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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Anästhesist.
    »Lassen wir das Blut eine Minute lang ab«, schlug Weather vor. »Ich glaube, die bereits existierenden Nähte halten das aus.«
    »Wie lange bis zum Ende?«, fragte Maret.
    »Sechs oder sieben Minuten, wenn es keine Komplikationen gibt.«
    »Eine Minute das Blut ablassen …«
    Weather löste eine Klemme an der Vierzehner und wartete etwas mehr als eine Minute, während eine Schwester das Blut abtupfte.
    »Besser«, verkündete der Anästhesist.
    Sechs Minuten später entfernte Weather die Klemmen an Siebener und Vierzehner, und sie und Sandy, die andere Neurochirurgin, beobachteten die Verbindungsstelle zehn, fünfzehn Sekunden lang.
    »Alles in Ordnung«, stellte Sandy fest und fügte an Maret gewandt hinzu: »Komm wieder her. Wir sind auf der Zielgeraden.«
    »Zweiunddreißig Minuten«, sagte Maret zu Weather.
    »Schneller ging’s nicht«, entschuldigte sie sich.
    »Wenn du eine Stunde verlangt hättest, wäre ich auf fünfundvierzig Minuten aus gewesen«, gestand Maret. »Zweiunddreißig, das ist unglaublich.«
    Das baute Weather auf.
    Weather saß im Zuschauerraum, als Virgil und Lucas ihn betraten. Lucas tippte ihr auf die Schulter und winkte sie nach draußen. Sie folgte ihnen auf den Flur.
    »Hast du hier irgendwo einen Skinhead-Pfleger gesehen?«, fragte Lucas.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht in der Nähe. Jedenfalls ist mir keiner aufgefallen. Ihr meint einen Mann mit kahlrasiertem Kopf?«
    »Ja, einen Supermacho. Er ist Virgil mehrfach über den Weg gelaufen.«
    »Glaubt ihr …?«
    »Ja. Ich muss Marcy Bescheid sagen und versuchen, den Namen des Kerls rauszufinden. Es beunruhigt mich, dass Virgil ihn hier gesehen hat, deshalb bleibe ich in der Nähe. Ich hole Jenkins und Shrake …«
    »Heute Nachmittag sind wir fertig«, verkündete Weather. »Es geht jetzt schneller voran.«

ACHTZEHN
    I ch sehe keine andere Möglichkeit, sie mir zu schnappen. Es muss im Krankenhaus sein, aber der Cowboy-Typ weicht nicht von ihrer Seite«, sagte Cappy.
    Draußen wurde eine Autotür zugeschlagen. Barakat ging zum Fenster, blickte hinaus, wandte sich um und sagte mit einem Anflug von Panik in der Stimme: »Sieht nach Polizei aus. Ein Mann und eine Frau. Versteck dich im Schlafzimmer und sei ruhig.«
    Auf dem Beistelltisch lagen zwei Tütchen Kokain. Als Cappy nach hinten verschwand, nahm Barakat sie, ließ den Blick über den Raum schweifen und steckte die Tütchen in die Hosentasche.
    Würden sie riechen können, dass er und Cappy Koks geschnupft hatten? Er zündete eine Gauloise an, blies den beißenden Rauch in die Luft, zog noch einmal an der Zigarette, setzte sich an den Schreibtisch, schaltete die Lampe ein, fuhr den Laptop hoch und warf ein paar medizinische Fachzeitschriften auf den Boden.
    Da klingelte es.
    Barakat überprüfte das Zimmer auf dem Weg zur Tür ein weiteres Mal.
    Ein Mann und eine Frau. Sie hielten ihm ihre Ausweise hin, und die Frau sagte: »Ich bin Marilyn Crowe von der Stadtpolizei Minneapolis. Und das ist Doug Jansen. Sind Sie Dr. Barakat?«
    »Ja«, antwortete er und öffnete die Tür weiter. Draußen schneite es. »Was ist?«
    »Kennen Sie einen Dr. Adnan Shaheen?«
    »Ja, natürlich, sehr gut sogar. Wir sind zusammen zur Schule gegangen …« Dabei dachte er: Wenn sie eine Notiz gefunden haben, wenn Adnan ein Tagebuch geführt oder einen Brief an meinen Vater geschrieben hat … wir hätten uns umsehen sollen. Verdammt, wie dumm …
    »Tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, Dr. Barakat, aber Dr. Shaheen ist heute Nacht ermordet worden.«
    Barakat hatte sich innerlich auf den Besuch der Polizei vorbereitet, sogar mit Cappy darüber gesprochen, und wusste, wie er reagieren musste. Mit großen Augen fragte er: »Was? Addie …?«
    Die Beamten warteten, dass er mehr sagte, doch Barakats Schweigen zog sich in die Länge. Schließlich hielt er die Tür ganz auf. »Kommen Sie lieber herein. Addie ist tot? Wie konnte das geschehen? Sind Sie ganz sicher? Adnan Shaheen? Hat der Tote einen libanesischen Pass? Und ist Assistenzarzt in den University Hospitals?« Er gab vor, schockiert zu sein. »Hatte das etwas … mit Drogen zu tun?«
    »Man hat ihm mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf geschlagen«, sagte Marilyn Crowe. »Mein Beileid.«
    »Wieso vermuten Sie, dass es mit Drogen zu tun haben könnte?«, fragte Jansen.
    Barakat rieb sich die Stirn, wandte sich ab, ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich an den Laptop. »Ich glaube … er … nein.«
    »Drogen

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