Er machte das, nachdem er dafür gesorgt hatte, dass jemand von der Wache in der Manvers Street bei Mrs. Rolfe vorbeischaute und ihr mitteilte, dass ihr Exehemann tot war.
    »Fragt sie nach ihrem Alibi in der Mordnacht. Fragt sie, ob sie neulich die Wahrheit gesagt hat.«
    Jetzt war er hier in der Nähe von Chepstow und sah sich am Tatort um.
    Es schien regelmäßig vorzukommen, dass zwei Lastwagen der Welsh National Opera auf dem Rückweg von London auf diesem Rastplatz über Nacht parkten.
    »Ich bin froh, dass Sie mich hergeholt haben.«
    »Kein Problem. Der Fahrer ist sich ziemlich sicher, dass die Leiche noch nicht im LKW war, ehe er eingeschlafen ist. Sie sind gestern Abend in London erst spät weggekommen und waren zu müde, um weiterzufahren. Er hat den Toten gegen acht Uhr heute Morgen gefunden. Der arme Mann hat einen ordentlichen Schreck

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