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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Audrey-Hepburn-Filme und ein paar Zeilen, in denen er schreibt, dass ich ihn an sie erinnere.«
    Hepburn war eins siebzig und wie ein Kleiderbügel in Menschengestalt gebaut gewesen. Robin ist an einem guten Tag eins sechzig und hat Kurven, wohin man auch sieht.
    »Ihr seht beide fantastisch aus.«
    Sie beugte und streckte die Finger, wie sie es gern tut, wenn sie nervös ist.
    »Hat er sich je unangemessen benommen?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Eigentlich nicht?«
    »Als ich ihn auf der Saiteninstrumenten-Ausstellung kennen lernte, hat er ein bisschen viel Wert auf Körperkontakt gelegt, aber nichts, was man als ungebührlich bezeichnen könnte.«
    »Na also«, sagte ich. »Audrey Hepburn hat ein paar gute Streifen gedreht.«
    »Ich reagiere zu heftig, oder?«
    »Er könnte an ein paar Fantasien arbeiten. Passiert dauernd.«
    »Was meinst du damit?«
    »Männer schauen dich die ganze Zeit an. Du hast den X-Faktor - Pheromone, was auch immer.«
    »Oh, klar.«
    »Das ist die Wahrheit. Du bemerkst es nicht, weil du nicht zum Flirten neigst.«
    »Weil ich ständig weggetreten bin?«
    »Das manchmal auch.«
    »Alex«, sagte sie, »ich hab nie auch nur andeutungsweise eine Bemerkung fallen lassen, dass dies hier über das rein Geschäftliche hinausgeht.«
    »Es muss gar nichts mit dir zu tun haben.«
    »Toll.«
    »Hey«, sagte ich, »was kann schlimmstenfalls passieren? Er macht einen Annäherungsversuch, und du weist ihn behutsam zurück. Inzwischen kannst du dich freundlich, aber formell bei ihm per E-Mail für die Filme bedanken und ihm sagen, dass du und ich uns darauf freuen, sie uns anzusehen.«
    Sie streichelte Blanche. »Du hast recht, ich führe mich albern auf. Wie wir in der siebten Klasse zu sagen pflegten: eingebildet .« Sie berührte einen Ohrring. Warf ihre Haare zurück. Stand ihr sehr viel besser als Tony Mancusi.
    Ich spielte mit dem obersten Knopf ihrer Bluse.
    »Faktor X, wie?«, sagte sie. »Macht dich das zu Mr. Y?«
    *
    Wir suchten uns zwei Filme aus und sahen sie uns vom Bett an. Ein Herz und eine Krone hatte sich ein halbes Jahrhundert sehr schön gehalten. Frühstück bei Tiffany nicht, und als endlich das Ende kam, waren wir halb eingeschlafen.
    Als wir das Licht ausmachten, berührten sich unsere Fingerspitzen. Ich murmelte etwas, das mit ziemlicher Sicherheit liebevoll war.
    Robin sagte: »Audrey Hepburn war wunderschön, aber ich bin ihr kein bisschen ähnlich«, und war weg.
    Um zehn am nächsten Morgen holte ich Milo an der Polizeistation ab und fuhr mit ihm zu Barneys in Beverly Hills.
    Im Erdgeschoss boten magere Mädchen Kosmetikartikel feil. Eine auf Nagellack spezialisierte Blondine zeigte uns Rianna Ijanovic.
    Eine hochgewachsene, schlanke Brünette, einen Tisch weiter.
    Sie lächelte uns durch eine Duftwolke an. Ein Aufgebot von Zerstäubern schmückte den Ladentisch. Käuferinnen und Verkäuferinnen plauderten. Alle auf der Jagd nach dem letzten Schrei zur Selbstverwirklichung. Milo wies sich aus, und Rianna reagierte mit dem leeren, erschrockenen Blick eines Kleinkinds, das aus der Bahn geworfen wurde.
    Sie war um die dreißig, blass und hatte breite Schultern, harte schwarze Augen, wohlgeformte Brüste und ein Gesicht, das durch eine schiefe Nase und ein zu spitzes Kinn davor bewahrt wurde, schön zu sein.
    »Polizei? Ich verstehe nicht.« Sie hatte einen leichten Akzent, der bei dem Elsternchor kaum zu hören war.
    »Wir sind wegen Katrina Shonsky hier«, sagte Milo.
    »Oh - oh.«
    »Könnten wir uns irgendwo unterhalten, wo es ruhig ist?«
    Rianna Ijanovic tippte einer anderen Parfümsprüherin auf die Schulter. »Übernimm mal für mich, okay?«
    Wir verließen das Kaufhaus durch den Eingang auf dem Wilshire, gingen um die Ecke zum Camden Drive und kamen an der Einfahrt zum Parkplatz vorbei.
    »Ijanovic«, sagte Milo. »Sind Sie Tschechin?«
    »Kroatin. Ich bin legal hier.«
    »Selbst wenn Sie es nicht wären, würde das keine Rolle spielen. Wir sind wegen Katrina hier, das ist alles.«
    »Ich kenne Katrina nur durch ein anderes Mädchen.«
    »Beth Holloway?«
    »Ja.«
    »Wir haben es zuerst bei Beth versucht, aber sie arbeitet heute nicht, und wir haben ihre Privatnummer nicht.«
    »Sie würden sie zu Hause nicht finden«, sagte Rianna Ijanovic.
    »Wo ist sie?«
    »In Torrance. Sie hat einen Mann kennen gelernt.« Sie streckte die Zunge heraus.
    »Sie halten nichts von ihm?«, fragte Milo.
    »Ich habe eine Meinung, sie hat eine Meinung.«
    »Reden wir von demselben Mann, den

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