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Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Titel: Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin , Philip Tamm , Regula Venske , Steffi von Wolff
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Reifenberger zu Wutausbrüchen und aggressivem Verhalten neigte. Vielleicht war es bei Roland Debus ja nicht anders.
    Sie hatte schon wieder beim Chef angerufen, und der hatte das Handy schon wieder ausgeschaltet. Wieso tat er das eigentlich ständig mitten in den Ermittlungen?
    Nun klingelte ihr Handy. Aha, endlich. Das war bestimmt Gabriel.
    Aber es war nicht der Chef, sondern Henning von Steeken aus Kiel.
    »Ich wollte mal hören, ob es war Neues gibt«, sagte er. »Man macht sich ja so seine Gedanken. Und den guten Kommissar erreiche ich gerade nicht.«
    »Da sind Sie nicht der Einzige«, sagte Sandra. »Gerade noch hatte er das Handy an, jetzt ist es schon wieder aus. Keine Ahnung, was da los ist.«
    »Ich habe versucht, den Kollegen in München zu erreichen«, sagte von Steeken. »Aber der war nicht da, seine Sekretärin war kurz angebunden und hat gemeint, ich soll mich um meine eigenen Fälle kümmern. Die haben ja einen Ton da! Aber die Sache geht mir nicht aus dem Kopf. Gibt es vielleicht noch andere Bilder, die man mir zuschicken könnte? Nahaufnahmen?«
    »Da müsste ich nachschauen.« Die Kamera hatte sie heute Morgen eingepackt, aber sie hatte in der Dienststelle bisher noch keinen PC , um von Steeken Bilder übertragen zu können.
    »Die Digitalkamera ist hier, ich schaue nach, und dann melde ich mich. Ich muss nur noch einen Computer organisieren.«
    »Gut, ich warte«, sagte von Steeken.
    »Danke, das ist wirklich nett von Ihnen.«
    »Ach was. Ich ärgere mich nur über diesen Kollegen in München. So benimmt man sich nicht.« Mit diesen Worten legte er auf, und Sandra lief suchend durch die Polizeidienststelle. Hoffentlich war Sebastian nicht da. Sie hatte keine Lust, ihm allein gegenüberzustehen. Nein, dieses Gespräch musste sie mit Gabriel zusammen führen. Der Chef hatte mehr Erfahrung als sie, und die ganze Sache war zu wichtig. Sie durfte nicht riskieren, dass er Verdacht schöpfte.
    Sie brauchte jetzt nur einen PC .
    Die Dienststelle lag verlassen da. Weder Sebastian noch Schmellbach-Wahl noch sonst jemand war hier. Es war Mittagszeit, vielleicht waren ja alle miteinander bei vierzig Grad im Schatten Eisbein mit Sauerkraut oder Semmelknödel essen.
    Hm. Ob sie es wagen konnte, einfach an Schmellbachs Computer zu gehen, um nachzuschauen, ob es etwas auf der Kamera gab, was von Steeken eventuell weiterbringen würde? Sie mussten ja auch weiterkommen, und wenn von Kühn, dieser eitle Pfau, sich nicht meldete – sie hatte es vorhin noch mal versucht, hatte aber genau so wenig Glück gehabt wie von Steeken –, was blieb ihr dann anderes übrig? Zuständigkeit hin oder her, es ging darum, zwei mögliche Morde aufzuklären. Und von Steeken war ein angesehener Mann und ein Genie in seinem Fach. Da würde wohl niemand Sanktionen anwenden.
    Schmellbach würde schon nichts sagen, sonst würde sie wiederum ihm mit Sanktionen drohen. Hoffentlich war sein PC nicht passwortgeschützt, aber das glaubte sie nicht, und sie hatte recht damit.
    Sie schloss die Kamera an und betrachtete ein Bild nach dem anderen. Die interessanten überspielte sie, darunter ein paar Nahaufnahmen, die ganz zum Schluss kamen und die sie wohl beim letzten Mal übersehen hatte. Schließlich hatte sie zwölf Fotos geladen und überlegte, ob das wohl genügte. Aber der Spusi-Mann hatte vielleicht noch mehr geknipst, war doch möglich, dass sich auf der Speicherkarte weitere Bilder befanden, die sie weiterbrachten. Darauf hätte sie auch mal früher kommen können.
    Und dann stieß sie, ohne es zu wollen, einen kleinen Schrei aus. »Das gibt es nicht, das gibt es nicht!« Sie klickte weiter und weiter, und ihre Augen wurden immer größer.
    »Das ist ja der Hammer. Der Hammer, der Hammer!« Sie lehnte sich auf Schmellbachs Stuhl zurück. Ruhig atmen, ruhig atmen. Jetzt bloß keine Übersprungsreaktion. Zunächst einmal den ersten Schwung Bilder an von Steeken mailen. Sie loggte sich in ihren E-Mail-Account ein und fügte mit zitternden Fingern die Dateianhänge hinzu. Dann drückte sie auf ›Senden‹, und die Datenübertragung begann. Währenddessen kopierte sie schon die weiteren Fotos auf den Rechner. Zwischendurch versuchte sie immer und immer wieder, den Chef zu erreichen.
    »Geh doch endlich an dein verflixtes Telefon!«, schrie sie innerlich und brüllte es ihm dann auch auf seine Mailbox, erzählte ihm in abgehackten Sätzen, was sie da gerade gefunden hatte.
    Dann rief sie von Steeken an und betete, dass alle noch länger

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