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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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des Backens angelogen hat.«
    Doherty schüttelte den Kopf. »Meine Nase trügt mich nicht. Sie hat gebacken.«
    »Ja, aber keine Cottage Pie. Sie war völlig mit Mehl bestäubt. Cottage Pie besteht aus Fleisch mit einer Kruste aus Kartoffelbrei. Ohne Teig.«
    Er zuckte die Achseln. »Was hat schon der Name einer Pastete zu sagen? Du willst doch auf irgendwas heraus, also sprich weiter.«
    »Die Zimmer der Kinder sind makellos, und es fehlt ihnen wirklich an gar nichts. Aber sie spart sonst an allen Ecken und Enden.«
    »Zum Beispiel bei der Cottage Pie?«
    »Das ist nur eine Sache. Dann wäre da noch die Seife.«
    Sie erklärte, dass die Seife aus zusammengedrückten Resten bestand, wie rissig der Fußboden im Bad war, wie verwaschen das Handtuch.
    »Und die Toilettenartikel. Ihre Kosmetika sind alle die Hausmarke von Tesco.«
    »Hat das denn was zu sagen?«
    »Wenn jemand es gewohnt war, sich Dior zu leisten, dannschon. Es stand nur eine einzige Flasche mit einer besseren Hautlotion da, und da war nur noch ein Zentimeter Lotion am Boden. Das ist wohl alles, was von ihrem einstigen Reichtum noch übriggeblieben ist. Adam Rolfe war einmal Millionär. Er konnte es sich eine Weile leisten, zwei Häuser in vollem Luxus zu unterhalten, aber dann ist alles schiefgegangen. Danach müssen die Unterhaltszahlungen an seine Exfrau drastisch runtergegangen sein. Sie hat zu kämpfen – und man kann es sehen.«
    »Aber reicht das aus, um Arabella so zu hassen? Sie sogar umzubringen?«
    »Vielleicht.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Doherty. »Das ist ein großes Haus, wenn sie es ganz allein halten will. Andererseits ist sie keine sonderlich große und kräftige Frau.«
    »Aber sie ist einfallsreich, und sie ist entschlossen, es ihren Kindern gutgehen zu lassen. Dann kann man Berge versetzen.«
    Honey lenkte mit der einen Hand Dohertys Auto und fuhr sich mit der anderen durch ihr vom Wind zerzaustes Haar.
    »Ich wette, die hatten früher sogar eine Köchin, wenn sie nicht sogar meistens in Restaurants gegessen haben. Ich wette, sie hatte auch an zwei oder drei Tagen in der Woche eine Zugehfrau, die saubermachen kam. Und ich wette, sie ist überhaupt nicht traurig, dass die blöde Blondine, für die ihr Mann sie sitzengelassen hat, tot ist. Aber ich bin mir nicht sicher, was sie über ihren Exmann denkt. Liebt sie ihn noch, und wenn ja, würde sie ihn verstecken?«
    »Das klingt ganz so, als wärst du richtig neidisch?«
    »Wegen Mr. Rolfe?«
    »Nein. Wegen der Zugehfrau.«
    »Ach, macht nichts. Lassen wir die erste Mrs. Rolfe in Ruhe – jedenfalls im Augenblick.«
    »Sie hat gute Gründe, um sauer zu sein.«
    »Gut genug für einen Mord. Wenn er kann, ist Adam jetzt bestimmt sehr viel großzügiger, da Arabella nicht mehr aufdem Plan ist.« Sie unterbrach sich, als ihr der offensichtliche Gedanke kam. »Glaubst du, dass Susan Rolfe es war?«
    »Ich weiß nicht, ob sie dazu kräftig genug wäre.«
    »Es sei denn, es hätte ihr jemand geholfen, der größer und stärker ist als sie? Also, die Wette gilt nach wie vor: war es Adam – oder sein Sohn?«

Achtundzwanzig
    »Scusi, Mrs. Driver, aber habe ich da neulich Sofia Camilleri hier gesehen?«
    Honey erkannte Mrs. Rizzo aus Zimmer vierzehn, die mit dem opernverrückten Ehemann. Gabriella Rizzo war schlank, hatte klassisch schöne Gesichtszüge und blondes Haar mit Strähnchen. Und sie hatte braune Augen, was bedeutete, dass das Blond wohl aus der Tube kam, aber was soll’s? Das galt für die Hälfte aller Blondinen auf dem Planeten.
    Honey bestätigte, dass es tatsächlich die Diva gewesen war, und fügte, als wüsste sie es nicht schon längst, noch hinzu: »Sind Sie ein Fan von ihr?«
    Gabriella warf den Kopf von einer Seite zur anderen. »Na ja, ein bisschen. Sie hat eine tolle Stimme, aber einen schrecklich schlechten Charakter. Heißblütig, müssen Sie wissen. Jähzornig. Sie wirft mit allem Möglichen nach den Leuten. Meine Schwester hat mal für sie gearbeitet. Sie hat nach ihr geworfen, was immer ihr in die Finger kam, einmal eine Schüssel mit Pasta. Die Pasta war zum Glück schon kalt, sonst hätte es Verbrennungen gegeben.«
    Erfolgreiche Beschattung, fand Honey, hatte viel mit Glück zu tun. Mr. Franco Rizzo war heute den ganzen Tag auf dem Golfplatz. Mrs. Rizzo erklärte ihre Absicht, einen Einkaufsbummel zu machen.
    »Wir könnten uns vielleicht um vier Uhr zum Tee treffen?«, fragte Mrs. Rizzo hoffnungsfroh.
    Honey antwortete, dass sie das sehr freuen

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