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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hindurchzutreten; dann können wir die Macht ersterben lassen.«
    »Ihr würdet fallen. Und Shathan wäre den Horden der Shiua wehrlos ausgeliefert.«
    »Wir haben gegen die
sirrindim
gekämpft«, sagte Merir. »Die
arrhendim
werden auch diese Invasoren zurücktreiben.«
    Morgaine starrte die Anwesenden an, einen nach dem anderen. Sie ließ keinen aus. Und schließlich verschränkte sie die Arme und blickte zu Boden, ehe sie Vanye ansah. Er versuchte sein Gesicht neutral zu halten. Endlich wandte sie sich zu Merir um. »Akzeptierst du meine Hilfe? Ich möchte euch nicht mit einem Geschenk von der Art zurücklassen, wie es euch dort draußen erwartet. Vanye und ich könnten uns durchschlagen, wir könnten auf verstohlenen Wegen Azeroth in sieben Tagen erreichen. Aber was dort draußen lauert – ist mein Werk. Ich möchte euch das nicht hinterlassen.«
    Auf seinen Stock gestützt, näherte sich ihr der
arrha-Greis
mit langsamen Schritten. Er verbeugte sich tief und blickte ihr beim Aufrichten ins Gesicht, wie ein Mann, der den Abgrund des Tors vor sich hat. »Du hast schon – viele Passagen durchgemacht.«
    »Ja, Ratsherr. Ich bin älter als du.«
    »Sehr viel älter, vermute ich.« Die zitternde Hand wurde gehoben und berührte Vanyes Arm, und die matten Augen richteten sich auf ihn.
»Khemeis
bei einer solchen
arrhen –
wir trauern um euch beide. Um euch beide.« Er blickte Lellin an und verbeugte sich, dann Sezar und die anderen
arrhendim;
und zuletzt Merir und noch einmal Merir und Morgaine. »Ihr versteht es zu kämpfen. Wir nicht. Wir brauchen euch. Wenn ihr bereit seid – wir brauchen euch.«
    »Dies aber muß zu meinen Bedingungen geschehen. Wir stimmen uns ab.«
    »Das akzeptieren wir«, sagte Merir.
    »Du sagtest eben, du könntest den Verteidigern Nehmins Bescheid geben. Sag ihnen, sie sollen uns erwarten, und zwar bald! Ihr werdet euch hier verschanzen, so gut ihr könnt; und sie müssen Nehmin halten, bis wir dort eintreffen. Mein Lord Merir... « Sie bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung, zu ihr zu kommen, ihr zu folgen, und wandte sich zur Tür. Doch plötzlich schwankte sie; Vanye, der neben ihr ging, spürte, wie sie sich an ihn lehnte, und nahm stützend ihren Arm. Das Schwert kostete Kraft an Körper und Seele; er hatte es auch schon gehalten und kannte den Schmerz. »Roh«, sagte sie plötzlich bestürzt. »Wo ist Roh?«
    Diese Sorge beschäftigte ihn ebenfalls; zu viele Dinge geschahen zufällig, zu viele Dinge hatten sie nicht fest im Griff.
    Aber Roh wartete draußen, eine zusammengekauerte Gestalt vor dem dritten Stein der kleinen Allee, die Arme um sich geschlagen. Er sah die Gruppe näherkommen und erhob sich. Sein Blick war voll Pein.
    »Sie haben euch gehen lassen«, sagte er. »Sie haben euch gehen lassen.«
    »Sie waren einverstanden«, sagte Morgaine, »Nehmin selbst zu schließen. Das war ihre Entscheidung.«
    Bestürzung malte sich auf Rohs Gesicht; sie gingen weiter, und Roh folgte ihnen.

16
    Sie fanden die Pferde auf der Lichtung, bewacht von einigen
arrha –
jungen
qhal,
Männer wie Frauen, weißgekleidet und noch ohne Kenntnis über die Dinge, die sich in der Kuppel ereignet hatten. Die
arrha
entboten keinen Gruß, leisteten aber auch keinen Widerstand, sondern wichen in scheinbarer Bestürzung zurück – vielleicht waren sie inzwischen gezeichnet, sagte sich Vanye, denn von den
arrhendim
ging ein gewisser Ernst aus, dieselbe Aura der Verzweiflung, die ihn schon bei Lellin und Sezar bekümmert hatte; jetzt verstand er jenes abwesende, verlorene Verhalten – als das von Menschen, die die Grenzen ihrer Welt geschaut hatten.
    Und von den
arrhendim
ruhte die Last am schwersten auf Merir.
    »Mein Lord«, sagte Morgaine zu ihm. »Die
arrhendim –
müssen zu Hilfe geholt werden. Wenn wir diesen Ort retten wollen, müssen wir sie rufen. Kannst du das?«
    Der alte Lord nickte und drehte sich, die Zügel seines Pferdes in der Hand haltend, in Richtung Fluß. Trotz des Schutzes der Bäume war das Brausen zahlreicher Stimmen zu hören: Rufe, die durch die Luft hallten. Die Horde war auf dem Vormarsch.
    »Ich möchte dies sehen«, sagte Merir.
    Das war Wahnsinn. Aber nicht einmal Morgaine äußerte sich dagegen. »Gut«, sagte sie. »Lellin, Sezar?«
    »Der Hügel gehört noch uns«, sagte Lellin. »Jedenfalls war das vorhin noch so.«
    Arrha
standen im Wald Wache, und auch weiter hinten auf der Wiese. »Bleibt nicht, wenn sie kommen!« sagte Morgaine zur letzten einsamen Gestalt. »Ihr

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