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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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nicht.«
    »Dann wissen Sie also nicht, was sie planten?«, fragte Lucas ein wenig skeptisch.
    »Nein, wirklich nicht.« Sie schwiegen eine Weile, dann sagte Howard: »Sie haben immerzu irgendwas ausgeheckt und Zeug gekauft. Drogen oder Hehlerware, Computer, Kameras und so. Unzählige iPods. Die haben sie dann für zehn Dollar das Stück an Highschool-Kids verscherbelt.«
    »Sie hatten wegen Raubüberfalls gesessen …«
    »Ja, aber sonderlich intelligent haben sie sich bei der Sache nicht angestellt«, sagte Howard. »Shooter war feige und Mikey einfach nur dumm.«
    »In den Twin Cities haben sie ein ziemlich elegantes Ding gedreht«, wandte Shrake ein. »Den Überfall auf das Krankenhaus.«
    »Ach.« Donna Howard wirkte überrascht. »Klingt nicht nach ihnen. Das waren eher Samstagabend-Schnapsladen-Typen.«
    »Ist dabei nicht ein Mann gestorben?«, fragte Ron Howard.
    »Ja, sie haben ihn getreten. Leider musste der Mann wegen seinem Herz Blutverdünnungsmittel nehmen«, antwortete Shrake. »Er ist innerlich verblutet. Sie haben ihn in die Notaufnahme gebracht, aber die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun.«
    »Gott, wie schrecklich!« Donna Howard schlug die Hände vors Gesicht. »Ich kann nicht glauben, dass sie das waren.«
    »Vielleicht ein unglückliches Versehen«, meinte Lucas. »Der Mann wollte sein Handy rausholen, da haben sie ihn getreten. Bleibt trotzdem Mord …«
    »Ich kann mir vorstellen, dass sie ihn getreten haben, weil was schiefgegangen ist«, sagte Ron Howard. »Dass das mit dem Krankenhaus ihre Idee war, glaube ich allerdings nicht. Wie viel haben sie erbeutet?«
    »Das weiß niemand so genau«, antwortete Lucas. »Auf der Straße könnten die Medikamente eine halbe Million aufwärts wert sein.«
    Howard lachte. »Mann! Die haben doch kaum die Grundschule geschafft. Nie und nimmer ziehen die so einen Coup durch.«
    Lucas und Shrake stellten weitere Fragen, die die Howards nur dürftig beantworten konnten. Lucas kam zu dem Schluss, dass sie tatsächlich nicht allzu viel über Chapman und Haines wussten.
    »Wer hat Sie zu uns geschickt? Muss jemand im Cherries gewesen sein«, sagte Howard am Ende.
    »Wir haben uns mit einer ganzen Reihe von Leuten unterhalten, sind Akten durchgegangen und dabei auf Ihren Namen gestoßen«, erklärte Lucas.
    Howard sah Lucas kurz an, bevor er den Blick auf seine Fingerknöchel senkte, an denen sich ein kleiner, frischer Schnitt befand. »Wissen Sie was, Officer? Sie verarschen mich. Ich bin schon seit Jahren nicht mehr mit diesen Typen unterwegs, und Sie kommen zu mir. Den Tipp haben Sie aus dem Cherries.«
    Lucas zuckte die Achseln. »Ist das wichtig?«
    »Es ärgert mich«, erklärte Howard. »Die wussten, dass wir Schwierigkeiten mit der Polizei hatten, und haben Sie auf uns gehetzt. Und Sie verarschen die auch. Jeder, der uns und Chapman und Haines kennt, kann Ihnen sagen, dass wir nicht viel mit ihnen zu tun hatten. Wir sind einfach nur alte Bekannte, die über alte Zeiten reden. Allen ist klar, dass ich sauber bin.«
    »Haben Sie das Phantombild von dem Krankenhausräuber in den Zehn-Uhr-Nachrichten gesehen?«
    Die Howards schüttelten den Kopf. »Wir schauen keine Nachrichten. Ist uns zu deprimierend.«
    »Der dritte Mann bei dem Überfall muss ein Kumpel von Haines und Chapman gewesen sein. Kräftiger Typ, viele Haare, Bart.«
    »Das passt auf ungefähr neunzig Prozent der Seed«, erklärte Ron Howard.
    »Ich kenn mich ja da nicht so aus«, meldete Donna Howard sich zu Wort, »aber es waren die Macks, oder? Ich meine, die Ihnen unseren Namen genannt haben.«
    »Das kann ich Ihnen wirklich nicht verraten«, sagte Lucas.
    »Dann kann ich Ihnen auch nicht verraten, was ich Ihnen gerade sagen wollte«, entgegnete sie.
    »Hören Sie, es hat mehrere Morde gegeben«, mischte sich Shrake ein. »Und Sie könnten in große Schwierigkeiten geraten …«
    Lucas brachte ihn mit einer Handbewegung zum Verstummen und wandte sich an Donna Howard: »Die Leute, von denen wir Ihren Namen wissen, hatten Angst, dass Sie die Seed auf sie hetzen.«
    »So ein Quatsch«, sagte Ron Howard. »Wir lassen doch wegen so was keinen umbringen. Dann säßen wir wirklich in der Scheiße. Ich will nur, dass das Geschäft läuft; das ist schwierig genug.«
    »Behalten Sie für sich, was ich Ihnen jetzt verrate«, bat Lucas.
    »Wer war’s?«, fragte Donna.
    »Die Macks haben uns gesagt, wer letztes Wochenende mit wem geredet hat.«
    »Das war mir klar.« Donna nickte. »Die Macks

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