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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Rianna. »Selbst mit dem Angestelltenrabatt. Sie macht sich über die fetten Ladys mit den Extragrößen lustig.«
    »Katrina gefallen die Kundinnen nicht.«
    »Alt, fett, reich«, sang sie. »Vielleicht erinnern sie Kat an ihre Mutter.«
    »Haben Sie ihre Mutter mal gesehen?«
    »Nie.«
    »Sie ist dünn.«
    »Okay.«
    »Hat Katrina einen Geldfimmel?«
    In den schwarzen Augen stand Verwirrung.
    »Ist Geld wirklich wichtig für sie?«, fragte Milo.
    »Für Sie nicht?«, fragte Rianna.
    »Ich meine besonders wichtig. Mehr als für die meisten Leute. Wäre sie beispielsweise von einem Mann mit Geld beeindruckt?«
    Riannas Lächeln wurde langsam breiter. »Sollte sie von Losern beeindruckt sein?«
    »Ist sie schon mal mit einem reichen Mann zusammen gewesen?«
    »In der ganzen Zeit, die ich sie kenne, war sie nie mit jemandem zusammen.«
    »Seit wann ist das?«
    »Seit zwei, drei Monaten.«
    »Wieso hatte sie keinen Freund?«
    »Sie sagt, sie würde nie die richtigen Männer kennen lernen.«
    »Was ist mit Autos?«
    »Was soll damit sein?«
    »Hat sie ein besonderes Interesse an Autos?«
    »Besonderes … nein. Am Anfang mochte sie ihren Mustang. Bezahlt von dem reichen Stiefdaddy.«
    »Hat sie irgendwas über den gesagt?«
    Kopfschütteln. »Reich.«
    »Warum hat sie aufgehört, den Mustang zu mögen?«
    Achselzucken. »Vielleicht ist sie ihn leid geworden.«
    »Langweilt Katrina sich schnell?«
    »Sie bewegt sich viel - von einer Sache zur andern. Wie ein Schmetterling. Aufmerksamkeitsstörung, wissen Sie? Sie sagt, sie hätte in der Schule ADS gehabt. In Amerika gibt es eine Menge ADS, nicht? Kundinnen reden mit mir über Kinder, die rumspringen wie Kängurus. Jeder geht zu einem Psychiater.«
    »Hat Kat einen Psychiater?«
    »Weiß ich nicht - stellen Sie diese Fragen, weil ihre Mutter Sie beauftragt hat, sie zu finden?«
    »Wir arbeiten für die Stadt, Rianna.«
    »Die Stadt will Kat finden?«
    »Falls ihr etwas zugestoßen ist.«
    »Ich glaube nicht.«
    »Warum?«
    »ADS. Sie war immer so.« Schwarze Augen zuckten von einer Seite zur anderen, tanzten hoch und runter. »Sprunghaft.«
    »Unruhig«, sagte Milo.
    »Nicht glücklich«, sagte Rianna Ijanovic. »Manchmal, wenn sie trinkt, spricht sie davon, irgendwohin umzuziehen.«
    »Trinkt sie viel?«
    »Sie trinkt gern.«
    »Wohin will sie denn umziehen?«
    »Das sagt sie nie, nur irgendwohin. Kein glückliches Mädchen. Ich mag nicht die ganze Zeit mit ihr zusammen sein. Sie … manchmal kann man sich anstecken am Unglücklichsein - wie bei einer Erkältung, ja? Sie ist Beths Freundin, ich komme dann mit.«
    »Könnten wir bitte die Nummer von Beths Mobiltelefon haben?«
    Rianna nannte sie ihm. »Kann ich zurück an die Arbeit gehen? Ich brauche diesen Job.«
    »Klar«, sagte Milo. »Vielen Dank für Ihre Zeit. Hier ist meine Karte. Falls Sie von Kat hören, rufen Sie mich bitte an.«
    »Ja. Aber ich werde nichts hören.«
    »Warum nicht?«
    »Falls sie jemanden anruft, ruft sie Beth an.«
    Wir begleiteten sie zum Eingang des Ladens zurück. Bevor wir an der Tür ankamen, sagte Milo: »Hat Kat mal über jemanden geredet, der einen wirklich teuren Wagen besitzt - einen Ferrari, einen Rolls-Royce, einen Bentley?«
    »Sie hat von einem Bentley geredet, aber nicht von einem reichen Mann.«
    »Wer ist das?«
    »Jemand, mit dem sie mal zusammen war. Großer Loser, schmutzige Hände.«
    »Ein Mechaniker.«
    »Eingefetteter Affe nannte sie ihn.« Rianna Ijanovic lachte.
    »Was ist daran so komisch?«, fragte Milo.
    »Fettiger kleiner Affe .« Ihre Hände kletterten vor ihr nach oben. »Es klingt komisch.«
    »Wie heißt dieser Fettaffe?«
    »Vielleicht … Clyde? Ich weiß es nicht genau.«
    »Clyde und wie weiter?«
    »Clyde Fettaffe.« Sie lachte lauter, riss die Tür auf und eilte zurück in die Welt der Vertuschung.
    Ich fuhr von dem Parkplatz herunter, während Milo das Telefon bearbeitete. »Clyde, der Bentley-Boy, das sollte eine Kleinigkeit für einen Detective sein.«
    Er begann mit dem größten Vertragshändler auf der Westside. O’Malley Premium Motors lag am Ostrand von Beverly Hills, aber die Werkstatt befand sich am Pico in Santa Monica.
    Minuten vom Light My Fire entfernt.
    Milo rief an, fragte nach Clyde, sagte: »Ja, das ist er - ist er da? Danke. Nein, nicht nötig.«
    Klick.
    »Nicht Clyde, Clive . Wahrscheinlich ein Knabe, der Chips isst, Ale trinkt und Darts wirft. Und an teurem britischen Metall herumbastelt, während ich mit dir

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