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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gestanden?«, fragte Milo.
    »Nicht regelmäßig, zwischenzeitlich.«
    »Wann war das letzte Mal?«
    »Ist eine Zeit her, ich führe keinen Kalender.«
    »Jahre? Monate?«
    »Vielleicht ein Jahr«, sagte Maisonette. »Es ging darum, dass ich ein Darlehen brauchte, um wieder auf die Beine zu kommen.«
    »Hat Will es rausgerückt?«
    »Klar.«
    »Ein guter Freund.«
    »Wir kennen uns schon lange.«
    »Kehren wir wieder in die Gegenwart zurück«, sagte Milo. »Andrea, die angebliche Ehefrau, kam vorbei, um Ihnen zu sagen, dass Will Sie dafür bezahlen würde, nicht über Twan zu reden.«
    »Das wollte ich ohnehin nicht«, erwiderte Maisonette. »Reden. Ich hab ihn angerufen, niemand ist drangegangen. War mir auch recht.«
    »Warum machte Will sich plötzlich Sorgen, dass Sie reden könnten?«
    Maisonette lächelte. »Warum stellen Sie Fragen, auf die Sie die Antwort kennen?«
    »Ich könnte Ihre Antwort brauchen.«
    »Weil alte Geschichten wieder aufgewärmt wurden.«
    »Antoines Fall wurde wieder aufgerollt.«
    Nicken.
    »Und nach Andreas Besuch haben Sie die Kurve gekratzt.«
    Maisonette setzte einen unschuldigen Blick auf: Ich etwa?
    »Bradley«, sagte Milo, »ich bin nicht so dumm, wie ich aussehe, war oft in der Fourth Street. Die Junkies meinten, Sie hätten sich in Luft aufgelöst.«
    Eine glatte Lüge, durch nichts zu erkennen.
    Maisonette zuckte die Achseln. »Ich bin ein bisschen herumgewandert. Sie haben nicht hart genug gearbeitet.«
    »Na ja«, sagte Milo. »Wenigstens sind Sie hier, und wir amüsieren uns großartig. Was im Zusammenhang mit Antoine macht Will nun Sorgen?«
    Maisonette kratzte sich in der Beuge eines gezeichneten Arms. »Sie werden mich nicht belangen, korrekt? Sobald Sie Will zu fassen kriegen, wird er Ihnen offen sagen, dass ich eingeladen war, ihn jederzeit zu besuchen, deshalb war es kein unbefugtes Betreten und ganz sicher kein versuchter 459er.«
    Milo lachte. »Sie sind über seinen Zaum geklettert.«
    »Ich hab zuerst geklingelt. Ich dachte, er wäre zu Hause.«
    »Wenn niemand an die Tür kommt, ist trotzdem jemand zu Hause?«
    »Das ist bei Will durchaus möglich.«
    »Inwiefern?«
    »Er hat Depressionen, verlässt manchmal tagelang nicht das Bett, will niemanden sehen oder mit ihm reden. In den letzten paar Jahren ist es besser geworden, er nimmt Medikamente. Sein Job gefällt ihm, er will nicht für Unruhe sorgen. Aber früher - als wir auf dem College waren - hat er eine Menge Kurse verpasst und sich meine Mitschriften ausgeliehen.«
    »Sie sind zusammen aufs College gegangen?«
    »Cal State Long Beach«, sagte Maisonette. »Ein Jahr lang, ich hab Elektroingenieur studiert. Will hat ein Mickymaus-Hauptfach gehabt.« Er beugte und streckte seine Finger. »Sport.«
    Ich sagte: »Will hat seit langem Depressionen.«
    »Seit grauer Vorzeit.«
    »Hat das vor Antoines Tod angefangen oder danach?«
    Maisonette hob die Augen zur Decke.
    »Ist das eine schwere Frage, Bradley?«, fragte Milo.
    Maisonette rutschte auf seinem Stuhl herum. »Ich nehme jetzt was zum Essen. Und eine Cola, mit richtigem Zucker, keine Light.«
    »Beantworten Sie zuerst die Frage.«
    Maisonette rieb die Handflächen gegeneinander. Fuhr mit den Händen in die Haare und riss so fest daran, dass seine Augenbrauen sich verschoben.
    »Vorher oder nachher?«, fragte ich.
    »Nachher.«
    »Der Gedanke an Antoine ließ Will nicht mehr los. Machte ihm das Leben schwer.«
    »Sie klingen wie ein Seelenklempner.«
    »Passiert manchmal. Wie hat Antoine Sie beeinflusst?«
    »Mich? Ich bin cool.«
    »Will nicht.«
    Maisonette schlang die Arme um sich. »Hier drinnen ist es kalt. Würden Sie bitte die Klimaanlage abschalten?«
    »Was macht Will so zu schaffen?«, fragte Milo. »Hat er Twan etwas angetan? Haben Sie und er etwas zusammen angestellt?«
    Maisonette drehte langsam den Kopf. Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Glauben Sie das ?«
    »Mr. Maisonette, ich habe einen sechzehn Jahre alten Mordfall, der wieder aufgewärmt wird, wie Sie sagten, und zwei angebliche Freunde des Opfers machen sich aus dem Staub.«
    »Angeblich? Hier sind die Fakten: Wir waren die besten Freunde. Die besten . Ich habe Antoine nichts getan, Will hat Antoine nichts getan.«
    »Hat Antoine sich in Luft aufgelöst?«
    » Wir haben es nicht getan. Weder Will noch ich.«
    »Wer dann?«
    Maisonette bearbeitete seine Haare mit den Händen. Schuppen schneiten auf den Tisch.
    Milo schlug so hart auf den Tisch, dass das Metall einen scharfen Ton von

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