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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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Täter«, stellte Diana fest. »Er hätte Martin Geib ebenso zügig erledigen können wie dessen Frau, aber er wählte eine langsame Art. Weshalb?«
    Das Motiv war bei diesem Fall, wie bei den meisten, der Schlüssel. Was trieb ihn an? Was glaubte er, erreichen zu können?
    Ich konnte meine Neuigkeiten nicht mehr zurückhalten, stand auf und schrieb stumm die drei Fälle, die uns derzeit beschäftigten, auf ein Flipchart.
    Ich listete sie chronologisch auf, begann mit dem Mord von 1999, als Henry Malik die Kehle entrissen wurde, gefolgt von unserem unbekannten Hautlosen von 2007. Dann ließ ich eine Lücke und notierte den Doppelmord von gestern Abend an Kira und Martin Geib.
    Ich wandte mich an meine Kollegen. »Die hängen alle zusammen, verübt von demselben Täter.«
    »Wie kommst du darauf?« Diana setzte sich aufrecht hin und schien an meinen Lippen zu kleben.
    »Ich habe das Bindeglied zwischen ihnen gefunden.«
    Mit dem schwarzen Stift schrieb ich in die Lücke die Namen von Marie und Frank Zocher, die 2012 während des Oktoberfestes getötet wurden. Ich reichte Diana und Jürgen jeweils eine Kopie des Berichts und wartete die Reaktionen ab.
    »Hast du das von Baack?« Diana sah mich mit aufgerissenen Augen an. Sie glänzten vor Jagdfieber und sie erkannte den Zusammenhang ebenso wie ich.
    »Suchen wir nach einem Mann oder einer Frau?«, warf Jürgen ein.
    »Ich gehe von einem Mann aus. Es sind keine sexuell motivierten Morde, es geht ihm um etwas anderes. Vielleicht ist er neidisch auf die Männer und beraubt sie dessen, was er nicht hat.« Ich verschränkte die Arme. »Das erste Opfer wird womöglich eine wohlklingende Stimme gehabt haben, das zweite eine makellose Haut, das nächste schöne Augen und perfekte Zähne und beim Letzten lief was schief. Er nahm nichts von Martin Geib, sondern tötete ihn nur.«
    »Und was ist mit den Frauen?«, fragte Diana.
    »Kollateralschäden. Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie interessieren den Täter nicht. Eventuell brachte er sie dazu, ihre Partner zu fesseln, bevor er sie erschoss. Er will die Männer, die Frauen sind nur lästiges Beiwerk.« So hart meine Erklärung klang, war ich mir absolut sicher, dass sie zutraf.
    Diana rieb sich die Schläfen. »Du willst also damit sagen, dass seit mehreren Jahren ein Killer herumläuft, der Männern die Schönheit raubt?«
    »Ich denke schon«, sagte ich. War das sein Motiv? Suchten wir jemanden, den die Natur mit einem Aussehen gestraft hatte, welches nicht dem Schönheitsideal entsprach? Plausibel oder Unsinn? Zumindest war es ein Ansatzpunkt.
    »Krasse Scheiße!«, stieß Diana hervor. »Wir suchen jetzt also einen sechsfachen Mörder. Wo fangen wir an?«
    Das war das Problem. Wo sollten wir anfangen?
    »Wir müssen Ähnlichkeiten finden. Welche Orte besuchten sie, gibt es da Parallelen? Freunde, Verwandte, existieren gemeinsame Bekannte?« Ich setzte mich zu meinen Kollegen an den Tisch. »Es muss doch was geben  …«
    Stille senkte sich über den Raum, während wir nach einem Hinweis suchten. Ich stellte mich innerlich auf eine stundenlange, ergebnislose Recherche ein. Es fiel mir schwer, den letzten Hoffnungsschimmer nicht aufzugeben. Unser Serienmörder hinterließ keine Spuren und tat alles, um nicht geschnappt zu werden. Zeugte das von Genialität oder unverschämtem Glück?
     
     

Kapitel 24
     
    David konnte sein Glück kaum fassen. Er saß mittlerweile seit ein paar Stunden vor dem Computer und klickte sich durch die zahlreichen Suchergebnisse, die der Begriff Callboy ihm geliefert hatte. Viele Homo- oder Bisexuelle fanden sich unter den Männern, die sich über das Internet zur Schau stellten. Sie präsentierten ihre makellosen Körper oder hielten den prallen Penis in die Kamera. David erregten die Fotos und er schaute sich gierig jedes einzelne an. Zweifellos gehörten die meisten von ihnen zu den schönen Exemplaren, aber das perfekte war noch nicht dabei gewesen.
    Er öffnete eine neue Seite und klickte sich durch die Bewerbungsbilder. Telefonnummern, E-Mail-Adressen, alles gaben sie öffentlich von sich preis und buhlten um die Kundschaft, indem sie den Himmel auf Erden versprachen. All das interessierte David nicht. Die Details, die Symmetrie des Äußeren musste stimmen, nicht das, was der Callboy beabsichtigte, mit Davids Schwanz anzustellen.
    Das vorletzte Bild ließ ihn erstarren. Da war er! Der eine, der das Ruder herumreißen sollte, wenn HeaterAD ihm das Geheimnis verriet.
    Den und

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