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Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel

Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel

Titel: Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gefüllt mit traurigen Spielzeugen.
    Morgaine kam in der Tat aus der fernen Vergangenheit; und doch war bekannt, daß die
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böse und klug gewesen waren und Dinge zu tun vermochten, die die Menschen seither gern vergessen hatten. Sie brauchten keine Transportmittel, brauchten keine Gegenstände wie tödliche Waffen – die
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formulierten lediglich Wünsche und praktizierten Magie, und was sie sich wünschten erhielt Substanz – bis sie dem Bösen noch mehr verfielen und sich selbst zugrunde richteten.
    Und doch ritt Morgaine hier lebendig und machtvoll vor ihm, unter ihrem Knie die Waffe einer vergessenen Schmiedekunst, sich durch Ruinen bewegend, die sie durchaus so kennen mochte, wie sie früher einmal gewesen waren.
    Es hieß, Thiye Thiyessohn sei unsterblich, erneuere sich, indem er anderen das Leben nehme, und werde niemals sterben, solange er nur arme Opfer fände, an denen er sich üben konnte. Diese Gerüchte hatte er bisher voller Spott abgetan: alle Menschen starben.
    Morgaine aber war nicht gestorben, lebte nun schon seit gut hundert Jahren und war immer noch jung. Sie selbst fand die hundert Jahre akzeptabel; vielleicht hatte sie schon längere Schlafperioden hinter sich als diese.
    Die höherliegenden Pässe waren vom Schnee blockiert. Der Graue und der Braune kämpften sich durch Verwehungen, mußten sich derart abmühen, daß sie kaum noch vorankamen. Oft mußten sie pausieren, um den Tieren Ruhe zu gönnen. Und doch schienen sie am Nachmittag die schlimmsten Stellen hinter sich zu haben – und das ohne Myya zu begegnen oder die Spuren von Ungeheuern auszumachen.
    Reines Glück – das nicht lange anhalten konnte.
    »Lady«, sagte er während einer Rast. »Wenn wir auf diesem Weg weiterreiten, finden wir uns im Tal von Morij Erd wieder, und wenn wir uns dort sehen lassen, besteht die Möglichkeit, daß du uns dort kein Willkommen sichern kannst, uns beiden nicht.
    Mein Pferd stammt aus jenem Land; außerdem ist Herrscher Gervaine ein Myya und hat geschworen, meinen Kopf auf eine Lanze zu spießen und andere Körperteile von mir ähnlich auszustellen. In dieser Richtung sind die Aussichten für dich oder mich nicht sehr gut.«
    Daraufhin lächelte sie leicht. Sie war besserer Laune als am Morgen, da sie das Tal der Steine verlassen und den natürlichen Schatten der Tannenwälder und Klippen erreicht hatten. »Dann wenden wir uns doch vorher nach Osten, in Richtung Koris.«
    »Lady, du kennst deinen Weg«, widersprach er düster. »Warum mußtest du mich noch zum Führer nehmen?«
    »Wie hätte ich sonst erfahren, daß Gervaine Lord von Morij Erd ist?« fragte sie, noch immer lächelnd. Ihre Augen aber blieben ernst. »Außerdem habe ich nicht verlangt, daß du mir in diesen Ländern als Führer dienst,
ilin.«
    »Als was dann?«
    Aber sie antwortete nicht – wie immer, wenn er eine Frage stellte, die ihr mißfiel. Menschen hätten jetzt vielleicht in Zweifel gestellt, protestiert, eine Diskussion angefangen. Morgaine blieb einfach stumm, und dagegen gab es keine Argumente – es blieb die Frustration.
    Er stieg wieder in den Sattel und erkannte, daß sie nun mehr nach Osten hielten, auf Ost-Koris
zu,
das Land, das am festesten in Thiyes Gewalt war.
    Gegen Abend befanden sie sich wieder in einem Tannenwald. Graue Wolken segelten immer häufiger vor dem Mond vorbei, als der Abend dunkler wurde; trotzdem ritten sie weiter, aus Angst vor weiteren Stürmen, aus Angst um die Pferde, denn sie hatten nur noch wenig Futter in den Satteltaschen und wollten so schnell wie möglich vorankommen, in der Hoffnung, tieferliegendes Terrain zu erreichen, ehe der Winter die Pässe vor ihnen ganz besetzte.
    Der helle Mond zeigte ihnen den Weg.
    Aber schließlich wiesen die Wolken keine Lücken mehr auf, und der Weg war nahezu unpassierbar; Bäume drängten sich von der Seite herbei und verdeckten den Himmel mit ihren stacheligen Schatten. Ein umgestürzter Baum neben dem Weg versprach einen etwas trockeneren Ruheplatz und Holz für ein Feuer. Sie ließen die Tiere anhalten, und Vanye hackte kleine Äste ab und stapelte sie geschickt zu einer Feuerstelle auf.
    Wie das Feuer entstand, bekam Vanye nicht mit; er wandte sich gerade ab, um neues Holz zu holen, und als er wieder hochschaute, leckte bereits eine winzige Flammenzunge zwischen den feuchten Zweigen herum. Zuerst qualmte es unsauber: nasses Holz; aber die Flamme hielt sich. Morgaine beugte sich vor, um sie zu ermutigen, und vorsichtig schob er Zunder

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