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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf der Bühne. Sie huschten auf ihre Herrin zu und genossen es, von ihr gestreichelt zu werden. Die Frau wühlte ihre Hände in das Fell, bückte sich dabei und hatte nichts dagegen, von den Wölfen abgeleckt zu werden.
    Melanie stand auf der Stelle und schaute zu. Sie zitterte, das sah auch Phil Butcher, und dieses Zittern machte ihm klar, daß wieder Leben in sie zurückgekehrt war.
    Die fremde Frau richtete sich wieder auf. Dabei glitten die Fellhaare ein letztes Mal durch ihre Finger, dann kam sie auf die Nackte zu. Melanie tat nichts, als erwartete die Fremde, und sie hatte auch nichts dagegen, als sie von ihr in den Arm genommen wurde.
    Wie zahme Hunde umstanden die Wölfe das Pärchen und schauten zu.
    Auch Phil Butcher konnte sich wieder bewegen. Er war aus seinem Alptraum in die Realität zurückgekehrt, aber er faßte auch weiterhin nicht, was sich da abspielte.
    Er sah Melanie lächeln, dann nicken…
    War sie einverstanden?
    Dann hörte er das dünne Heulen der Polizeisirenen. Phil wartete darauf, daß die Uniformierten das Lokal stürmten, und er war sicher, daß sich die Frau mit ihren Wölfen nicht widerstandslos festnehmen lassen würde. Es würde zu einem weiteren Blutbad kommen, auch unter den Bestien, denn die Polizisten würden von ihren Waffen Gebrauch machen.
    Der Stuhl, auf dem Butcher saß, war für ihn zu einer heißen Herdplatte geworden. Er konnte nicht mehr länger sitzen bleiben, er mußte weg, es war alles anders gekommen, und Melanie…
    Sie lächelte.
    Sie freute sich…
    Warum?
    Die Frage schrillte durch seinen Kopf, während er auf die Tür zurannte, sie wuchtig aufriß und Reißaus nahm.
    Phil Butcher gelangte in den Hinterhof, stolperte dort über etwas Weiches und fiel hin. Er wollte sich abstützten und faßte mit seiner gespreizten Hand in ein weiches Gesicht.
    Sofort wußte er, wer da lag.
    Sein Partner Don Amalfi!
    Da drehte auch Phil Butcher durch. Er schrie seine Angst und seine Wut hinaus. So fanden ihn die Polizisten…
    ***
    Eine halbe Stunde später!
    Phil Butcher saß auf der Bühne wie auf dem Präsentierteller. Es waren Stühle geholt worden für andere Zeugen, aber davon gab es kaum welche, die im Moment greifbar waren. Von außen her drang noch immer der Widerschein der Drehleuchten auf den Polizeiwagen durch die Fenster, und der geisterhafte Schein huschte durch das Lokal, wobei er eine unheimliche Stimmung erzeugte. Die Scheinwerfer strahlten nicht mehr so stark. Ihre Leistung war heruntergedreht worden. Noch immer zogen Rauchschwaden durch den Saal.
    Phil lächelte, obwohl er es nicht wollte. Es mochte an dem Beruhigungsmittel liegen, das man ihm verabreicht hatte. Er war dann gebeten worden, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen, denn er hatte stotternd und keuchend erklärt, daß er den Vorfall von Beginn an mitbekommen hatte.
    Die Männer mit den Bißwunden waren in ein Krankenhaus geschafft worden, man hatte wohl auch schon die Toten abtransportiert. Der Besitzer des Etablissements lag jedenfalls nicht mehr an der Bühnenseite.
    Auch Don war tot.
    Phil dachte daran, und es machte ihm nicht einmal viel aus. Das mochte an den Tabletten liegen, aber sie waren nicht in der Lage, seinen Schweiß zurückzuhalten. Diesmal roch es nicht nur nach Schweiß, Alkohol und Rauch, sondern auch nach Blut. Oder bildete er sich das ein?
    Butcher wußte es nicht. Er war nur froh, mit dem Leben davongekommen zu sein, und er war auch wieder in der Lage, sich zu bewegen und den Kopf so zu drehen, damit er die Bühne überblickte.
    Die meisten dort hingestellten Stühle waren leer. Bis auf einen. Dort hockte ein Uniformierter und ließ Phil nicht aus den Augen. Als sich ihre Blicke kreuzten, hob der Konstabler nur kurz die dichten Brauen an. Phil winkte ab und schaute wieder weg.
    Er war auch in der Lage, endlich nachdenken zu können, und ihm fiel ein, daß weder von den Wölfen noch von der rotblonden Frau etwas zu sehen war. Ihnen war die Flucht gelungen, sie waren in der nebligen Nacht untergetaucht und hatten sicherlich schon für die entsprechenden Verstecke gesorgt, so daß auch eine Hundertschaft an Polizisten sie so leicht nicht fanden.
    Wölfe in London! Dazu angeführt von einer Frau! Das wollte Phil nicht in den Kopf. Es war auch kein Film gedreht worden, denn die Verletzen und die beiden Toten waren echt gewesen. Nach einer Erklärung zu forschen, gestaltete sich sinnlos. Butcher sah ein, daß er mit diesen Dingen nicht zurechtkam, das überstrahlte sein

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