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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sie!«
    »Wenn sie schlicht genug sind, um mir zu glauben, überleben sie die Situation vielleicht. Aber das Leben hier wird nicht mehr wie früher sein.« Sie schüttelte den Kopf und wandte sich zum Saal, denn schon kamen die Frauen und Kinder die Dorfstraße herab, um mit der Vorbereitung für die abendliche Mahlzeit zu beginnen.
    Vanye begab sich zu den Pferden und überzeugte sich, daß für den morgendlichen Abritt alles bereit war. Er war allein, doch als er das Tor erreichte, hörte er Schritte hinter sich. Sein Blick fiel auf Sin.
    »Laß mich mitreiten«, bat Sin. »Bitte!«
    »Nein. Du hast Verwandte, die dich brauchen. Denk daran und sei froh, daß du sie hast. Wenn du uns folgtest, würdest du sie nicht wiedersehen.«
    »Du wirst nie zurückkehren?«
    »Nein. Es ist nicht anzunehmen.«
    Das war eine direkte und grausame Antwort, die er jedoch geben mußte. Er scheute vor dem Gedanken zurück, daß der Junge Träume rankte um ihn, der solche Bewunderung am wenigsten verdient hatte. Er zog ein ernstes Gesicht und kümmerte sich um seine Arbeit in der Hoffnung, daß der Junge zornig werden und sich entfernen würde.
    Aber Sin half ihm wie immer; und Vanye fand es unmöglich, ihn barsch anzufahren. Schließlich setzte er Sin auf Mais Rücken, was Sin sich immer wieder wünschte, wenn sie die Pferde auf die Weide führten, und Sin streichelte der Stute den Hals und begann plötzlich zu weinen, was er zu verbergen suchte.
    Vanye wartete, bis des Jungen Tränen versiegt waren, dann half er ihm zu Boden. Gemeinsam kehrten sie zum Versammlungshaus zurück.
    Das Abendessen verlief in bedrückter Stimmung. Lieder wurden nicht gesungen, denn bei Sonnenuntergang war Eth begraben worden, und niemandem stand der Sinn nach Musik. Es gab nur leise Gespräche, und wenige brachten Appetit an den Tisch, doch es gab auch keine Feindseligkeiten, kein offensichtliches Abrücken von den Gästen im Dorf, nicht einmal seitens der engsten Angehörigen des Toten.
    Als das Essen noch im Gang war, wandte sich Morgaine an die Versammlung – sofort trat ein Schweigen ein, das nicht einmal durch Kindergeschrei unterbrochen wurde; erschöpft von dem Wahnsinn des Tages, schliefen die Kleinkinder in den Armen der Mütter, und die anderen Jungen und Mädchen zeigten sich schweigsam.
    »Noch einmal rate ich euch, das Dorf zu verlassen«, sagte sie. »Zumindest sollten heute nacht und ab sofort ständig die jungen Männer Wache stehen und die Straße, die hierher führt, nach Möglichkeit tarnen. Bitte glaubt mir, bitte verlaßt diesen Ort! Vanye und ich werden alles tun, was in unseren Kräften steht, um das Böse aufzuhalten, doch die Feinde zählen viele tausend und haben Pferde und Waffen, und es sind sowohl
qhal
als auch Menschen darunter.«
    Auf den Gesichtern malte sich Entsetzen, sogar die Dorfältesten zeigten sich bestürzt von dieser Nachricht, die neu für sie war. Bythein erhob sich, auf ihren Stock gestützt. »Welcher
qhal
sollte uns schaden wollen?«
    »Glaubt mir, diese Wesen würden euch nicht gnädig behandeln. Es sind Fremde in diesem Land, grausame Wesen, noch grausamer als die Menschen. Wehrt euch nicht; flieht! Sie sind euch zahlenmäßig überlegen. Sie haben ihre Heimat verlassen und sind durch die Feuer hierher gekommen aus ihrem Land, das im Begriff stand, vernichtet und überflutet zu werden, und sie sind hier, um euch die Heimat fortzunehmen.«
    Bythein stöhnte auf und ließ sich kraftlos auf die Bank sinken. Bytheis tröstete sie, und der gesamte Bythen-Klan bewegte sich unruhig auf den Sitzen, besorgt um die Älteste der Familie.
    »Solches Übel haben wir nie gekannt«, sagte Bythein, als sie wieder zu Kräften gekommen war. »Lady, nun verstehen wir, warum du nicht offen zu uns sprechen wolltest.
Qhal!
Ach, Lady, welch ein Unglück ist dies!«
    Vanye füllte seinen Kelch mit dem Bier, das in Mirrind gebraut wurde, und leerte ihn mit einem Schluck, bemüht, das Gefühl der Enge fortzuspülen, das ihn plagte – denn er hatte zwar nicht geschaffen, was ihnen da auf den Fersen war und nun auch Mirrind bedrohte, doch konnte er sich nicht von der Überzeugung freimachen, daß er die Gefahr irgendwie hätte ablenken können.
    Eins hätte er bestimmt tun können, und das betraf die Ehrenklinge, die er bei sich führte, die Tötung eines Verwandten, die all diesen Kummer vielleicht verhindert hätte. Voller Mitleid, voller Unentschlossenheit hatte er es nicht getan. Um sein Leben zu retten, hatte er nicht

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