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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ein bisschen aus der Bahn zu werfen. Aber er fing sich rasch wieder. »Was geht Sie das an?«
    |319| »Die hat Sie sich gleich gekrallt, was?«
    Sie erwartete beinahe, dass er ihr eine Ohrfeige geben würde. Die Fäuste hatte er bereits geballt. Doherty warf ihm schon einen warnenden Blick zu. Aber so leicht ließ sich Mr. George nicht einschüchtern.
    »Ich werde mich offiziell beschweren«, knurrte er. »Ich bin ein Mann, der kürzlich seine Frau verloren hat. Kann man da nicht ein wenig Mitgefühl erwarten? Ist das wirklich zu viel verlangt?«
    »Wir haben Bridgewater gefunden.«
    Dohertys plötzliche Mitteilung ließ Honey herumfahren. Er hatte nicht gesagt, dass Bridgewater tot war. Vielmehr hatte er angedeutet, dass Bridgewater geredet hatte.
    Das bleiche runde Gesicht verzog sich kurz wie Gummi. »Ich möchte einen Anwalt hinzuziehen.«
    »Berühmte letzte Worte«, murmelte Doherty.
    »Wo ist Pammy?«, fragte Honey erneut.
    Hamilton George schaute sie mit gerunzelter Stirn an. »Sie ist weggegangen, um einige persönliche Dinge zu regeln.«
    »Und wo sind die Filmspulen?«
    Er grinste. »Was geht Sie das an? Ich habe sie rechtmäßig erworben.«
    Doherty nickte. »Okay. Da haben Sie wahrscheinlich recht. Aber ich möchte Ihnen trotzdem noch einige Fragen zum Tod von Lady Templeton-Jones und von Simon Taylor stellen.«
    George lachte wie eine Hyäne.
» Ich
doch nicht, Kumpel! Ganz bestimmt nicht ich! Ich habe lediglich einen anderen
Titanic - Freak
überboten!«
    »Haben Sie die offizielle Erlaubnis zur Ausfuhr der Filme?«
    Hamilton Georges Gesichtsausdruck bewies, dass er diese Genehmigung keineswegs hatte. Nun schlug seine Miene von leicht pikiert zu äußerst unangenehm um. »Die Filme gehören mir. Ich habe dafür bezahlt. Und ich mache damit, was ich will!«
    Honey beobachtete, dass Dohertys Züge stahlhart wurden.
    Nachdem man Hamilton George über seine Rechte belehrt hatte, wurde er hinten in einen Streifenwagen verfrachtet. Er hatte immer noch den gleichen selbstgefälligen Gesichtsausdruck. |320| Honey merkte, dass Doherty nicht ganz wohl bei der Sache war.
    »Wegen der Filmrollen hat er recht. Er hat dafür bezahlt.« Seine Augen blieben starr auf den Streifenwagen gerichtet, bis er weggefahren war.
    »Aber ist er der Mörder?«
    Doherty zuckte die Achseln. »Da kann ich auch nur raten.«

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    |321| 66
    Vierundzwanzig Stunden später hatte Pamela Windsor ihren großen Auftritt. Sie kam in die Polizeiwache gerauscht, nachdem ihr Hamilton George per SMS mitgeteilt hatte, was geschehen war.
    Mr. George hatte einen guten Rechtsanwalt und würde demnächst freigelassen werden. Er bekam gerade vom Beamten am Empfangstresen seine persönlichen Habseligkeiten zurück. Zudem hatte er eine offizielle Beschwerde wegen Polizeischikane eingereicht. Er war offensichtlich sehr froh über seine Freilassung. Von Pamela konnte man das nicht behaupten.
    »Komm, wir gehen feiern«, sagte er zu ihr. »Champagner und Scones mit Sahne im Pump Room.«
    Doherty bemerkte, dass diese Aussicht Pamela nicht sonderlich zu beglücken schien.
    Honey war nicht auf der Wache. Doherty rief bei ihr an und berichtete, dass man in Hamiltons Gepäck keine Spur von den Filmrollen entdeckt hatte. Wenn er sie hatte, dann waren sie hervorragend versteckt.
    »Das passt. Er wollte nicht länger als nötig aufgehalten werden. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis man eine solche Ausfuhrgenehmigung bekommt, und bis dahin wird der fragliche Gegenstand beim Schatzamt in einem Safe aufbewahrt.«
    »Er ist auf dem Weg in den Pump Room, um mit Champagner und Scones zu feiern.«
    »Oh, da sitze ich gerade mit Mary Jane.«
    »Deine Stimme ist ja ganz zitterig. Hat Mary Jane dich wieder mit dem Auto hingefahren?«
    »Wir sind zu Fuß gegangen. Übrigens, rate mal, wer hier zur Zeit sein zweites Frühstück einnimmt? Cameron Wallace. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, der verfolgt mich.«
    |322| Doherty legte eine Pause ein. »Ich denke, ich geselle mich mal zu euch. Hebt mir eine Sahneschnitte auf.«
     
    Als Hamilton George den Pump Room betrat, grinste er von einem Ohr zum anderen. Pamelas Gesichtsausdruck wollte nicht recht zur blendenden Laune ihres Begleiters passen. Sie war makellos elegant, und ihr Gesicht wäre sogar für die
Vogue
perfekt gewesen, aber irgendetwas stimmte nicht.
    George besaß die Frechheit, Honey kurz mit einem Nicken zu begrüßen.
    Während sie sich mit Mary Jane unterhielt, beobachtete sie, wie die beiden

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