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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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dazu bringen, es gutzuheißen.«
    »Aus Gründen der politischen Korrektheit.«
    »Hmm.«
    »Denkst du an die Zwillinge?«
    »Sie sind genau wie wir, verstehen aber nicht, was mit ihnen geschieht«, erklärte Weather. »Sie leben, haben Gefühle und Gedanken; sie lernen dazu und kennen sogar einige Wörter … Sie sind körperlich unterentwickelt, weil sie bisher nicht in der Lage waren zu laufen oder zu krabbeln, und trotzdem sind sie wie wir. Sie liegen da, haben möglicherweise Schmerzen und fragen sich, was los ist. Morgen um diese Zeit ist vielleicht eines der Mädchen tot, wegen der Operation.«
    »Weather …«
    »Ich weiß. Ich würde nichts anderes tun und an keinem anderen Ort sein wollen, doch es ist und bleibt eine Belastung.«
    »Hast du eine Schlaftablette genommen?«
    »Nein. Es geht auch so. Aber ein paar Minuten aneinanderkuscheln wäre schön«, sagte sie.
    »Es wird klappen. Das ist das Karma bei dem Fall. Es wird klappen.«
    »Du glaubst nicht an Karma.«
    »Komm her«, forderte Lucas sie auf. »Mach die Augen zu. Es wird klappen.«
    Weather verließ das Haus um sechs und erreichte die Klinik, von Leibwächtern eskortiert, eine Viertelstunde später.
    Maret versammelte das Team gerade zu einem motivierenden Gespräch: »Diesmal machen wir weiter. Ein paar Stunden liegen noch vor uns. Alle müssen sich vornehmen, zügig zu arbeiten. Wenn wir dadurch fünf Minuten hier oder da einsparen, ist viel gewonnen.«
    Weather suchte den Wartebereich vor dem OP auf, wo die Eltern der Zwillinge mit einer Stressberaterin sprachen. »Alles in Ordnung?«, fragte Weather sie.
    »Gabriel sagt, dass die Operation heute auf jeden Fall durchgezogen wird«, antwortete Lucy Raynes.
    Weather nickte. »Ja. Die Mädchen sind stabiler, aber lange darf es nicht mehr so weitergehen. Wir bringen die Sache zu Ende.«
    »So Gott will«, sagte Larry Raynes.
    Weather verließ die beiden, ging zum Damen-Umkleideraum und schlüpfte in die Operationskleidung. Als sie herauskam, wurden die Zwillinge in den OP geschoben.
    Lucas blieb gerade lange genug auf, um sich von ihr, Virgil, Jenkins und Shrake zu verabschieden, und legte sich dann wieder ins Bett, um noch einmal ein oder zwei Stunden zu schlafen. Das fiel ihm schwer, weil seine Gedanken kreisten. Um acht quälte er sich schließlich aus den Federn, duschte und fuhr zu seinem Büro. Er bog in den Parkplatz ein, als Virgil anrief.
    »Deine Freundin Marcy macht mir die Hölle heiß«, teilte Virgil ihm mit.
    »Wegen der Araber-Sache?«
    »Das ist nicht der Hauptpunkt. Heute Nacht wurde ein arabischer Arzt aus dem Libanon, der früher in Paris lebte, im Süden von Minneapolis ermordet. Sie bringen gerade Medikamente und Verpackungen von Arzneien, die sie bisher nicht entdecken konnten, aus seinem Apartment.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja. Sie wird sich bestimmt gleich bei dir melden«, antwortete Virgil. »Wahrscheinlich habe ich dich bloß schneller erreicht, weil deine Nummer in meinem Handy gespeichert ist.«
    »Wo ist der Mord passiert? Hast du die Adresse?«
    »Nein, aber wie gesagt: Sie meldet sich bei dir. Jenkins und Shrake sind hier. Ich geh mal zu ihnen.«
    Im nächsten Moment wurde die Anklopffunktion seines Handy aktiviert. »Sie ruft gerade an. Bis später.« Er beendete das Gespräch und nahm Marcys Anruf entgegen.
    »Weißt du, was dieser Virgil gestern gemacht hat?«, fragte Marcy.
    »Gib mir die Adresse«, sagte Lucas, ohne auf ihre Frage zu achten. »Bist du schon dort? Was für Medikamente …?«
    Die Kollegen der Stadtpolizei von Minneapolis waren bereits am Tatort. Marcy unterhielt sich im Flur mit dem diensthabenden Beamten des Morddezernats. Lucas gesellte sich zu ihnen.
    »Dieser verdammte Flowers. Das ganze Krankenhaus hat gestern darüber geredet, dass er nach einem Araber sucht, und gleich darauf passiert so was«, fluchte Marcy.
    »Der Tote ist Araber?«
    »Ja. Adnan Shaheen aus dem Libanon«, antwortete sie. »Guter Ruf, aber in seiner Wohnung waren Medikamente und Arzneimittelverpackungen, die aus dem Krankenhausüberfall stammen könnten.«
    »Daran ist Virgil nicht schuld«, sagte Lucas. »Wir haben es mit einem eiskalten Killer zu tun. Er beseitigt alle Komplikationen, die sich aus dem Überfall ergeben haben.«
    »Ganz schön extrem …«
    »Lass Virgil in Ruhe. Er kommt in ein paar Minuten her«, teilte Lucas ihr mit.
    »Er war schon da. Außerdem habe ich mir die Freiheit genommen, ihn anzuschnauzen. Er ist der unkooperativste,

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