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Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Titel: Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Benecke
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Kommunikation kann viel Spaß machen.
    Frage:
Was machst du, wenn du im »Firmen«-Netzwerk auf Daten oder E-Mails stößt, die dir nicht passen oder die halb legal sind? Du kannst ja nicht so tun, als hättest du sie nicht gesehen.
    Fehling:
Ich lese nicht ungefragt die E-Mails anderer. Wenn ich jedoch beispielsweise auf
deinem
Webserver, den ich ja auch verwalte, im Rahmen meiner Arbeit auf Daten stoßen würde, die einen von uns oder Dritte in Schwierigkeiten bringen könnten, würde ich den Verursacher ermitteln und sie/ihn darauf ansprechen.
    Die Frage ist aber eigentlich blöd. Was ist »halb legal«, und wie kommst du darauf, dass ich nicht so tun kann, als hätte ich die Daten nicht gesehen? Genau das würden nämlich, denke ich zumindest, die meisten machen: so tun, als hätten sie nichts gesehen.
    Frage:
Was hältst du davon, wenn sogenannte Hacker auf Sicherheitslücken in fremden Computersystemen/ -netzen dadurch aufmerksam machen, dass sie die – durch die mangelnde Absicherung gewonnenen – Daten veröffentlichen?
    Fehling:
Das scheint mir nur dann angemessen, wenn erstens durch die Lücken der Datenschutz Unbeteiligter gefährdet ist und zweitens die für die Sicherheit dieser Daten verantwortlichen Menschen nicht oder zu spät auf einen Hinweis reagieren. Aber auch dann muss sorgfältig abgewogen werden, welche Schäden (auch für Unbeteiligte) durch eine Veröffentlichung entstehen können.
    Frage:
Wie würdest du eine zusammengefasste Programmierer-Ethik formulieren? »Tu, was dein Chef will« vs. »Programmiere so, wie du willst«? – »Die Daten der Firmasind heilig/sind nicht heilig?« – Wie steht’s mit Schweigepflicht?
    Fehling:
Private Daten schützen, öffentliche Daten nützen.
    Frage:
Kannst du dir vorstellen, dass die Programmierer »Tron« (Boris F., † 1998), Lars-Oliver Petroll oder Karl Koch († 1989) getötet wurden?
    Fehling:
In allen drei Fällen gäbe es starke Motive bei verschiedenen Interessengruppen. Das würde jeder Krimifan sofort für glaubwürdig halten. Allerdings erscheint mir gerade bei diesen drei auch Selbstmord nicht abwegig.

6. TESTEN SIE IHREN VERSTAND
    Im kriminalistischen Alltag müssen wir uns dauernd mit Fällen beschäftigen, die man – würde ein Freund sie erzählen – ins Reich der Sagen und Großstadtlegenden verbannen würde. Doch die Wirklichkeit ist bunter und verrückter als Romane, wie ich im Folgenden noch einmal zeigen möchte.
Ein Gefrorener im Sonnenschein
    Es ist etwa sechs Uhr morgens an einem ganz normalen Wochentag in einem friedlichen Einzelhaus-Viertel von West Palm Beach, Florida. Es wird dort selten frischer als milde achtzehn Grad Celsius, meist liegt die Temperatur bei etwa fünfundzwanzig Grad. Auf einmal hört ein Anwohner einen lauten Knall. Eine Schießerei? Um diese Zeit und in dieser Gegend? Unmöglich!
    Es dauert einige Zeit, bis die Ursache des Lärms gefunden wird. Vor einer weiß gestrichenen, mit einem Giebeldach gedeckten Hausgarage mit Fensterchen in Form von Sonnenstrahlen und dahinter befindlicher Villa stehen ein Transporter und ein Kleinlaster, mit der Vorderseite zur Garage zeigend. Unter der hinteren Stoßstange des Transporters liegt zum völligen Entsetzen der Anwohner eine eiskalte Leiche. Der Kopf ist zerschmettert, das Gehirn findet sich teils in der Palme auf der anderen Straßenseite, teils auf dem Briefkasten der Nachbarn sowie achtzehn Meter entfernt in einer Straßenkurve. Die Schädelkappe liegt einundzwanzig Meter entfernt von der Villa des anderen Nachbarn. Über dem Seitenspiegel eines anderen Autos hängt ein Stück Muskulatur mit Sehne. Nur die Gesichtshaut ist noch am Rumpf verblieben. Sie blickt in den Himmel.
    Abb. 53: Die Leiche hatte eiskalte Haut, warme Organe und lag halb unter einem Transporter. Im Vordergrund die Aufschlagstelle. (Foto: Jon Thogmartin)
    Der Notruf wurde von der Polizei gleich in die Rechtsmedizin weitergeleitet. Die Polizei interessierte vor allem, was eigentlich passiert war, zumal der Tote eine eiskalte Haut hatte. Den Anwohnern ging es allerdings mehr darum, von den für sie widerlichen Körperbestandteilen befreit zu werden. Sie beantragten daher ein
emergency clean-up
.
    Bis die Rechtsmediziner – zweieinhalb Stunden nach dem Knall – eintrafen, wurde der Körper daher mit einer Plane bedeckt. An den beiden Autos vor der Garage fand sich kein Blut. Das konnte nur bedeuten, dass der tote Mann nicht durch einen Verkehrsunfall gestorben war. Sein Körper

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