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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Handy.
    »Danke. Ist irgendeine Nachricht auf diesem Telefon, die Sie uns erklären möchten?«, fragte Doherty.
    Dominic schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Doherty wählte die Nummer der Mailbox. Honey konnte ihm an der Nasenspitze ablesen, dass da keine Nachrichten anzuhören waren.
    »Ist dies Ihr einziges Telefon?«, erkundigte sich Dohertys.
    »Ja.«
    Es war nicht immer leicht festzustellen, wann jemand log. In diesem Fall aber war es klar. Denn Honey hatte sich ja die Nachrichten selbst angehört. Sie waren da gewesen, und jetzt waren sie fort. Honey nahm an, dass es auch was mit Dominics jugendlichem Alter zu tun hatte. Ohne Übung lernte man nicht, ein guter Lügner zu sein. Ihr verstorbener Mann Carl war ein hervorragender Lügner gewesen. Deswegen hatte sie sich mehr oder weniger aus dieser Ehe zurückgezogen.
    Carl Driver hatte ein Jetset-Leben geführt, zu dem unter anderem eine zwanzig Meter lange Rennyacht gehört hatte. Er hatte eine Mannschaft von zehn Personen, die mit ihm auf dieser Yacht Rennen fuhren. Genauer gesagt von zehn Frauen, von denen keine einen Tag älter als zweiunddreißig war.
    »Möchten Sie mir noch was anderes sagen, Dominic?«
    »Nein. Sollten Sie mit Ihrer Befragung fertig sein, würde ich jetzt gern gehen.«
    »Ja, ich bin fertig mit Ihnen. Im Augenblick.«
    Honey war sich völlig darüber im Klaren, dass selbst gelöschte Anrufe wiedergefunden und zurückverfolgt werden konnten. Nichts wurde je wirklich gelöscht. Das hatte ihr Lindsey einmal erzählt. Hatte Dominic die Wahrheit gesagt? Oder hatte sie richtig geraten, dass er doch zwei Handys besaß?
    Doherty war inzwischen wieder zu seiner ernsthaften Polizeibefragung zurückgekehrt. Der gezerrte Rückenmuskel beeinträchtigte sein Gehirn in keiner Weise. Er war voll bei der Sache, bewertete, fragte nach und addierte Wahrscheinlichkeiten.
    »Dann muss ich jetzt noch zu Ende packen«, sagte Dominic und ging fort.
    »Nein«, sagte Doherty, als Honey versuchte, ihm beim Aufstehen zu helfen. »Ich kann das allein.«
    Er kam bis zur Haustür, ehe er zu stöhnen anfing und sich den Rücken rieb.
    Honey war entschlossen, noch einmal unter vier Augen mit Dominic zu sprechen, und begann in ihrer Handtasche zu wühlen.
    »Mist! Ich habe mein Kosmetiktäschchen im Badezimmer vergessen. Ich musste es mitnehmen«, sagte sie, zu Susan Rolfe gewandt. »Sie wissen schon. Meine Tage.«
    Als sie Dominic oben antraf, tat er gerade genau das, was sie erwartet hatte. Er überprüfte die Einzelheiten zu den Gesprächen auf seinem Mobiltelefon.
    »Das hätten Sie nicht machen sollen«, sagte sie zu ihm.
    Er schaute verdutzt.
    »Das ist meine Privatsache«, antwortete er, denn jetzt war er wütend, nicht mehr voller Selbstmitleid und nicht mehr betrunken.
    »Ihr Vater hat sich bei Ihnen gemeldet, nicht wahr? Lassen Sie mich raten, er hat eine Nachricht auf Ihre Mailbox gesprochen. Wo ist er, Dominic?«
    Dominic starrte sie an, die Augen kugelrund. »Ich weiß es nicht. Es stand ›unbekannte Nummer‹ da.«
    Honey streckte die Hand aus. »Geben Sie mir das Telefon, Dominic. Die Polizei kann versuchen, den Anruf zurückzuverfolgen.«
    »Dann schnappen sie ihn.«
    Den muss man schnappen, überlegte sie, formulierte es aber nicht so.
    »Dominic, wir müssen Ihren Vater finden, damit er seinen Namen reinwaschen kann.«
    »Schauen Sie mal, ich habe es Ihnen doch gesagt. Ich habe ihm erzählt, dass Arabella eine Affäre mit diesem Typen hatte. Das muss ihn schwer getroffen haben. Das muss so gewesen sein.«
    »Weil eine solche Nachricht Sie schwer getroffen hätte? Sie machen zu viele Annahmen, was Ihren Vater angeht, Dominic. Denken Sie mal drüber nach. Halten Sie Ihren Vater für einen gewalttätigen Menschen? War er jähzornig? Hat er Sie oder Ihre Mutter je geschlagen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Mein Vater war – ist – nicht so. Er ist sehr weichherzig. Das ist ja gerade sein Problem.«
    Honey hatte die Hände noch immer nach dem Telefon ausgestreckt und winkte nun mit den Fingern. »Her damit.«
    Doherty hatte es geschafft, sich irgendwie ins Auto zu hieven. Honey lehnte sich durch das offene Fenster zu ihm hinein und legte ihm das Mobiltelefon auf den Schoß.
    »Er hat zwei Handys. Ich denke, du wirst feststellen, dass dies das Telefon mit den Nachrichten ist. Ich hoffe, ihr könnt die Anrufe zurückverfolgen.«
    »Mach ich.«
    Honey setzte sich auf den Fahrersitz. Plötzlich kam ihr ein Gedanke.
    »Ich möchte wissen, warum sie uns wegen

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