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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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zwanzigsten Jahrhundert und ragt mit seiner Steinfassade und den auf alt getrimmten Fenstern mit Steinpfosten zwischen einem Haus aus Georgianischer Zeit und einem Pseudolandhaus hervor, das eher nach Londoner Nobelvorort, nach Tennis am Freitag und Teeparty am Sonntag aussieht.
    Zwei ältere Herrschaften schleiften einen Koffer über den Bürgersteig zu einem wartenden Taxi. Dabei hielten sie jemanden auf, der aus dem Pub heraustreten wollte. Der Mann hatte keine andere Wahl, als ihnen zu helfen. Und dieser Jemand war John Rees.
    Honey versuchte sich zu verbergen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Aber sie hatte geahnt, dass John sie irgendwann entdeckt haben musste, sie auf einem Marathonspaziergang um die ganze Stadt herumgeführt hatte und selbst auf ein schnelles Bier im Pub verschwunden war. Jetzt hätte sie gern ihr Kopftuch gehabt. Die Flöhe vermisste sie allerdings nicht.
    Na ja, dachte sie, zumindest hat sich meine Beharrlichkeit rentiert. Er hat geglaubt, er hätte mich abgehängt, und nun stellt sich heraus, dass es ihm doch nicht gelungen ist.
    Jetzt hatte sie ihn erwischt, und sie war sich ziemlich sicher, dass er sie noch nicht wieder gesehen hatte. Sobald die Tür des Taxis zugefallen war, machte sich John erneut auf den Weg, und er trug immer noch das Päckchen in dem braunen Packpapier unter dem Arm.
    Es sah wirklich aus, als wäre es ein Bild. Oder eine Landkarte, die er verkauft hatte und nun liefern wollte. Aber warum sollte er ihr dann aus dem Weg gehen, wenn das alles war?
    Ein dunkelgrünes Schild zeigte den Weg zur Bathwick Boating Station an. John eilte die Forester Road entlang. An dieser Straße stehen eindrucksvolle Häuser, die meisten aus der Zeit König Edwards um 1900 herum. Sie haben große Dächer mit kleinen roten Dachziegeln und geschnitzten Verzierungen an den Überständen. Quadratische Fensterscheiben in den Erkerfenstern blitzten nur so vor Sauberkeit. Normalerweise konnte man dort am Straßenrand immer gut einen Parkplatz finden, heute jedoch nicht. Am Ende der Straße schienen sich auch mehr Menschen zu drängeln als sonst. Einige Häuser hatte man in Frühstückspensionen umgewandelt, aber das war noch keine Erklärung dafür, warum entlang der Bordsteine die Autos dicht an dicht standen. Es musste etwas mit dem Bootshaus zu tun haben. Da fand irgendeine Veranstaltung statt. Honey war neugierig.
    Am Ende der Straße spannte sich ein schmiedeeiserner Bogen über den Eingang zur Bathwick Boating Station. Die Straße verlief dort in einem großen Bogen, also konnte sie einfach am Bootshaus vorbeispazieren und dann problemlos wieder auf die Hauptstraße zurückkehren.
    Was wohl im Bootshaus vor sich ging? Dort war ein wunderschönes altes Restaurant am Flussufer, und es gab auch einige vermietete Unterkünfte mit eigenem Zugang.
    Auch auf dem dortigen Parkplatz standen viele Autos, und eine Menge Leute liefen im Gänsemarsch über den schmalen Pfad, der zum Eingang des Restaurants führte.
    Die erste Regel des Beschattens: Man musste immer zurUmgebung passen. Zunächst war Honey ein Teil der großen Menge. Kurz vor dem Eingang bog sie rechts ab und schlich zwischen dem Gebäude und dem Flussufer hindurch.
    Saftig grüner Rasen fiel in sanften Wellen zum Fluss hinab, wo Trauerweiden ihre Äste zum dunkelgrünen Wasser neigten. Überall waren Blumen, besonders fielen einem herrliche bunte Kaskaden in den Hängekörben und den ringsum angebrachten Blumenkästen an den Fenstern der Mietwohnungen nebenan auf. Die Zimmer in der Boating Station waren genau das Richtige für Gäste, die tagsüber die Freuden der Stadt genießen und nachts ruhig schlafen wollten.
    Die Leute, mit denen Honey gekommen war, waren alle im Bootshaus geblieben und schlenderten nun im Restaurant im ersten Stock herum. Das Summen von Gesprächen und leises Gelächter drangen über den breiten Balkon zu Honey herunter. Ein zartes Knoblaucharoma wehte hinterher, und Weingläser klirrten leise. Honey verrenkte sich den Hals nach John Rees.
    Verdammt. Sie war einfach zu weit unten. Der Balkon war zu hoch und zu breit, die großen Fenster waren zu weit weg. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als wieder zum Haupteingang zu gehen und zu hoffen, dass sie sich irgendwie hereinmogeln konnte.
    Sie stieg die Stufen an der anderen Seite des Gebäudes hoch und gelangte zurück auf den Parkplatz. Sie hielt sich ein wenig abseits der Einfahrt, schaute auf die geparkten Autos, nur falls John sie bemerkt haben sollte und wieder

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