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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Laune wiederherzustellen. Eifrig rückten die Leute näher, und die Bänke füllten sich.
    Sin eilte herein und schob sich an den versprochenen Platz. Der Junge sagte während des Essens kein Wort, sondern gab sich mit schnellen Blicken und gründlichem Zuhören zufrieden. Er war dabei; das genügte Sin; und Sezar lenkte während des Essens Vanyes Blick auf sich und warf seltsam zufriedene Blicke auf den Jungen – als habe er etwas entdeckt, das klar zutage träte.
    »Er wird kommen«, sagte Sezar daraufhin, Worte, die allein Vanye verstand und niemand sonst. Eine Last hob sich von seinen Schultern. Er sah, daß sich Morgaine von der Bemerkung verwirrt zeigte, und fand es seltsam, endlich einmal einen Gedanken in seinem Kopf zu bewegen, an dem sie keinen Anteil hatte, eine einzige kleine Sorge, die nicht ihre Angelegenheiten betraf – so sehr war ihr Leben miteinander verbunden.
    Plötzlich überlief ihn ein kalter Schauder. Er mußte daran denken, was er war, und an den Umstand, daß seine Freundschaft mit zufälligen Reisebekanntschaften nie etwas Gutes bedeutet hatte – daß die armen Leute in den meisten Fällen daran hatten sterben müssen.
    »Vanye«, sagte Morgaine und umfaßte sein Handgelenk, denn er legte abrupt den Löffel aus der Hand, was ein Klappern erzeugte, das trotz des allgemeinen Stimmengewirrs deutlich zu hören war. »Vanye?«
    »Es ist nichts,
liyo.«
    Er beruhigte sich, versuchte nicht daran zu denken, und gab sich große Mühe, den Jungen nun nicht besonders abweisend zu behandeln, der ja keine Ahnung hatte von den Ängsten, die ihn bewegten. Eine Zeitlang kaute er nur mit Mühe, aber dann rutschte das Essen wieder leichter, und er konnte die unangenehmen Gedanken verdrängen – jedenfalls beinahe.
    Nach dem Essen brachte eine Harfe die Gespräche zum Verstummen; sie leitete die gewohnte Sangesrunde ein. Sirn, die auch schon in Mirrind gesungen hatte, trug ebenfalls ein Lied vor, dann stimmte ein Junge aus Carrhend eine Melodie für Lellin an, der hier wohlgelitten war.
    »Jetzt bin ich an der Reihe«, sagte Lellin anschließend, nahm die Harfe und sang ein Menschenlied.
    Noch immer die Harfe haltend, schlug er zuletzt einen Akkord an, der die allgemeine Aufmerksamkeit auf ihn lenken sollte. Er blickte in die Runde, die seltsam blond aussah wie sein Volk, bleichschimmernde Köpfe in der schwach erleuchteten Halle. »Nehmt euch in acht«, sagte er den Dorfbewohnern. »Ich wünsche mir aus ganzem Herzen, daß ihr diese schweren Zeiten unbeschadet übersteht. Die Mirrindim können euch die Gefahr, in der ihr schwebt, nur zum Teil geschildert haben. Ihr werdet beschützt, doch die Wächter sind nicht zahlreich, und Shathan ist groß.« Nervös fuhren seine Finger über die Saiten, und seufzende Töne hallten durch das Schweigen. »›Die Kriege der Arrhend‹ – dieses Lied könnte ich euch vortragen, aber ihr habt es oft gehört – wie die
sirrindim
und die
qhal
gegeneinander kämpften, bis es uns gelang, die
sirrindim
aus dem Wald zu vertreiben. In jenen Tagen kämpften auch Menschen gegen Menschen, und sie bekämpften uns mit Feuer, Äxten und Zerstörungswut. Seid wachsam. Es gibt solche
sirrindim
in Azeroth, und räuberische
qhal
leisten ihnen Gesellschaft. Der alte Krieg ist von neuem ausgebrochen.«
    Ein erschrockenes Murmeln ging durch den Saal. »Schlechte Nachrichten«, fuhr Lellin fort. »Es bekümmert mich, sie euch überbringen zu müssen. Aber haltet die Augen offen, haltet euch bereit, auch Carrhend zu evakuieren, sollten die Angreifer zu euch kommen. Besitz bedeutet nichts. Eure Kinder sind kostbar. Die
arrhendim
werden euch helfen, das Dorf aus Stein und Holz wieder aufzubauen, mit unseren eigenen Händen, mit allem was wir haben; und auf gleiche Weise müßt ihr bereit sein, jedem anderen Dorf zu helfen, das in Not geraten sollte. Ihr dürft euch darauf verlassen, daß wir dagegen vorgehen werden; die
arrhendim
treten nicht immer sichtbar in Erscheinung, und damit dienen sie euch am besten. Wir wollen tun, was in unseren Kräften steht. Laßt uns handeln, wie wir es gewohnt sind; vielleicht genügt es ja. Wenn nicht, dann werden eure Pfeile uns verteidigen.« Leise seufzend begannen die Saiten ein
qhalur-
Lied, und die Anwesenden lauschten, als stünden sie unter einem Zauber, der aus den Tönen wirkte. Es gab keine Rufe, keine Auseinandersetzung. Als das Lied zu Ende war, hielt die Stille an. »Geht jetzt nach Hause, Carrhendim! Sucht eure Unterkünfte auf, Mirrindim! Wir

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