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Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Titel: Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin , Philip Tamm , Regula Venske , Steffi von Wolff
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in der Mittagspause blieben, damit sie hier alles regeln konnte.
    »Die Fotos sind angekommen«, meldete er sich. »Ich lade gerade die letzten runter. Es sind jetzt bessere Aufnahmen dabei. Die hätten Sie mir gleich schicken können.« Der letzte Satz klang vorwurfsvoll.
    »Ja, das kann man jetzt leider nicht mehr ändern. Sagen Sie, Herr von Steeken, Sie sagten doch, es könnte möglich sein, dass die Männer gefesselt waren.«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Jetzt haben Sie doch die schärferen Bilder. Mit welchem Material könnte das geschehen sein, falls Sie mit Ihrer Annahme richtigliegen?«
    »Hm«, machte von Steeken und murmelte dann vor sich hin. »Das da sind relativ heftige Abschürfungen, und hier sieht man kurz hintereinander Eindrücke. Da, diese Flecken, das kann man jetzt alles viel besser erkennen. Hm … ich würde sagen, es waren keine handelsüblichen Seile oder Stricke oder Taue. Dafür sind die punktuellen Eindrücke zu tief. Bei einem Seil hätten wir längliche Striemen und Vertiefungen. So aber würde ich sagen …«
    »Ja? Was würden Sie denn sagen?«, fragte Sandra, die immer nervöser wurde. Wenn jetzt bloß nicht Schmellbach, Zebhauser, Sebastian oder einer der anderen zurückkam!
    »Ich würde sagen, es handelt sich mit an Sicherheit gren zender Wahrscheinlichkeit um Ketten«, sagte von Stee ken. »Aber ganz hundertprozentig kann ich das natürlich erst bestätigen, wenn ich …«
    »Danke! Danke!«, rief Sandra und drückte den Aus-Knopf. Dann rief sie den Chef wieder an. Vergeblich.
    •
    »Verdammt noch mal, jetzt helfen Sie mir doch mal beim Aufstehen, Herr Schmerbauch.« Gabriel hielt dem Kollegen die Hand hin, aber der stand da und tat gar nichts.
    »Das bringt doch nichts. Davon abgesehen heiße ich Schmellbach-Wahl und nicht Schmerbauch«, erklärte er Gabriel. »Aber mir ist schon klar, dass Sie mich nicht leiden können. Sie halten sich ja für was Besseres.«
    »So ein Unsinn«, sagte Gabriel und bemühte sich, den Fuß nicht zu bewegen, damit ihm nicht wieder scharfe Blitze bis ins Hirn schossen. Mit diesen Schmerzen konnte er keinen einzigen Schritt gehen.
    »Ist ja auch egal. Sie sind hoffentlich bald wieder weg«, sagte Schmerbauch beleidigt. »Ich fahre jetzt einfach weiter ins Dorf und sag Bescheid, dass man Sie abholt und zum Hannes bringt.«
    Gabriel fragte gar nicht erst, wer der Hannes war, es war ihm auch egal. Hauptsache, jemand gab ihm Schmerztabletten, eine Morphiumspritze oder schlug ihn bewusstlos. Ihm war alles recht.
    »Das klingt vernünftig. Und beeilen Sie sich«, knirschte Gabriel.
    »Da fehlt das Zauberwort«, sagte Schmerbauch.
    »Bitte«, sagte Gabriel verbittert. »Bitte beeilen Sie sich. Und vielleicht können Sie den Hund mitnehmen. Der muss aus der Hitze raus.«
    Es reichte ja, wenn er im Bach saß und von der Sonne geröstet wurde. Und von den Schmerzen.
    Mutter, die müde und apathisch am Boden lag, wurde von Schmerbauch an der Leine hochgezogen.
    »Auf geht’s«, sagte der Polizist und kletterte wieder auf sein Tandem. Er sah allein beim Versuch geschaffter aus als Reinhold Messner beim ersten Mal auf dem Gipfel des Mount Everest.
    Gabriel fummelte wieder an seinem Handy herum, aber ohne Erfolg.
    •
    So. Nun musste Sandra nur noch die Fotos von Schmellbach-Wahls PC löschen, und dann konnte es losgehen. Es gab einige Leute, denen sie ein paar unangenehme Fragen stellen musste, ob mit Wolf Gabriel oder ohne.
    Zwei Minuten später hatte sie alles in den Papierkorb verschoben und auch dort gelöscht. Rasch stand sie auf, um den Raum zu verlassen. Sie hatte noch mal Glück gehabt.
    »Kurti?«, hörte sie da jemanden rufen.
    Mist. Sandra bückte sich und kroch unter den glücklicherweise recht breiten Schreibtisch. Erleichtert sah sie, dass zwischen Drucker und Rollcontainer genug Platz war, da konnte sie sich hineinquetschen.
    »Kurti, bist du da?« Eine Frau betrat den Raum, und Sandra versuchte, möglichst viel von ihr zu erkennen. Aber der Drucker versperrte ihr die Sicht, und sie traute sich nicht, weiter nach vorn zu kriechen. Weil die Frau nicht näher trat, konnte sie gar nichts sehen.
    »Emma, was machst du denn hier?« Das war Kurti. Sandra atmete erleichtert aus. Das war ja gerade noch mal gut gegangen.
    »Was ich hier mache, das fragst du noch?«, keifte diese Emma los. »Was lungern diese Polizisten hier immer noch rum? Warum sind die noch nicht fort? Vorhin hat mich einer am Kloster angequatscht, mit so einem blöden Hund im

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