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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ihre Tiere. Vanye schwang sich ebenfalls empor und drehte sein Pferd herum. Dabei warf er einen forschenden Blick in die Ferne.
    Die Erscheinung zeigte sich am Horizont nicht nur an einer Stelle: es war ein Bogen, der aus dem Süden und Westen näherkam und sie einzuschließen drohte. »Shien«, sagte er. »Shien hat sich ihnen angeschlossen.«
    »Der Staub ist bestimmt auch im Sotharra-Lager zu sehen«, meinte Fwar und fluchte erneut. »Dort und bei den Leuten am Narn-Ufer. Die verlieren dann bestimmt auch keine Zeit.«
    Roh gab keine Antwort, sondern spornte seine schwarze Stute an. Eilig ritt der Trupp hinter ihm her, die Pferde in verzweifelter Hast antreibend. Sporen und Peitsche nützten bei den schwächeren Tieren nichts; bald begann sich die Horde auseinanderzuziehen. Die Shiua-Tiere, von dem langen Ritt erschöpft, vermochten mit den raumgreifenden Schritten der Andurin-Stute nicht mitzuhalten, so sehr sich die Reiter auch bemühten. Vanye ging mit seinem Fuchswallach vorsichtig um, wie er es von Anfang an getan hatte – ein wenig hübsches Tier, belastet mit einem Mann, der größer war als die Hiua, noch dazu in Rüstung; aber wenigstens war das Tier unterwegs gut versorgt und hielt sich mühelos am Ende des Trupps. Es war im Augenblick nicht wichtig, die Spitze innezuhaben, er durfte nur den Anschluß nicht verlieren, er mußte dafür sorgen, daß das Tier auf die grüne Linie weiter vorn zugaloppierte. Die
khalur-
Reiter holten auf: er schaute zurück und sah durch den aufgewirbelten Staub Metall schimmern: die
khal
sahen natürlich ebenfalls den Wald und würden ihre Pferde notfalls in den Tod treiben, um die Verfolgten noch einzuholen, bevor sie ihn erreichten. Roh hatte inzwischen einen großen Vorsprung herausgeritten, und nur wenige Hiua konnten mit ihm Schritt halten. Vanye lenkte den Fuchs um einen Busch, den ein anderer Reiter übersprungen hatte; er hielt diesen Weg für den einfachsten. Obwohl er nicht schneller ritt, überholte er drei Hiua. Er biß sich auf die Lippe und ließ den Wallach laufen.
    Staub erhob sich nicht mehr nur hinter der Gruppe, sondern auch im Osten, ziemlich nahe, unheildrohend nahe.
    Schließlich blickten auch andere in diese Richtung und entdeckten die Streitmacht, die hellschimmernd wie durch Zauberhand auf einer Erhebung in Sicht kam. Die Hiua stießen besorgte Rufe aus und spornten und peitschten ihre Pferde bis zum Äußersten an, als könne ihnen das noch helfen – auf einem Boden, auf dem sich die Tiere schon bei langsamerem Tempo leicht ein Bein hätten brechen können.
    Schreiend stürzte ein Pferd und geriet einem anderen in den Weg. Vanye blickte zurück; einer der Reiter war ein Sumpfländer. Ein Gefährte fiel zurück, um sich um den Mann zu kümmern. Damit waren drei Mann fort. Der Mann las den Gestürzten auf und fand wieder Anschluß, während der dritte liegenblieb; doch nach kurzer Zeit kam das überlastete Pferd aus dem Tritt und blieb immer weiter zurück.
    Vanye fluchte; als Kurshin liebte er die Pferde zu sehr, um solchen Ereignissen gegenüber gleichgültig zu sein. Rohs Werk. Rohs Andurin-Rücksichtslosigkeit, dachte er; aber das lag daran, daß er jemanden hatte, gegen den er seinen Zorn über diese Grausamkeiten richten konnte. Er beruhigte sich etwas und ritt weiter, auch wenn der kleine Wallach inzwischen schweißüberströmt war und er jede Wunde am Körper doppelt schmerzhaft spürte.
    Der Wald nahm inzwischen das gesamte Panorama ein. Allerdings waren die
khalur-
Reiter schon beinahe auf Bogenschußweite heran. Pfeile sirrten, gingen aber weit vor dem Ziel zu Boden; reine Verschwendung. Wollte man Pfeile verschießen, kam man langsamer voran, und das brachte auf diese Entfernung nichts.
    Vanye ritt nicht mehr im letzten Teil der Gruppe; drei, vier weitere Pferde, die sich vorn gehalten hatten, kamen aus dem Tritt und blieben zurück, obwohl der Wald jetzt zum Greifen nahe war. Die anderen konnten es schaffen.
    »Hai!«
brüllte er und setzte plötzlich die Sporen ein; der Wallach sprang verblüfft los – galoppierte an anderen vorbei, begann die Entfernung zur vordersten Gruppe zu verringern, sogar zu Rohs Andurin-Stute. Vanye beugte sich tief über den Hals des Tieres, obwohl die Pfeile noch immer weit am Ziel vorbeigingen, denn jetzt war der Wald erreicht. Roh verschwand in den grünen Schatten, gefolgt von Fwar und Trin; er kam als vierter, gefolgt von anderen, die in dem unzugänglichen Gewirr sofort langsamer ritten. Ein Reiter war

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