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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wissen. Diese seltsame Frau ist mit ihren Wölfen hier zu Ihnen auf die Bühne gekommen. Finden Sie das nicht seltsam nach allem, was zuvor geschehen ist?«
    »Ich weiß nicht…«
    Ein ärgerlicher Zug entstand um Tanners Mund. »Doch, Sie müssen etwas wissen.«
    »Was denn?«
    »Die fremde Person hat sie umarmt. Sie schienen mir sehr vertraut zu sein. Hat sie Ihnen denn ihren Namen nicht gesagt? Wer so vertraut miteinander umgeht, der kann sich doch im Prinzip nicht fremd sein. Oder sehe ich das falsch?«
    Melanie nickte. »Ja, das sehen Sie falsch. Ich… ich… habe die Frau zuvor nicht gesehen.«
    »Und trotzdem wurden Sie von ihr umarmt? Finden Sie das nicht auch ungewöhnlich?«
    »Das war doch ihre Sache.«
    »Aber sie hat mit dir gesprochen, Melanie!« mischte sich Phil Butcher ein.
    »Du warst doch nicht dabei!«
    »Ich habe zugesehen.«
    »Schön«, sagte Tanner und schaute Melanie Morton an. »Hat die Fremde nun mit Ihnen gesprochen oder nicht?«
    Die Stripperin überlegte. »Was heißt gesprochen«, antwortete sie.
    »Ich… ich hörte ihren Namen.«
    Tanner gestattete sich ein Lächeln. »Das ist immerhin etwas. Wie hieß die Lady denn?«
    »Morgana…«
    »Aha. Und weiter?«
    »Mehr nicht. Sie hat mir nur ihren Vornamen genannt, das ist alles gewesen.«
    Tanner wandte sich an Phil Butcher. »Kennen Sie den Namen? Haben Sie ihn schon einmal gehört?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Er ist zumindest ungewöhnlich.«
    »Das stimmt, Sir, und ich hätte ihn auch behalten, wenn ich ihn je gehört hätte. Außerdem sah die Frau so aus, daß man sie nicht vergißt. Sie hatte, bei allen Einschränkungen über die Taten ihrer Bestien, Rasse und Klasse.«
    »Das ist immerhin etwas«, gab Tanner zu, bevor er sich wieder an Melanie wandte. »Und Sie haben nicht gesehen, wohin die Frau mit ihren Wölfen verschwand?«
    Die Stripperin fuhr sich mit beiden Händen durch das hellblond gefärbte Haar. »Nein, das weiß ich nicht. Ich freue mich nur, daß ich am Leben bin. Sie verließen plötzlich die Bühne und haben wohl den Hinterausgang genommen.«
    »Dann hätten Sie sie ja sehen müssen, Mr. Butcher«, sagte Tanner.
    Sein Blick richtete sich forschend auf das Gesicht des Angesprochenen.
    »Nein, habe ich nicht. Es war zu dunkel und auch zu neblig. Außerdem bin ich über meinen toten Partner gestolpert. Ich lag am Boden, ich kam nicht mehr weiter, ich… ich…«
    »Schon gut, wir werden später noch darüber reden.«
    »War es das?« fragte Melanie.
    »Fürs erste schon.«
    »Dann können wir gehen?«
    »Ich habe nichts dagegen«, erwiderte Tanner lächelnd. »Wir werden natürlich noch auf Sie zukommen. Es ist allerdings auch möglich, daß Sie Kontakt mit Freunden und Kollegen von mir bekommen werden, denn ich habe den Eindruck, daß sich der Fall in eine Richtung entwickelt, für die ich nicht mehr zuständig bin.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Spielt keine Rolle, Melanie. Da fällt mir noch eine Frage ein. Sind diese Wölfe Ihrer Meinung nach normale Wölfe gewesen? Etwas unglücküch ausgedrückt, ich weiß«, sagte Tanner, als er den schiefen Blick der Stripperin sah. »Aber ich habe nicht ohne Grund gefragt.«
    Melanie wunderte sich weiter. »Gibt es denn auch unnormale Wölfe?« flüsterte sie.
    »Ja und nein…«
    »Wie soll ich das sehen?«
    »Ganz einfach, Miß Morton. Vielleicht ist Ihnen der Begriff Werwolf bekannt.«
    Melanie riß den Mund auf, schloß ihn aber nicht. Und Phil Butcher saß plötzlich starr auf dem Fleck.
    »Nie gehört?«
    »Werwolf, meinen Sie?« hauchte die Stripperin.
    »Ja.«
    »Ich kenne ihn.«
    »Wunderbar, dann…«
    »Aber aus dem Kino, vom Fernsehen oder von irgendwelchen Gruselgeschichten.«
    »Das ist doch schon was.«
    »Die gibt es doch nicht in Wirklichkeit!« fügte sie hinzu.
    Phil und sie sahen das Zögern des Polizisten. Tanner strich über seinen Hut, eine Geste, die bei ihm vorkam, wenn er überlegte, wie er gewisse Tatsachen an den Mann oder die Frau bringen sollte. »Nun ja«, erwiderte er gedehnt. »Es gibt im Leben manchmal Überraschungen. So habe ich nicht grundlos danach gefragt. Ich habe schon von sehr schlimmen Mutationen erfahren.«
    Phil Butcher staunte. »Von Werwölfen etwa?«
    »Wie ich schon sagte, es gibt gewisse Mutationen. Aber lassen wir das vorläufig. Wichtig ist, daß Sie beide noch leben. Ich werde auch dem Arzt Bescheid geben, daß er sich um Sie kümmert.« Tanner erhob sich seufzend. Er hatte seiner Stimme ein derartiges Gewicht verliehen,

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