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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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davor bist du sicher.«
    »Wer bist du? Im Augenblick Liell, nicht wahr?«
    Rohs Gesicht lächelte. »Ein bißchen schon.«
    »Roh... «, flehte Vanye, und das Lächeln verging, und das Stirnrunzeln kehrte zurück, eine undefinierbare Veränderung des Ausdrucks der Augen.
    »Ich habe gesagt, ich werde dir nichts tun.«
    »Wer ist ›ich‹? Roh?«
    »Ich... « Roh schüttelte den Kopf und stand auf. »Du verstehst das nicht. Es gibt keine Trennung, keine Aufteilung.
    Ich... « Er durchquerte den Innenraum der Unterkunft, griff dort nach einem Eimer Wasser – und schien dann auf einen ganz anderen Gedanken zu kommen: er schüttete etwas in eine Tasse mit abgebrochenem Henkel und brachte sie Vanye. »Hier.«
    Er trank durstig. Roh kniete nieder und ergriff die Tasse, als er fertig war, warf sie ins Stroh, tauchte ein Tuch in das kalte Wasser und begann vorsichtig, den Schmutz von Vanyes Wunden zu waschen, wobei er im Gesicht begann. »Ich will dir erzählen, wie es ist«, begann Roh. »Zuerst ist es ein tiefgreifender Schock – und in den nächsten Tagen lebst du wie in einem Traum. Du
bist
beides. Dann beginnt ein Teil des Traums zu verblassen, und man weiß, daß es ihn gegeben hat, doch bei Tage kann man sich nicht daran erinnern. Ich war einmal Liell. Jetzt bin ich Chya Roh. Ich glaube, meine Gestalt gefällt mir. Aber wahrscheinlich hatte ich auch nichts gegen die andere. Und gegen die anderen Körper davor. Jetzt aber bin ich Roh. Alles, was er ist, alles, woran er sich erinnert – alles, was er liebt oder haßt. Kurz, in mir ist alles, was er ist oder je gewesen ist.«
    »Außer seiner Seele.«
    Ein gereizter Ausdruck erschien auf Rohs Gesicht. »Davon weiß ich nichts.«
    »Roh hätte es gewußt.«
    Rohs Hände setzten die vorsichtige Waschung fort, die sie kurz unterbrochen hatten, und er schüttelte den Kopf. »Cousin – manchmal... steckt eine Perversität in mir, gegen die ich nicht ankomme. Ich möchte dir nichts tun, aber reize mich nicht! Laß es sein! Es gefällt mir nicht, wenn ich so etwas getan habe.«
    »Beim Himmel, du tust mir leid.«
    Das Tuch berührte eine empfindliche Stelle, und Vanye zuckte zusammen. »Du willst mich reizen«, wiederholte Roh mit zusammengebissenen Zähnen. Die Berührung ließ in ihrer Intensität nach. »Du weißt ja nicht, welchen Ärger du mir gebracht hast – dieses ganze Lager. Dir ist bekannt, daß sich hinter der Barrikade die Sumpfbewohner versammeln und sich überlegen, wie sie an dich herankommen?«
    Vanye musterte Roh mit vagem Blick.
    »Wach auf!« beharrte Roh. »Sie haben dir zuviel von dem Zeug gegeben. Was hast du ihnen gesagt?«
    Verwirrt schüttelte Vanye den Kopf. Eine Zeitlang erinnerte er sich wirklich nicht mehr daran. Roh packte ihn an der Schulter und zwang ihn, ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Verflixt, was hast du gesagt? Sollen die anderen es wissen und ich nicht? Überleg es dir gründlich!«
    »Sie haben mich gefragt... ich sollte ihnen sagen, was ich über die Tore wußte. Sie haben es satt, auf dich angewiesen zu sein. Sie sagten – weil die Menschen im Lager mich umbringen wollten, hätten sie mich besser im Griff als dich – das war Shiens Einfall – oder jemand anders hat daran gedacht – ich weiß es nicht mehr. Hetharu aber wollte an die Dinge heran, die ich weiß – und dir erst davon erzählen, wenn ein geeigneter Zeitpunkt gekommen war...«
    »Was du weißt. Und was weißt du über die Tore? Hat sie dir genügend Kenntnisse vermittelt, um dich gefährlich zu machen?«
    Vanye versuchte sich darüber klar zu werden, wie riskant es sein würde, Roh die Wahrheit zu sagen. Aber er bekam keinen klaren Gedanken zusammen.
    »Besitzt du solche Kenntnisse?« fragte Roh.
    »Ja.«
    »Und was hast du den
khal
erzählt?«
    »Nichts. Ich habe ihnen nichts erzählt. Du bist dazwischen gekommen.«
    »Ich erfuhr, daß man dich ins Lager gebracht hatte, und reimte mir die Dinge zusammen, die du mir eben bestätigt hast.«
    »Sie werden dir sicher die Kehle durchschneiden, wenn sie können.«
    Roh lachte. »Ja, versuchen werden sie es. Und dir noch eher, wenn du meinen Schutz nicht genießt. Was weißt du, das du ihnen
nicht
offenbart hast?« Panik durchzuckte Vanye, ein Gefühl, daß sich mit der lähmenden Wirkung des
akil
vermengte. Verzweifelt schüttelte er den Kopf und verließ sich nicht auf seine Zunge.
    »Ich sage dir, was ich vermute«, sagte Roh. »Morgaine hat Unterstützung gefunden und ist untergetaucht. Sie hat sich in einem

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