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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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worum es bei dem Streit ging?«
    »Ich weiß es nicht. Es hat jemand angerufen, sie hat herumgebrüllt, und dann ist sie davongestürmt.«
    »Und ihre Handtasche? Haben Sie die genommen?«
    »Warum zum Teufel sollte ich das tun? Wir hatten nicht mal denselben Modegeschmack. Sie war ja so viel älter als ich!«
    »Wer sonst hätte sie denn umbringen wollen?«
    »Jede Menge Leute.«
    »Ist es nicht möglich, dass jemand sie vermisst?«
    »Kaum, Schätzchen«, antwortete Petra, und ein hässliches Grinsen verdunkelte ihre vollkommenen Gesichtszüge. »Die vermisst keiner, zumindest keiner, der sie kannte.«
    »Wer war der Anrufer? Wissen Sie das?«
    »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Ich weiß es nicht. Der Ehemann. Ein Liebhaber.« Als sie die Achseln zuckte, rutschte der Pullover noch weiter herunter, entblößte noch mehr sinnliche Schulter, noch mehr seidenglatten Oberarm.
    Das war also die Frau, die die Zuschauer über ihre Fernsehbildschirme nur zu gern zu sich ins Wohnzimmer einluden. Und sie hielten sie für eine durch und durch reizende Person. Wenn die wüssten, überlegte Honey. Aber die Leute wollten es gar nicht wissen. Petra Deacon war eine Berühmtheit, und alle, die sie nicht näher kannten, verehrten sie glühend.
    Doherty bohrte weiter. »Wussten Sie viel über Arabellas Leben?«
    Petra lachte spöttisch. »Wofür halten Sie mich? Für eine gottverdammte Hellseherin? Arabella hat ihr Privatleben sehr geheim gehalten – außer natürlich, wenn sie sich davon finanzielle Vorteile versprach, dass es in den Boulevardzeitungen breitgetreten wurde. Jeder, der ihr einen ordentlichen Batzen für ihre Märchen – und ich meine das wörtlich – zahlte, konnte sie kriegen.«
    Nur hier und da eine Kleinigkeit blieb allen verborgen, dachte Honey. Dann kam ihr plötzlich ein Gedanke. Niemand hatte irgendetwas über Arabellas Vergangenheit gewusst, einschließlich ihres Ehemanns. Konnte es möglich sein, dass jemand es sich zur Aufgabe gemacht hatte, mehr herauszufinden, als sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte?
    Doherty schaute die Fernsehmoderatorin fragend an.
    »Ich nehme an, Sie kannten Sean Fox.«
    »Ja.«
    »Man hat ihn an einem Baum aufgeknüpft gefunden.«
    »Ich habe davon gehört, dass er Selbstmord begangen hat. Er war schwul, wissen Sie.«
    »Er hat nicht Selbstmord begangen. Er wurde umgebracht.«
    Petras Verteidigungshaltung brach zusammen. Honey war klar, dass das nicht lange so bleiben würde, und sie schaltete sich schnell ein.
    »Entschuldigung«, sagte sie, »aber wer war der Herr, der gegangen ist, kurz bevor wir hier ankamen?«
    »Ein Freund. Nur ein Freund.«
    Doherty begriff, worauf Honey hinauswollte, und übernahm den Staffelstab. »Wie wäre es mit einem Namen?«
    Petra Deacon warf den Kopf lässig in den Nacken, und ihre Augen blitzten in dem vergeblichen Versuch, ihn zum Wegsehen zu zwingen. »Er ist nur ein Freund.«
    Doherty blieb beharrlich. »Dann könnten Sie mir ja seinen Namen nennen.«
    Die Kiefer der Moderatorin mahlten. Sie knirschte mit den Zähnen.
    »Gabriel Forbes. Der hat auch Fragen gestellt. Der Mann ist völlig besessen. Er glaubt, dass seine Frau Affären hat. Und verdammt noch mal, die sollte eine Affäre haben. Mehr als eine. Die kann nicht mal losziehen und ein Aquarell malen, ohne dass er jemanden auf sie ansetzt, der ihr nachspioniert.«

Dreiunddreißig
    Auf der Rückfahrt versuchte Honey, all die Menschen – und Ereignisse – unter einen Hut zu bringen. Sie schwieg lange nachdenklich.
    Plötzlich trat Doherty auf die Bremse und blieb auf einem günstig gelegenen Parkplatz stehen.
    »Okay. Was ist los?«
    Der Motor war ausgeschaltet. Das Verdeck war zu. Sie spürte den fragenden Blick, ehe sie sich zu ihm umwandte.
    »Dieser Mann, dieser Gabriel Forbes, Sofia Camilleris Ehemann«, sagte sie, »ich habe den schon mal gesehen. Er war in J R Books.«
    »Im Laden deines Freundes. John, so heißt er doch?«
    Es überraschte Honey ein wenig, dass Doherty John ihren Freund genannt hatte. Sie hatte seinen Namen immer nur beiläufig erwähnt.
    Sie nickte. »Ich habe ihn da gesehen.«
    »Hat er was mit dem Fall zu tun?«
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Nur insofern als John und Adam alte Freunde sind. Das ist die einzige Verbindung. Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig, oder? Adam ist aus dem Schneider.«
    Doherty legte ihr den Arm um die Schulter und streichelte ihr sanft den Nacken.
    »Honey. Eins ist wichtig, das müssen wir unbedingt

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