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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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verursacht, die Tarantismus genannt wurde«, sagte die besserwisserische Patty. »Allerdings ist es so, daß Taranteln zwar beißen, wenn man sie provoziert, aber sie sind nicht giftig.«
    »Kein Wunder, daß sie so nette Haustiere sind«, sagte ich. Mit dem Kohlstift schob Lola die Spinne wieder zurück in den gepolsterten Umschlag. Das zierliche Garderobentelefon klingelte.
    »Hallo?« Ich hob ab. Es war für Patty.
    »Ja?« sagte sie in die Sprechmuschel. »Ich bin gleich oben.« Patty legte den Hörer wieder in die Gabel. Sie sah ihre Tochter an. »Ich muß hoch zu Mr. Singer. Wenn ich wieder da bin, bringe ich dich nach Hause, damit du dich ausschläfst.«
    Patty stand auf und ging. Niemand sagte irgend etwas, ehe sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Sabrina kämpfte damit, eine Zigarette aus der Packung zu ihren Füßen zu holen. Sie zündete sie an und zog den Rauch tief ein. Jede Wette schmeckte ihr das klasse.
    »Ich muß mal«, sagte ich. Ich wandte mich Lola zu: »Zeigst du mir, wo das Klo ist?«
    Zwischen kleinen Paffern sagte Sabrina: »Links aus der Tür und dann die erste rechts.«
    »Aus der Tür heraus, die erste links?«
    »Rechts«, sagte Sabrina.
    »Okay. Bin gleich wieder da.«
    »Erste rechts«, wiederholte sie.
    »Wenn’s nicht die erste ist, dann jedenfalls eine der ersten zehn.«
    Sabrina seufzte. Sie sagte zu Lola: »Beeil dich.«
    Lola und ich verließen die Garderobe. Während ich die Tür hinter uns zuzog, hörte ich, wie Sabrina zu Alex sagte: »Lola hat mir erzählt, daß du einmal zwei Flugzeugentführer mit einer Fadenrolle und einem Taschenmesser festgenommen hast.«
    Sobald wir aus Sabrinas Sichtweite waren, legte ich meine Hand auf Lolas Schulter und begann, zu reden. Sie sagte: »Warte« und führte mich zum Klo. Es gab drei Kabinen mit Metalltüren, drei Waschbecken und graue Fliesen auf dem Boden. Ich hatte einen etwas aufwendigeren Lokus erwartet — schließlich befanden wir uns hier in der glitzernden Welt des Fernsehens. Ich bückte mich, um nach Füßen zu sehen. Nachdem ich keine entdeckt hatte, verschloß ich die Tür zum Lokus und drehte, um ganz sicher zu sein, alle Wasserhähne voll auf, damit uns keiner hören konnte. »Also jetzt«, sagte ich zu Lola. »Wenn du sehr tief drinsteckst, leihe ich dir meine Unterwasseruhr.« Ich hielt sie unter einen Strahl, um es ihr zu demonstrieren. Sie war ein Geschenk von Max. Er hatte gehofft, mich dadurch zum Geschirrspülen bewegen zu können.
    »Du wirst es wirklich nicht glauben«, fing Lola an.
    »Du steckst in der Scheiße.«
    »Ich stecke im Luxus.« Sie schaute in den Spiegel und fuhr sich durch ihre blonden Haare, um sie wieder voluminöser zu bekommen. »Hier drin ist es ja ganz schön dampfig.«
    »Also von vorne«, kommandierte ich und checkte auch, wie der Dampf auf meine Haare wirkte.
    »Vor drei Wochen hat mich die Zeitarbeitgesellschaft hier zum Studio geschickt, wo ich für Ringo arbeiten sollte. Ans Telefon gehen, die Parties organisieren, Bullshit, Bullshit. Am ersten Tag kommt Sabrina Delorean an meinen Schreibtisch und sagt, daß sie sich von mir sehr angezogen fühlt. Einfach so. Kein weiterer Bullshit, nichts.«
    »Wie sie das gerade mit Alex gemacht hat. Da bin ich schon eifersüchtig«, gab ich zu.
    »Auf mich oder auf sie?«
    »Auf sie mit Alex.«
    »Na, sonst gibt’s auch nichts Neues, was?« fragte sie und kam dann wieder zur Sache. »Dieser große Fernsehstar sagt mir, sie will mit mir in die Kiste, soll ich da etwa nein sagen?«
    »Sag mir nur eins: Ist Sabrinas Haar gefärbt oder ist das Rot echt?« Das würde Alex wissen wollen. Allerdings würde er das möglicherweise auch allein herausfinden können.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Lola. »Sie sagt, daß sie mich begehrt, aber bisher ist nichts passiert. Um ehrlich zu sein, ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob das mein Ding wäre. Nicht, daß ich daran irgend etwas merkwürdig fände. Es ist nur, ich weiß ja nicht. Aber ich wollte mit ihr zusammen sein. Und wenn das bedeutet, daß ich mir einen Dildo anschnallen muß, bitte sehr.«
    »Aber dann wurde es komplizierter.«
    »Ja, zum Beispiel ist sie schlicht ein Junkie«, sagte Lola. »Aber als ich das herausgefunden hatte, hatte Patty schon beschlossen, daß Sabrina eine neue beste Freundin gefunden hat, die sie von allem Ärger fernhalten wird. Plötzlich wohne ich also in ihrer Wohnung und schlafe in ihrem Schlafzimmer — es ist wirklich nichts passiert, kuck mich nicht so an.« Es

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