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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Haustür gegenüber ging auf, und John trat heraus.
    Er trug ein Paket in braunem Packpapier unter dem Arm, das ganz ähnlich aussah wie das, was einer der beiden Männerunter den Arm geklemmt hatte, die sie aus dem Buchladen hatte kommen sehen.
    John Rees ging mit flottem Schritt durch den Guildhall Market und zur anderen Seite wieder heraus, schlängelte sich dann geschickt zwischen den Stühlen und Tischen der Straßencafés hindurch, wich Werbetafeln aus und marschierte schwungvoll auf die Pulteney Bridge zu – in Richtung Green River Hotel.
    Das kleine Café auf der Brücke hatte bereits geschlossen. Tagsüber hatte man von dort durch die Bogenfenster den schönsten Blick auf die schäumenden Fluten des Wehrs.
    John Rees ließ die Läden links liegen und war auf dem Weg zur Manvers Street.
    Es versetzte Honey einen winzigen eifersüchtigen Stich, als sie überlegte, dass John vielleicht eine Freundin hatte. Die Rolle hätte einmal sie übernehmen können, aber sie hatte sich ja anders entschieden. Steve Doherty war rotzfrech gewesen, John dagegen eher entspannt und lässig. Sein Ansatz war: Hier bin ich, wenn du mich haben willst. Trotzdem war es nicht schlecht, einen interessierten Mann in Reserve zu haben. Oder eine interessante neue berufliche Karriere. Wie viel wohl Privatdetektive verdienten?
    Es war gar nicht so einfach, mit John Schritt zu halten. Es erforderte ziemlich viel Geschick, den Abstand nicht zu verändern. Honey war sehr mit sich zufrieden, dass sie es gut hinbekam.
    Wie ein Panther.
    Mannomann, die Beschreibung gefiel ihr. Sie war leise und total unauffällig, und niemand, wirklich niemand würde sie erkennen …
    »Hannah! Hannah! Bist du das? Was machst du denn hier in diesem Aufzug? Das steht dir nun wirklich gar nicht!«
    Honey ging unter den grellbunten Schirmen eines Cafés in Deckung. Aber ihr Körper war immer noch deutlich sichtbar. Niemand, der ihrer Mutter je begegnet war, hätte diese schrille Stimme nicht erkannt.
    Ihre Mutter tauchte unter den Schirm. Das Gesicht hatte sie nach oben gereckt, und sie schaute verdutzt.
    Sie schnüffelte. »Was ist das denn für ein Geruch? Wo hast du das Kopftuch her? Wieso läufst du hier wie eine Oma vom Land rum?«
    »Ich bin verkleidet.«
    Gloria Cross zog Honey auf einen der Stühle. Ihre Augen waren ungläubig zusammengekniffen. »Ich habe dich nicht dazu erzogen, Lügen zu erzählen, Hannah. Du weichst meinem Blick aus. Bist du mit jemandem verabredet?«
    »Natürlich nicht.«
    »Würdest du es mir sagen, wenn es so wäre? Ich hoffe ja, dass du mit einem neuen Mann verabredet bist. Ist er reich? Ist er berühmt? Das hoffe ich auch. Macht nichts, du brauchst es mir nicht zu verraten. Solange er reich ist, ist es mir egal, was er sonst macht.«
    »Mutter, es gibt keinen neuen Mann in meinem Leben. Ich bin mit dem alten vollauf zufrieden.«
    Ihre Mutter schniefte. »Irgendwie riechst du nach Katze. Wo hast du bloß dieses schreckliche Kopftuch gekauft?«
    »In einem Second-Hand-Laden«, murmelte Honey.
    Einen Augenblick lang saß Honeys Mutter mit offenem Mund da. »Geht das Hotel so schlecht, dass du in Second-Hand-Läden einkaufen musst? Das Ding riecht, als hätte jemand seine Katze drin eingewickelt. Die hatte vielleicht noch Flöhe. Katzen haben sehr oft Flöhe.«
    »Es hat einer alten Dame gehört.«
    »Ja, und alte Damen sind berüchtigt dafür, dass sie Katzen haben. Die haben alle Katzen, wenn sie in die Jahre kommen. Und dann reden sie mit ihnen. Deswegen hat man sie doch früher als Hexen verbrannt, weißt du. Lindsey hat mir das erzählt.«
    »Du bist auch eine alte Dame, Mutter.«
    Gloria war nun ernsthaft beleidigt. »Ich bin noch nicht alt genug, um mir Katzen zu halten. Warum trägst du also das Ding? Um irgendeiner alten Dame zu helfen?«
    »Ich habe es dir doch gesagt. Ich gehe auf ein Kostümfest. Dahin bin ich gerade unterwegs.«
    Sie durfte, ja sie musste lügen. Privatdetektive machten das andauernd.
    Ihre Mutter musterte das Kopftuch noch einmal. »Und das Thema dieses Kostümfests? Stinkende Stadtstreicher?«
    »Nein. Eine Kopftuchparty. Es ist eine Kopftuchparty.«
    »Hm!« Das musste im Augenblick reichen, denn Gloria hatte einen Kellner gesichtet, der herumlungerte und wohl Bestellungen aufnehmen wollte.
    Schon schoss ihre Hand in die Höhe, und sie schnippte mit den Fingern. »Garçon, bitte zwei doppelte Sherry.«
    »Ich mag keinen Sherry«, sagte Honey.
    Gloria Cross ignorierte das. Honey knirschte mit den Zähnen

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