Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
Niemand hätte erfahren, wer es war. Warum haben sie den Doc getötet? Wieso wussten sie überhaupt von ihm? Und warum haben sie Weather angegriffen?«
    »Das könnte Joe Mack, Haines oder Chapman gewesen sein, oder?«
    »Nein. Haines und Chapman waren bereits tot. Die Obduktion hat ergeben, dass sie höchstwahrscheinlich am Tag des Überfalls umgebracht wurden. Mindestens vierundzwanzig Stunden vor dem Angriff auf Weather. Weather meint, der Biker sei eher klein und schlank gewesen, und Joe Mack ist eindeutig groß und kräftig.«
    »Also existiert mindestens ein weiterer Mann«, schloss Virgil. »Der Kerl, der Jill MacBride auf dem Gewissen hat. An der wurden doch DNS-Spuren von einem Unbekannten gefunden, oder?«
    »Wenn die nicht zum Doc gehören«, sagte Lucas. »Doch das glaube ich nicht, weil der Mörder von Jill MacBride auch Lyle Mack gefoltert hat. Derselbe kaltblütige Killer. Derselbe …« Er schwieg, wandte sich von Virgil ab und sagte: »O mein Gott.«
    »Was?«
    »Wie ist der Mörder von Jill MacBride zum Flughafen gekommen? Und wie konnte Joe sich absetzen? Jill MacBrides Wagen war noch dort … Jemand hat ihn abgeholt und Jill MacBride umgebracht. Das war der Killer. Entweder hat Joe ihn selber gerufen, oder Lyle Mack hat ihn zu Joe geschickt. Wir wissen, dass Joe Mack nach seiner Flucht mit Lyle in Kontakt stand.«
    »Sie könnten mit dem Zug gefahren sein«, mutmaßte Virgil. »Aber das ist ziemlich unwahrscheinlich.«
    Lucas erhob sich aufgeregt. »Weißt du was? An dem Tag, an dem Joe Mack geflohen ist, hat er seinen Van einem Skinhead verkauft. Der Kaufvertrag wurde unterschrieben, doch der Skinhead hat Joe kein Geld gegeben. Keinen Scheck, nichts. Vielleicht hatten schon vorher ein paar Scheine den Besitzer gewechselt, aber üblich wäre das nicht vor der Unterzeichnung der Papiere. Entweder sie waren befreundet, oder Joe Mack schuldete ihm ordentlich was. Der Typ hat ziemlich hartgesotten gewirkt.«
    Virgil hob die Augenbrauen. »Der Skinhead – kannst du den beschreiben?«
    »Ein Skinhead eben«, antwortete Lucas. »Um die fünfundzwanzig, wettergegerbtes, kantiges Gesicht, schlank …«
    Virgil beugte sich ein wenig vor. »Mann, den hab ich um das Operationsteam rumschleichen sehen. Ein Pfleger oder so was. Jedenfalls trägt er Krankenhausuniform. Er ist mir ein paar Mal über den Weg gelaufen …«
    Lucas schnippte mit den Fingern, holte sein Handy aus der Tasche und rief den diensthabenden Beamten des SKA an. »Ich brauche das Kennzeichen von einem Van, der auf einen Joe Mack, ich buchstabiere: M-A-C-K, gemeldet war und in den letzten Tagen verkauft wurde … Ich warte.«
    Sie mussten nicht lange warten. »Als Besitzer eines weißen 2006er Dodge Grand Caravan ist Joe Mack registriert; es liegt keine Ummeldung vor.«
    »Haben Sie das Kennzeichen?«
    »Ja. Soll ich es Ihnen durchgeben?«
    »Nein. Informieren Sie die Flughafenpolizei, und finden Sie raus, ob der Wagen am Flughafen aufgetaucht ist …« Lucas gab ihm das relevante Datum mit der Uhrzeit.
    Wenig später meldete sich der Kollege: »Treffer. Der Van ist um zehn Uhr zweiundvierzig in das Flughafenparkhaus gefahren und um elf Uhr acht wieder raus.«
    »Danke. Erklären Sie den Leuten von der Flughafenpolizei, dass es sich um sensible Daten handelt, und fragen Sie sie, ob auf den Aufnahmen der Videoüberwachung ein Gesicht in dem Van zu erkennen ist. Melden Sie sich dann wieder bei mir.«
    Er beendete das Gespräch und sagte zu Virgil: »Wir haben ihn. Es ist unser Skinhead. Scheiße, wir hätten schon längst sämtliche Kennzeichen überprüfen sollen, die etwa zur Zeit des Mordes an Jill MacBride dort aufgetaucht sind. Dann wären wir früher auf Joe Macks Van gekommen. Mann, ich hab den Kerl mit eigenen Augen gesehen .«
    »Und wenn das derselbe Typ ist, den ich aus dem Krankenhaus kenne …«
    »Wo ist Weather gerade?«, fragte Lucas.
    »Entweder im OP oder im Zuschauerraum.« Sie standen auf. »Hier lang«, sagte Virgil. Auf dem Weg zu den Aufzügen legten beide die Hand auf ihre Waffe.
    »Möglicherweise hat er Handgranaten«, bemerkte Lucas.
    »Also heißt die Devise: Erst schießen, dann fragen«, erwiderte Virgil.
    Weather eröffnete wie immer die Operation, nur diesmal ein wenig schneller. Sie erledigte ihre Aufgabe, die Freilegung des Schädelbereichs, der Ellen und Sara miteinander verband, innerhalb von zehn Minuten. Der größte Teil des Knochens war bereits entfernt. Hanson stand bereit, um auch den Rest bis

Weitere Kostenlose Bücher