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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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los, legt das eine Kind ab und schnappt sich gleich das nächste?« Sie machte mit ihren Händen eine Geste, als ob sie jemanden würgte. »Wenn ich den Kerl in die Finger kriege, drehe ich ihm den Hals um.«
    »Zeig mir einen, der das nicht gerne machen würde …«, sagte Jürgen geistesabwesend und nahm einen Schluck Kaffee.
    »Ist Schroer denn hier?«, lenkte ich vom Thema ab.
    Ich musste ihn darüber informieren, dass ich das BKA einschalten würde. Und ihn darüber in Kenntnis setzen, dass ich mich an die beiden alten Fälle hängen wollte, um neue Beweise aufzudecken und der Lösung einen Schritt näher zu kommen.
    »Er ist mit der Soko im großen Besprechungsraum. Die Luft brennt, ich würde ihn nicht stören.« Diana sah mich neugierig an. »Wieso? Hast du was Interessantes gefunden?«
    »Kann sein«, redete ich um den heißen Brei herum. »Ich muss noch was überprüfen.«
    Damit wandte ich mich von ihnen ab und war nicht erstaunt, dass sie sich wieder auf den Bildschirm konzentrierten und mir keine Beachtung mehr schenkten.
    Im Fall der getöteten Kinder konnte ich ohnehin nichts ausrichten. Schroer würde mir nicht erlauben der Soko beizutreten, also verwendete ich meine Energie darauf, vielleicht einen jahrelang unentdeckten Serientäter dingfest zu machen.
    Die Anspannung und die Aufregung wuchsen, während ich die Nummer des Bundeskriminalamtes wählte. Ich hoffte, dass der ehemalige Kriminalbeamte und Ermittler mir in den beiden Fällen weiterhelfen konnte.
    Das Telefon tutete einmal, zweimal, dreim…
    Dann nahm jemand ab, eine freundliche Frau fragte, wen ich zu sprechen wünschte.
    »Gerd Baack«, stieß ich zu laut hervor. »Ist er schon im Dienst?«
    »Ich schau nach.« Ich vernahm eifriges Tippen auf einer Tastatur.
    »Ja, er ist da. Ich verbinde Sie.«
    Es knackte und eine einlullende Wartemelodie ertönte.
    Komm schon! Nimm ab!
    Die Musik stoppte abrupt. »Gerd Baack, was kann ich für Sie tun?«
    Ich holte tief Luft. »Hallo Gerd, Tomas Ratz hier, Kriminalpolizei Duisburg.«
    Er schien sich an mich zu erinnern. »Hallo, Tomas, lange nichts von dir gehört.« Seine Stimme gewann an Wärme. »Wie geht ' s dir? Ich hab das mit deinem Schwager mitbekommen.«
    Ich kniff die Augen zusammen und ließ keine Erinnerungen zu. »Danke, mir geht ' s gut, wirklich.«
    »Freut mich zu hören.« Er legte eine Pause ein. »Was kann ich für dich tun?«
    Ich war ihm unendlich dankbar, dass er nicht weiterbohrte und zur Sache kam.
    »Kannst du mir bei zwei Mordfällen helfen? Der eine geschah 2007, ein Mann mit abgezogener Haut und fehlendem Schädel. Der andere 1999, bei dem jemand einem jungen Mann Kehle und Halswirbel entfernt hat. Du warst beide Male einer der ermittelnden Beamten.«
    Es herrschte kurze Zeit Schweigen am anderen Ende der Leitung. Fast befürchtete ich, Gerd hätte aufgelegt.
    Dann sprach er endlich. »Ja, ich kann mich daran erinnern, leider, war kein schöner Anblick.« Er räusperte sich. »Was willst du wissen?«
    »Ich bin mit meiner Partnerin die kalten Fälle durchgegangen und bin bei den beiden hängen geblieben. Ich vermute, dass sie in Verbindung stehen.«
    »Auf den Gedanken sind wir auch gekommen, aber es gab keine Hinweise darauf.«
    Und deshalb habt ihr eure Theorie sofort wieder verworfen? Tolle Ermittler seid ihr …
    »Hast du was gefunden, das wir übersehen haben?«, fragte er.
    »Nein, ist nur so ein Gefühl … du musst mir vertrauen.« Ich wartete ab, ob Gerd etwas erwiderte. Da er schwieg, fuhr ich fort: »Ich brauche deine Hilfe. Kannst du überprüfen, ob es in anderen Bundesländern ähnliche Morde gegeben hat?«
    Ich war erstaunt über seine prompte Antwort. »Sicher! Schieß los.«
    Verblüfft stutzte ich einige Sekunden. »Okay, sieh nach, ob es Fälle mit männlichen Opfern gab, denen entweder Körperteile oder Organe fehlten. Herkunft und Alter scheinen dem Täter egal zu sein.«
    Ich hörte erneut, wie Finger über eine Tastatur flogen. »Noch was?«
    Ich seufzte. »Nein, das ist eigentlich alles.«
    »Ich streck sofort meine Fühler aus. Gib mir ein paar Stunden, ich melde mich, sobald ich was finde.«
    »Ich geb dir meine Handynummer …«, sagte ich und wollte sie ihm nennen, als Gerd mich unterbrach.
    »Sprech mal mit Kalle Meyer, der war ebenfalls an beiden Fällen beteiligt, auch wenn er nur in der Akte von 2007 mit drinsteht. Es hat ihn ziemlich mitgenommen, dass wir den Mord an dem unbekannten Gehäuteten nicht aufklären konnten.«
    Du scheinst dich

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