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Mordsdeal

Mordsdeal

Titel: Mordsdeal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Schmitz
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einmal mit ihr darüber unterhalten. Romeos Augen wurden immer schwerer, er träumte sich in Gedanken mit Sameja in eine 120-qm-Wohnung, in ein riesiges Schlafzimmer … Mann und Frau, so richtig spießig und natürlich doch nicht. Was das Schlafzimmer anging, so hatte er allerhand dazugelernt.
    Das Handy riss ihn in die Wirklichkeit zurück. Er schnellte nach oben, griff rüber.
    »GUTEN MORGEN!«, brüllte Mia in den Hörer.
    Romeo ließ sich wieder nach hinten fallen. Er sah auf seinen Wecker. Acht Uhr morgens, mitten in der Nacht.
    »Ich hätte dich ja nicht so bestialisch geweckt, wenn es nicht wichtig wäre. Hör mir gut zu. Romeo? Lebst du noch?«
    Romeo hob die Bettdecke und sah an sich herunter.
    »Glaub schon.«
    »Mein Labor des Vertrauens, du weißt schon, der von der Grundwasseruntersuchung, hat einen ehemaligen Arbeitskollegen ausfindig gemacht, der jetzt bei … ist ja auch egal … arbeitet. Jetzt die Schnellversion: Am Draht und am Plastikflugzeug befinden sich keine, in Buchstaben: n-i-x, Giftstoffe. Somit scheidet das Kind aus. Also, ich meine, fällt das Kind heraus … Ach, du weißt schon, was ich meine. Demnach hat der Junge nur seine Wut abgelassen, weil Heiner ihn so mies behandelt hatte. Kann ja vorkommen. An seiner Stelle hätte ich mit ganz anderen Sachen geworfen. Fürchte, wir haben da alle etwas überreagiert.«
    »Mia? Rede bitte nicht weiter. Ich muss das erst mal verdauen.«
    Mia ärgerte sich ein wenig, wie schnell sie sich Romeos Meinung, der Draht könne vergiftet sein, angeschlossen hatte. Nur weil man es sich denken konnte, hieß es noch lange nicht, dass es so war. Eine menschliche Schäche, von der sie sich normalerweise nicht so schnell beeinflussen ließ. Nun kam es auf ihre Mission an, die sie erfüllen wollte. Sie musste herausbekommen, ob dieser Daniel etwas damit zu tun hatte.
    Mia machte sich auf den Weg.

    Moers war nicht so klein, wie viele immer dachten, wenn sie den Namen hörten. Es hatte ein wunderbares Schloss, einen riesigen Schlosspark, eine ausgedehnte Fußgängerzone und viele alte und uralte Häuser, in denen sich zum Teil Geschäftsleute mit hochklassigen Waren niedergelassen hatten, natürlich mit den entsprechenden Preisen.
    Das Haus, in dem Daniel Looser wohnte, stach von den herrschaftlichen Häusern der Straße ab. Es sah aus wie ein Schandfleck. Mia war keinesfalls kleinlich, gehörte nicht zu den Frauen, die über ihre Nachbarn die Nase rümpften, wenn am Zaun entlang Brennnesseln wuchsen oder mal der Rasen nicht gemäht war – Mia hatte keine unmittelbaren Nachbarn. Nein, auch sonst lag es ihr fern, über andere zu urteilen, wenn sie das Wort Naturgarten allzu wörtlich auslegten. Aber das hier ging selbst Mia unter die Haut. Es war nicht nur wüst, sondern auch verkommen und dreckig. Für einen Moment hatte sie Daniel Looser in Verdacht, ihr die falsche Adresse gegeben zu haben. Doch dann las sie die Hausnummer, blickte durch das Küchenfenster.
    Ein Wellensittich tschirpte aufgeregt. Vermutlich stand er wie viele Wellensittiche auf dem Küchenschrank. Der arme Sittich. Mia fragte sich einmal mehr, warum die Leute ihre Lieblinge immer in die Küche stellten? Was hatte ein Vogel in der Küche zu suchen? Das war Folter, gerade so, als müsse er auf sein heißes Bad im Kochtopf warten. Mia gingen aber noch mehr Dinge durch den Kopf, während sie über die unkrautbewachsenen Platten ums Haus herum schlich und den Eingang suchte. Es war keinesfalls geschäftsfördernd und vertrauenswürdig, seine Kunden in dieses Haus einzuladen. So, wie es aussah, war es eher gesundheitsschädlich und unfallträchtig. Mia musste zusehen, dass sie so schnell wie möglich hier wegkam, bevor die Bakterien begannen, an ihr emporzukriechen.
    Sie zog ihren Arm in den Ärmel und klingelte mit dem Stoff der Jacke. Daniel machte sofort auf. Er musste hinter der Tür gestanden haben, nein, als Mia das Chaos und den Müll im Flur sah, war sie sich sicher, er lebte mangels Platz direkt hinter der Tür.
    Daniel Looser führte Mia in sein Büro, wie er es nannte. Das konnte nur ein Scherz gewesen sein. Beim Hindernislauf durch seine Rumpelwohnung fiel ihr ein, sie sollte Hilla mit Daniel verkuppeln. Er wäre der ideale Partner für sie. Vor dem Traualtar müsste es dann heißen: »Bis das der Müll euch scheidet.« Nein, lieber doch nicht. Rein von der Körpergröße her hätten die beiden viel zu überbrücken.
    Endlich war Daniel so weit und hatte sich freigeschaufelt. Auf,

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