Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
und erfreut. „Der Fotograf hat in den höchsten Tönen von ihr geredet. Er hat erklärt, Fiona sei die Beste auf dem Gebiet.“
„Bestimmt“, murmelte Philip. „Aber vielleicht kann Fiona mir mehr über sich erzählen. Zuerst möchte ich jedoch einen anständigen Kaffee trinken, liebe Mam. Könntest du mir einen machen? Brenda hat ja heute frei, außerdem schmeckt deiner sowieso am besten.“
„Schmeichler“, erwiderte Charlotte und strahlte übers ganze Gesicht.
„Und Sie, Fiona?“, fragte Philip sie höflich. „Sie sehen so aus, als würden Sie auch gern Kaffee trinken.“
„Ja, ich nehme gern einen“, stimmte sie zu und lächelte betont sanft. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, er könne seinen Kaffee vergessen. Für einen dramatischen Abgang hatte sie jedoch den richtigen Zeitpunkt verpasst. Wohl oder übel musste sie das Gespräch führen und beenden, sonst würde es Probleme mit Owen geben.
„Ich nehme Fiona mit auf die Terrasse“, verkündete Philip.
„Oh ja, tu das“, erwiderte seine Mutter. „Heute ist es draußen wunderschön. Ich komme auch gleich.“ Charlotte eilte davon, um ihrem Sohn den Wunsch nach Kaffee zu erfüllen. Auch das war ein neuer Charakterzug. Früher hätte sie sich bestimmt nicht selbst darum gekümmert.
„Hierher bitte“, sagte Philip leise und packte Fiona ziemlich fest am Ellbogen. Er dirigierte sie durchs Foyer und über den kühlen Flur, der das Erdgeschoss des Hauses unterteilte.
Fiona hatte kaum Zeit, richtig durchzuatmen, als er sie auch schon durch die offenen Türen auf die riesige Terrasse führte.
Fiona setzte sich die Sonnenbrille wieder auf und sah sich um. Professionell, wie sie war, wurde ihr sogleich klar, dass man die Hochzeit hier draußen feiern könnte. Man brauchte in dem parkähnlichen Garten nur ein geeignetes Zelt aufstellen zu lassen und die richtige Beleuchtung anzubringen.
Es gab nicht nur eine Terrasse, sondern gleich zwei. Eine davon war mit Terrakottafliesen ausgelegt. In der Mitte befand sich ein Swimmingpool, an dessen Enden korinthische Säulen aus grauem Marmor standen. Das alles erinnerte Fiona an ein altes römisches Bad. Es fehlten nur noch die Statuen nackter Männer und Frauen.
Der Garten, der an die Terrassen grenzte, war unvorstellbar groß und sah mit den Farnen, Palmen und den vielen grünen Sträuchern und Büschen aus wie eine Tropenlandschaft. Er wirkte exotisch und sprach alle Sinne an. Und er weckte Sehnsucht nach warmen Sommerabenden.
Fiona konnte sich gut vorstellen, wie sich Philip langsam und fast nackt und mit geschlossenen Augen durch das blaue Wasser des Swimmingpools gleiten ließ. Und sie spürte beinah körperlich, wie wunderbar kühl sich das Wasser auf ihrer erhitzten Haut anfühlte, als sie sich ausmalte, ihm entgegenzuschwimmen. Dann würde sie seine Hand nehmen und an ihre heiße, nasse Haut pressen.
Der Gartensessel, den Philip ihr hinschob, kratzte über die Steinfliesen und riss Fiona unvermittelt aus ihren erotischen Träumereien. Sekundenlang war sie irritiert und betrachtete Philips kräftige Hände auf dem schmiedeeisernen Gestell des Sessels. Prompt erinnerte sie sich daran, wie gut sie sich auf ihrem Körper angefühlt hatten und wie leidenschaftlich sie sich geliebt hatten.
Darüber bin ich längst hinweg, überlegte sie. Doch dann spürte sie das tiefe und heftige Verlangen, das sich in ihr ausbreitete, und geriet in Panik.
Sie war entsetzt über sich selbst, eine Reaktion, die viel zu spät kam, wie sie fand. Fiona biss die Zähne zusammen, wandte den Blick ab von Philips Händen und setzte sich hin.
Nachdem er sich in den Sessel ihr gegenüber hatte sinken lassen, setzte er sich die Sonnenbrille wieder auf. „Okay. Lass uns das Spiel beenden, Noni. Was, zum Teufel, hast du vor?“, fragte er hart.
3. KAPITEL
„Oh!“ Fiona richtete sich in dem Sessel auf. „Du hast mich doch erkannt.“
„Du liebe Zeit, red’ leise und behalt’ es für dich“, fuhr er sie an. „Meine Mutter soll es nicht hören. Wie konntest du ernsthaft glauben, ich würde dich nicht erkennen? In dem Moment, als ich dich erblickte, wusste ich, dass du es warst. Du hast die Sonnenbrille nicht rasch genug aufgesetzt. Aber ich kann verstehen, dass meine Mutter nichts gemerkt hat. Eine beeindruckende Show, Noni. Doch lass uns auf den Punkt kommen. Was bezweckst du mit dem Theater?“, fragte er sarkastisch und vorwurfsvoll.
Die Freude, die Fiona empfunden hatte, verschwand rasch wieder. Sie setzte eine
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