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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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würde, wenn auch lieber zum Kaffee als zum Tee.«
    »Sie trinken Kaffee. Ich trinke Tee. Und ich hätte gern noch Scones und Marmelade und Sahne. Oder vielleicht Butter. Wirbrauchen Butter dazu. Ich glaube, Mary Jane mag lieber Butter. Sie kommt nämlich auch.« Gabriella warf schwungvoll ihr glänzendes langes Haar zurück. »Sie will mir nachher aus den Teeblättern lesen. Sie kann solche Sachen wirklich gut.«
    Honey meinte, es würde ihr ein Vergnügen sein.
    In der Zwischenzeit hatte sie ein Hotel zu führen und Zimmer mit Gästen zu füllen. Das Reservierungsbuch für den Winter sah noch ziemlich trostlos aus. Der Teppich auf einem der Flure musste vor dem nächsten Sommer erneuert werden. Mary Jane hatte sich mit dem Fuß darin verfangen und war der Länge nach hingeschlagen. Im Augenblick hatten sie einen Läufer darübergelegt. Das würde reichen, bis sie einen neuen Teppich hatten. Nicht alle Gäste würden so gelassen auf diesen Sturz reagieren wie Mary Jane. Honey brauchte Geld für einen neuen Teppich. Das Hotel brauchte Gäste.
    Als Anna gerade mit der Nachricht aufgetaucht war, dass die Matratze in Zimmer zwanzig völlig durchnässt sei und dass jemand in Zimmer dreißig Kaffee über die Bettdecke gekippt hatte, rief Casper an und erkundigte sich nach den Fortschritten, die sie in dem Fall machten. Sie war nicht ganz bei der Sache, teilte ihm aber die neuesten Erkenntnisse mit und sagte, sie sei zuversichtlich.
    »Übrigens«, fügte sie noch hinzu, »die Belohnung dafür, dass ich die Aufgabe der Verbindungsfrau übernommen habe, sollte doch sein, dass meine Zimmer auch im Winter ausgebucht sind. Weil mein Geschäftskonto gerade so schwach auf der Brust ist, hat der Zweigstellenleiter meiner Bank vorgeschlagen, ich sollte von Hotel auf Übergangshaus für Freigänger umstellen. Er meinte, es gäbe im Februar sicherlich mehr Kriminelle als Touristen in der Stadt.«
    Sie hörte nur, wie Casper heftig atmete.
    »Ich rufe zurück.«
    Sie wandte den Blick nicht vom Telefon ab. Sie war einfach darauf angewiesen, dass Casper sein Versprechen hielt.
    So sah Mary Jane Honey dasitzen.
    »Hat dir das Telefon was getan?«
    »Es ist ein Telefon. Es kann mir nichts tun.«
    »Selbst scheinbar leblose Gegenstände haben eine Seele«, behauptete Mary Jane geheimnisvoll. »Hast du gestern Abend Most Haunted 3 gesehen?«
    Honey gestand, dass sie das nicht getan hatte. Sie hatte das Programm eigentlich noch nie angeschaut, das, soweit sie gehört hatte, davon lebte, dass ein Team von Hellsehern in einem finsteren Haus umherrannte und nach Gespenstern suchte. Warum die Leute nicht das Licht einschalteten, war Honey schleierhaft. Aber wahrscheinlich ging es ja darum, die Zuschauer schön ängstlich zu machen. Und Dunkelheit war immer etwas, das einem Angst einflößte, weil man nichts sehen konnte, nicht einmal den Tontechniker, den Kameramann und die Leute vom Catering, die im Hintergrund Tee und Schnittchen reichten.
    »Ich auch nicht«, sagte Mary Jane, was ihre Frage ein wenig sinnlos erscheinen ließ. »Ich habe einen Brief geschrieben, in dem ich um Karten für die neue Show gebeten habe, die sie jetzt gerade aufzeichnen. Ich hatte ja die Gelegenheit genutzt und mir die Adresse der Frau notiert, die du in Tintern besucht hast. Du hast ihr doch gesagt, dass ich Profi bin, nicht?«
    Honey bejahte das. Sie hätte gern noch hinzugefügt, dass Faith Page wahrscheinlich nicht antworten würde. Aber Mary Jane schaute gerade so begeistert.
    »Kannst du mal nachsehen, ob ich Post habe?«
    Das machte Honey. »Heute ist nichts für dich dabei.«
    Mary Jane war sehr enttäuscht. »Mist. Ich hatte gehofft, das Mädel in Wales würde was für mich arrangieren. Ich weiß, dass ich im Fernsehen toll rüberkommen würde. Wenn sie geantwortet hätte, dann hätte ich mir ein neues Outfit zugelegt. Ich hatte an was mit Pailletten gedacht, aber in meinen Lieblingsfarben.«
    Honey verkniff es sich, sich bildlich vorzustellen, wie quietschrosa, blaue oder grellgrüne Pailletten über die Bildschirme der Nation flimmern würden.
    »Vielleicht solltest du erst noch mit den Leuten reden? Die haben bestimmt Regeln, was Farben und Stil der Kleidung betrifft.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht«, antwortete Mary Jane, und ihre Augen glitzerten, während sie sich nachdenklich ans Kinn tippte. »Ich frage nach, welche Farben sie am liebsten an mir sehen würden und was sie von Pailletten halten.«
    Im Anschluss an dieses Gespräch fand Honey es

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