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Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Titel: Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Benecke
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die Leiche ein und warf sie ins Wasser. Er wartete sechs Wochen, bevor er sie vermisst meldete. Die lange Zeit begründete er damit, dass seine Frau wohl wieder einmal bei einem anderen Mann lebe. Allerdings versuchte Carol während der ganzen Zeit nicht, ihre Kinder zu erreichen, obwohl sie diese anbetete.
    Ein weiterer Beweis gegen Park bestand in den komplizierten Segelknoten, die er verwendet hatte, um die Leiche zu verschnüren.
    Der Körper war zudem mit Steinen beschwert, deren Zusammensetzung sich völlig von den anderen Steinen im See unterschied, aber genau mit derjenigen des gemeinsamen Hauses übereinstimmte.
    Nachdem die damalige Anklage wegen Mordes fallen gelassen worden war, hatte Park gegen ein Honorar von fünfzigtausend Pfund (zirka fünfundsiebzigtausend Euro; M. B.) seine Geschichte voller Selbstmitleid und Lügen einer Sonntagszeitung verkauft: ›Ich muss Dutzende Male über ihre Leiche gesegelt sein‹, sagte er. Während der jetzigen Gerichtsverhandlung zeigte Park hingegen kaum Gefühle – selbst dann nicht, als diegrauenhaftesten Details des Mordes und der Verstümmelung der Leiche beschrieben wurden.
    Jeden Mittag, nachdem Park die täglich neuen Beweise dafür hatte anhören müssen, dass er seine Frau zu Tode geknüppelt hatte, ging er aus dem Gerichtsgebäude, packte einen sorgfältig eingewickelten, zu Hause vorbereiteten Sandwich aus seiner Butterbrotdose und schlürfte dazu seelenruhig Tee aus einer silbernen Thermoskanne. Park wurde von seiner dritten Frau Jenny (60), seinem Sohn Jeremy (34), der jüngeren Tochter Rachel (33) und seinen Freunden unterstützt.
    Nach der Urteilsverkündung sagte der Ermittlungsleiter Keith Churchman, der die Jagd nach dem Mörder beendet hatte: ›Die meisten Menschen, die ihren Lebensgefährten töten, bereuen es sofort. Park war da ganz anders. Er ging weit über das bloße Töten seiner Frau hinaus. Er beseitigte auch noch die Leiche, etwas, das die wenigsten unter diesen Bedingungen tun würden.‹
    Die Polizei ist überzeugt, dass Park zwei Pflaster benutzte, um ihre Augen geschlossen zu halten. Ein Kriminalpolizist sagte: ›An der Leiche fanden wir zwei Heftpflaster, an denen Wimpern klebten. Er muss sie benutzt haben, um ihre Augen zuzukleben, damit sie ihn nicht anstarren konnte, als er die Leiche eine Woche lang in seiner Tiefkühltruhe aufbewahrte.‹
    Zum Strafmaß erläuterte Richter McCombe: ›Ich musste auch das fürchterliche Verbringen der Leiche berücksichtigen, das so vielen Menschen Leid bereitet hat. Das Beileid des Gerichts ist bei allen, die Carol Park mochten.‹«
    Wundert es Sie auch, dass der Autor hier eine Art zweite Verurteilung unternimmt, ja den Verurteilten geradezu hinrichtet? Wozu der Eifer, wozu das Andichten des miesen Charakters, der von niemandem vor Gericht bestätigt wurde? Warum die Schilderung von Raserei und Totknüppeln, als wäre der Autor dabei gewesen? Und wie sollen eigentlich Steine aus der Wand des Hauses in das Paket mit der Leiche gelangt sein?
    Die Antwort ist einfach: Park hatte seine Geschichte ursprünglich der
Mail on Sunday
verkauft. Da diese mit der
Daily Mail
über Kreuz liegt, nahm die Redaktion offenbar die Gelegenheit wahr, es der Konkurrenz, die einem nun verurteilten Mörder vor sieben Jahren das Wort erteilt hatte, mal so richtig zu zeigen.
    Doch was genau hatte Gordon Park damals zu Protokoll gegeben? In erster Linie hatte er sich mit der Polizei angelegt – und das ist in England, dem Heimatland der naturwissenschaftlichen Kriminalistik, nicht unbedingt eine gute Idee, wenn man Sympathiepunkte sammeln möchte.
Gordon Parks Version der Ereignisse
    »Das letzte Mal habe ich Carol an einem Samstagmorgen im Sommer 1976 gesehen«, berichtete Park, zehn Tage nachdem die erste Anklage mangels Beweisen fallen gelassen worden war. »Wir hatten uns überlegt, den Kindern etwas Besonderes zu bieten und mit ihnen auf die örtliche Kirmes zu gehen. Als es dann so weit war, hatte Carol aber keine Lust mehr. Warum, weiß ich nicht mehr, es war jedenfalls nichts Besonderes, dass sie ihre Meinung von einer Minute auf die andere änderte.
    Also fuhr ich mit den Kindern allein los. Als wir zurückkamen, war Carol verschwunden. Auch das war keine Überraschung; sie hatte mich schon sechsmal ›verlassen‹. Manchmal kam sie rasch wieder, manchmal blieb sie Monate mit anderen Männern weg. Eine Nachricht hatte sie nicht hinterlassen. Allerdings lagen ihr Ehe- und Verlobungsring auf dem Tisch. Das

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