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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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war mit den Blättern und Zweigen der windzerzausten Bäume übersät. Obwohl Sean sich die Füße verletzt hatte, rannte er weiter. Er hatte Angst, er war außer Atem, und er konnte nicht sehen, wohin er lief. Seine Beine zitterten, und er taumelte wie ein Betrunkener hin und her.
    Dann fiel er hin. Er spürte Wasser unter sich, und seine Hände krallten sich in schlammige Erde und Farnwedel. Seine Stirn krachte auf einen Stein, dann umgab ihn eine noch tiefere Dunkelheit.
    Nach ein wenig altmodischer Recherche, die aus einigen Telefonaten bestand, hatte Honey die Adresse von Arabellas Agentin herausgefunden. Normalerweise lebte die Frau in Covent Garden, im Herzen des Londoner Theaterbezirks, aber sie hatte auch ein Häuschen im Wye Valley, und dort hielt sie sich im Augenblick auf.
    Honey hatte nie vorgehabt, Mary Jane zu bitten, mit ihr nach Wales zu fahren, doch jemand hatte ihr Auto geklaut. Honeys alter Citroën stand gewöhnlich in einer Ecke des Parkplatzes beim Busbahnhof unten in der Stadt. Leider war dort im Augenblick die Baustelle für das neue Einkaufszentrum, und Parkplätze hatten Seltenheitswert. Also hatte Honey in der Forester Avenue parken müssen. Und da hatte sie ihr Auto zum letzten Mal gesehen.
    »Gestohlen! Wer klaut denn einen uralten Citroën? Wenn ich schon klauen würde, dann würde ich einen BMW nehmen«, sagte Smudger.
    Honey ging durch den Kopf, dass Smudger wahrscheinlich ein ziemlich guter Autodieb geworden wäre, hätte er sich nicht für eine Laufbahn als Chefkoch entschieden.
    »Was brauche ich einen BMW ? Mein alter Wagen hat vier Räder, das reicht mir«, erwiderte Honey hitzig, sauer, weil ihrAuto weg war, und noch saurer, weil Smudger den Citroën auch noch schlechtmachen musste.
    Mary Jane stellte die Bedingung, wenn sie Honey schon ins Wye Valley fahren sollte, müssten sie zumindest kurz in Tintern Abbey vorbeischauen. »Ich habe mir sagen lassen, dass es dort spukt«, fügte die alte Amerikanerin hinzu.
    Honey verdrehte die Augen, während sie in Gedanken eine Münze warf, um zu entscheiden, ob sie mit Mary Jane fahren oder warten sollte, bis sie entweder selbst einen Wagen hatte oder bis Doherty oder Lindsey oder sonst wer Zeit hatte, sie nach Wales zu fahren.
    Die Sache war äußerst eilig. So war das nun mal. Arabellas ehemalige Agentin hatte den Ruf, furchterregend, aufbrausend und schwer zu finden zu sein. Honey hatte ihren Aufenthaltsort nur mit Hilfe einer Frau herausgekriegt, die für die Agentur arbeitete und die Freundin einer Freundin einer Freundin ihrer Mutter war. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als hinzufahren! Und zwar sofort!
    Sobald sie die Mitfahrgelegenheit arrangiert hatte, rief sie bei Doherty an, um ihm mitzuteilen, was sie vorhatte.
    »Ich werde ihr sagen, dass ich ein Buch geschrieben habe, auf das die Filmproduktionsgesellschaft Miramax eine Option hat, und dass sie mir als die beste Agentin empfohlen wurde, die es für mich verkaufen könnte. Und jemand hat mein Auto gestohlen. Mary Jane fährt mich hin.«
    »Lass mich wissen, was du rausfindest. Fahrt vorsichtig. Willst du übrigens dein Auto wirklich wiederhaben?«
    Es war zum Verzweifeln! War sie tatsächlich die Einzige, die mehr Wert darauf legte, von A nach B zu gelangen, als ein glänzendes, brandneues Auto zu besitzen?
    »Wir stecken alle in den gleichen Staus, ganz egal, wie toll unsere Autos aussehen«, sagte sie zu Doherty.
    »Dein Bier. Jedenfalls viel Spaß. Die Landschaft in Wales ist ja wirklich toll. Du könntest ein Picknick mitnehmen.«
    Bei der Erwähnung des Picknicks musste sie an die schwellendenMuskeln des persönlichen Fitnesstrainers von Arabella denken. »Victor Bromwell hat übrigens ein Alibi. Er war in der Oper.«
    »Ach, wirklich?«
    »Ja, die Sopranistin hat ihn zum Abendessen vernascht.«
    Wenn Honey davon absah, dass ihr immer schlecht wurde, wenn Mary Jane fuhr, musste sie zugeben, dass sie bisher wirklich viel Glück gehabt hatte. Sie hatte bei der Sekretärin von Faith Page angerufen, die ihr mitgeteilt hatte, dass die Agentin in ihrem Cottage war und sich sehr freuen würde, sie zu sehen.
    »Die Frau hat irgendwas mit Programmen über Spukschlösser und Paranormales zu tun«, sagte Mary Jane voller Begeisterung. »Meinst du, sie könnte mich in so einer Fernsehshow unterbringen? Schließlich bin ich eine intuitive Hellseherin. Die Geister sprechen regelmäßig mit mir, und ich bin völlig in Resonanz mit den Erdschwingungen. Weißt du, dass Wales und

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