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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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um bis zum nächsten Tag durchzuschlafen. Auf dem Weg zur Umkleidekabine blieb sie vor dem Trainerraum stehen und klopfte an die Tür. »Beth, bist du noch da?«
    »Ja.«
    »Komm raus. Ich werde eine leichte Session leiten. Mach mit. Es wird dir guttun.«
    »Nein.«
    Dawn wollte etwas Tröstendes sagen. Aber wie ihre Freundin reagiert hatte, wagte sie nicht, Hectors Namen zu nennen. Oder Dinahs. Geradejetzt war nicht die Zeit für gute Ratschläge. Vielleicht war Beth nach dem Training bereit, mit ihr zu reden. Sie fühlte sich miserabel, weil sie die verflixten Neuigkeiten über Hector und Dinah erwähnt hatte. »Ich komme nach meiner Runde zurück, ja? Vielleicht können wir dann sprechen?« Schweigen.
    Nach der Aerobic machte sie die Bar auf und spendierte allen Abenteurern Bier, Saft und was sonst noch da war. Sie mußte wieder dafür sorgen, daß ausreichend Snacks und Getränke da waren. Sie mußte einen detaillierten Plan ausarbeiten. Nachdem sie mit Ketty gesprochen hatte. Vielleicht brauchte sie noch ein Darlehen. Sie und Peter hatten schon ihre Kreditwürdigkeit bewiesen. Sie würde es tun, wenn nötig - und was immer noch nötig war, um SHAPE wieder nach oben zu bringen. Sie zwang sich, sich an den Gesprächen der Mitglieder über die jüngste schreckliche Geschichte zu beteiligen und über Peters Rolle. Da der Vertrag formell bestätigt war, erzählte sie von Signal, was für das nächste Jahr geplant war und von der Erweiterung der Einrichtung und des Services. Ja, es war alles ziemlich aufregend - besser als die letzten Wochen. Sie wünschte ihnen einen guten Abend und gab ihrer Freude Ausdruck, daß sie in den Club zurückgekommen waren. Schmeicheleien. In den nächsten Monaten mußte sie das sicher öfter tun und die Angestellten auch dazu überreden. Vor ihrer Nautilusrunde schaute sie sich um, was sonst noch im Club los war. Nur auf den Racketballplätzen war Betrieb. Sie schlenderte zu den Geräten. Hier war sie schon länger nicht mehr gewesen. Sie knipste das Licht an. Das Personal hätte besser aufräu-men können. Naja, auch das würde sich in den nächsten Wochen bessern. Eines der Geräte war mit einer Plastikhülle zugedeckt. Das hieß, es war kaputt. Sie wußte nicht, ob irgendjemand sich um die Reparatur gekümmert hatte. Manchmal hatte Beth mit ihrem Talent den Bogen raus. Sie ging zum Haustelefon, bat sie, runterzukommen und einen Blick auf das Gerät zu werfen. Der wahre Grund war natürlich ein anderer. Nämlich, sie aus den vier Wänden des Trainerraums zu locken. Sie hatte lange genug geschmollt. Dawn wurde klar, daß »schmollen« nicht unbedingt das passende Wort für den tiefen Schmerz ihrer Freundin war.
    Sie ging zur Kartei und zog ihre Karte hervor. Über Daten, Runden, Gewichte für jedes Gerät und die Anzahl der Wiederholungen, bevor sie genug hatte, führte sie peinlich genau Protokoll. Sie nahm einen Bleistift aus dem Kasten. Unangespitzt. Morgen würden Köpfe rollen. Sie suchte sich den schärfsten raus und klemmte ihr Blatt ans Brett. Sie trug Datum und Zeit ein, hakte »Aufwärmen« ab - wenn eine Stunde Aerobics sie nicht aufgelockert hatte, würde nichts helfen. Sie fing ihre Runde an; legte sich flach hin, zog ihre Knie ans Kinn, arbeitete mit Gewichten und streckte das Bein wieder aus, gegen die Gewichte. Dann wechselte sie zum anderen Bein. Sie war nicht voll auf der Höhe, aber sie schaffte eine Wiederholung mehr als letztesmal. Sie arbeitete sich vor. Nach jeder Übung schrieb sie Bemerkungen auf ihr Blatt. Als nächstes Armübungen, stärkten die Schultern; die angewinkelten Arme in die Horizontale ausstrecken. Sie wußte, diese Übung ging mehr in die Knochen als die anderen. Also trödelte sie. Nahm sich Zeit, sich anzuschnallen. Sie keuchte ein bißchen, schwitzte. Noch sechs Geräte, und sie fühlte sich jetzt schon entspannter und weniger angestrengt. Sie würde so heiß duschen, wie sie es aushalten konnte. Danach nach Hause. Zu einem längst überfälligen tiefen nächtlichen Schlaf.
     

  An der niedrigen Wand, die den Nautilusbereich abgrenzte, bewegte sich etwas. Jemand kam auf sie zu. Jeff.
    »Wo bist du den ganzen Tag gewesen?« fragte sie. »Ich habe dich gesucht.«
    »Überall und nirgends«, sagte er. Als er den erleuchteten Raum betrat, sah sie eine Tüte in seiner Hand. Er wirkte fremd, irgendwie seltsam.
    Sie fühlte sich unbehaglich. »Was hast du da?«
    »Du steckst heute voller Fragen.«
    Sie blickte ihn aufgebracht an. »Das wärst du

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