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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gehandelt.
    Und Morgaine: sie hatte ausgelöst, was sie verfolgte, vor gut tausend Jahren menschlicher Zeitrechnung – einer Zeitrechnung von Menschen, die nicht durch Tore schritten. Früher ihre Verbündeten, die Armee, die sie verfolgte – die Enkel von Männern, die sie vor langer Zeit befehligt hatte.
    Es gab in dieser Nacht vieles, das mit Alkohol ertränkt werden mußte. Vanye hätte sich am liebsten betrunken, war dazu aber doch zu vorsichtig, denn die Situation war zu gefährlich, um sich solchem Genuß hinzugeben. Er hörte rechtzeitig mit dem Trinken auf und aß – ebenfalls aus Umsicht. Denn die Wölfe waren ihnen wieder dicht auf den Fersen, und da mußte man essen, wenn man nicht wußte, ob die Flucht des nächsten Tages einem dazu Zeit lassen würde.
    Auch Morgaine verzehrte, was ihr vorgesetzt wurde, und auch darin sah er eher den gesunden Menschenverstand als einen echten Appetit. Sie verstand sich auf das Überleben – es war eine Gabe, die in ihr schlummerte.
    Und als der Saal sich geleert hatte, raffte sie zusammen, was sie an Proviant tragen konnte, und machte daraus zwei Lasten – und nicht nur, um das Gewicht zu verteilen: sie lebten in der ständigen Angst, getrennt zu werden oder daß der eine stürzen und der andere allein weiterreiten mußte. So verteilte sie alle lebensnotwendigen Dinge auf beide Pferde.
    »Schlaf!« drängte sie ihn schließlich, als er Anstalten machte, sich zum Wachen in die Ecke zu setzen.
    »Du willst ihnen trauen?«
    »Dann schlaf nicht tief.«
    Er legte das Schwert neben sich, und sie legte sich nieder,
Wechselbalg
im Arm... ohne Rüstung, so wie sie seit der ersten Nacht in Mirrind geschlafen hatten.

3
    Draußen bewegte sich etwas. Vanye hörte es, doch es war wie der Wind, der die Äste rührte, und wiederholte sich nicht. Er senkte den Kopf wieder und schloß die Augen, um schließlich wieder einzuschlafen.
    Es folgte ein zweites Geräusch, das Quietschen von Dielen; Morgaine bewegte sich. Er warf sich hinüber und fuhr, das Schwert in der Hand, empor, noch ehe seine Augen ein klares Bild wahrnahmen; Morgaine stand neben ihm, zweifellos bewaffnet, einer Gruppe entgegenblickend, die aus drei Männern zu bestehen schien.
    Aber es waren keine Menschen, sondern
qhal.
    Groß und hager waren sie, und das weiße Haar fiel ihnen bis zu den Schultern herab; und ihre Gesichter wiesen Züge auf, wie er sie von Morgaine kannte, zart geschnitten, vornehm. Die drei trugen keine Waffen und machten auch keine bedrohlichen Gebärden, und sie gehörten nicht zu den Horden, die bei Azeroth in diese Welt gekommen waren; solch üble Aura umgab sie nicht.
    Morgaine entspannte sich.
Wechselbalg
lag in ihrer Hand, doch sie hatte die Klinge nicht blank gezogen. Vanye richtete sich aus der geduckten Stellung auf und stemmte sein Schwert vor sich auf den Boden.
    »Wir kennen dich nicht«, sagte einer der
qhal.
»Die Mirrindim behaupten, du hießest Morgaine und dein
khemeis
Vanye. Diese Namen sind uns fremd. Die Leute hier sagen, du hättest die Jünglinge des Dorfes auf der Jagd nach Fremden in den Wald geschickt. Wie dürfen wir diese Dinge verstehen?«
    »Ihr seid Freunde der Mirrindim?« fragte Morgaine.
    »Ja. Wer seid ihr?«
    »Das ist eine lange Geschichte; aber die Menschen hier haben uns willkommen geheißen, und wir möchten ihnen nichts Böses tun. Wollt ihr sie beschützen?«
    »Ja.«
    »Dann führt sie fort von diesem Ort. Hier sind sie nicht mehr sicher.«
    Es trat ein kurzes Schweigen ein. »Wer sind diese Fremden? Und ich wiederhole meine Frage: Wer seid ihr?«
    »Ich weiß nicht, mit wem ich hier spreche, mein Lord
qhal.
Offensichtlich liegt dir am Frieden, bist du doch mit leerer Hand gekommen. Offensichtlich bist du ein Freund der Mirrindim, die keinen Alarm gegeben haben; aus diesem Grunde müßte ich bereit sein, dir zu vertrauen. Aber ruf die Dorfältesten zusammen, sie sollen mir zureden, dir zu vertrauen, vielleicht beantworte ich dann einige deiner Fragen.«
    »Ich bin Lir«, sagte der
qhal
und verneigte sich leicht. »Und wir befinden uns an einem Ort, an den wir gehören – im Gegensatz zu euch. Ihr hattet keine Autorität zu tun, was ihr getan habt, oder auch nur die Mirrindim aufzufordern, ihr Dorf zu verlassen. Wenn ihr Shathan durchreiten wollt, solltet ihr uns klarmachen, daß ihr zu unseren Freunden zählt, sonst müßten wir uns mit dem beschäftigen, was wir als die Wahrheit vermuten: daß ihr nämlich ein Teil des Bösen seid, das in unsere Welt

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