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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gewesen, das ihm verriet, wen er da vor sich hatte. Roh verwünschte ihn und schüttelte ihn, und er schleuderte sich das Haar aus der Stirn, bereit, die anderen niederzukämpfen. Einer versuchte an ihn heranzukommen – Trin, der noch lebte, dunkles Blut im Gesicht und ein Messer in der Hand.
    Fwar stellte sich dem Mann in den Weg, nahm ihm das Messer ab, scheuchte den Rest des Mobs zurück. »Nein«, sagte Fwar. »Nein. Laßt ihn in Ruhe!«
    Die Hiua wichen mürrisch zurück und begannen sich zu entfernen. Vanye erschauderte im Griff seines Zorns und versuchte zu Atem zu kommen. Roh hatte ihn nicht losgelassen. Er griff nach Rohs Hand und öffnete sie.
    »Du wolltest fliehen?« fragte Roh.
    Er antwortete nicht. Was er getan hatte, lag auf der Hand. Roh umfaßte sein Handgelenk, drehte die Hand nach oben und schlug den Dolchgriff hinein. »Steck das fort und danke mir dafür!«
    Vanye ließ sich zu Boden sinken und bekundete seine Ehrerbietung. Roh starrte ihn einen Augenblick lang an, ehe er kehrtmachte und sich entfernte. Fwar lauerte in der Nähe. Vanye raffte sich auf, gefaßt auf Fwars Boshaftigkeiten, wobei er gleichzeitig verwirrt daran denken mußte, daß es Fwar gewesen war, der seine Männer zurückgehalten hatte.
    »Jemand soll das Pferd wieder einfangen«, sagte Fwar. Ein Mann ging auf das Tier zu, das ein Stück vom Lager entfernt stehengeblieben war.
    Vanye wollte zu Roh zurückkehren. Fwar faßte ihn am Arm. »Komm mit!« sagte Fwar und führte ihn durch die stehende Menge.
    Keine Hand erhob sich gegen ihn. Trin machte eine drohende Gebärde, doch Fwar führte ihn auf die Seite und sprach unter vier Augen mit ihm, woraufhin Trin sich beruhigt zeigte. Das ganze Lager kam zur Ruhe.
    Diese plötzliche Toleranz erstaunte Vanye, und er sah sich um und blickte schließlich auf Roh, der den Kopf abwandte und sein Nachtlager vorzubereiten begann.

11
    Wieder brachen sie auf, ehe es hell wurde, und als der Tag heraufgezogen war, zeigte sich die dunkle Linie Shathans am nördlichen Horizont.
    Während des Tages lag eine seltsame Spannung über der Gruppe. Immer wieder blieben zwei oder drei Reiter zurück und unterhielten sich eine Zeitlang miteinander, ehe sie wieder zum Haupttrupp aufschlossen.
    Vanye wußte, was hier vorging, und vermutete, daß auch Roh sich keinen Illusionen hingab – aber er wagte darüber keine Frage zu stellen, denn Fwar wich nicht mehr von seiner Seite.
Ich bin ja verrückt, ihm überhaupt noch zu vertrauen,
dachte er immer wieder. Die Angst nagte an ihm, eine Angst, die Shathans Nähe nicht zu mindern vermochte: in jene Dunkelheit zu reiten...
    Er bewegte das Knie in der haltenden Schiene und sagte sich, daß er mit dem Pferd zwischen den Beinen ein ganzer Mann war, ohne das Tier aber ein toter Mann. Mit Tempo durch das düstere Wurzelgewirr und unebene Gelände zu reiten, war unmöglich; nicht besser sah das Bild aus, den Wald zu Fuß zu durchqueren, lahm wie er war – und die Frage war, wie weit er diesen Trupp führen konnte, ehe jemand eine Rast verlangte und seine Autorität herausforderte.
    Trotz Shiens Warnung nahm Roh ihm seine Funktion nicht: er bestimmte weiter den Kurs, und was immer Fwar dazu zu sagen hatte, wurde schnell übergangen. Einwände wurden unterdrückt. Nur das mürrische Gerede im hinteren Teil der Kolonne war noch zu hören.
    Am Nachmittag rasteten sie; die Männer setzten sich nieder, die Zügel in der Hand, und gönnten den Pferden Ruhe, während sie aßen und tranken und dabei nur die Dinge auspackten, die unbedingt benötigt wurden, bereit, sofort weiterzureiten. Eine Art Glücksspiel begann, bei dem es um die Geschicklichkeit mit Messern ging, die Gewinne waren imaginäre Haufen
khalur-
Beute; und die Männer führten sehr bald eine laute und obszöne Sprache. Roh lächelte nicht. Sein Blick richtete sich immer wieder auf Vanye, doch er sagte nichts.
    Und plötzlich blickte er starr auf einen Punkt hinter Vanyes Schulter. Dieser drehte sich um und bemerkte zwischen den Beinen seines Pferdes hindurch einen Dunstschleier am südlichen Horizont.
    »Ich glaube, wir sollten weiterreiten«, sagte Roh.
    »Ja«, murmelte Vanye. Die Richtung ließ keinen Zweifel: er wußte, was das für eine Staubwolke war. Hetharu – Hetharu mit seinen Reitern, gefolgt von der Shiua-Horde.
    Fwar fluchte aufgebracht und befahl seinen Männern aufzusteigen. Hastig gaben sie das Spiel auf, überprüften die Sattelgurte, stellten die Zügel nach und sprangen in fiebriger Hast auf

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