Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
Stirn.
„Oh ja. In dem Moment, als ich Fiona kennenlernte, wusste ich, dass sie die Richtige ist für diese Aufgabe.“
„Ach ja? Wie interessant! Ich möchte mir aber lieber erst einmal anhören, wie sie sich die Sache vorstellt, ehe ich den Vertrag unterschreibe.“
„Typisch Rechtsanwalt!“, rief Charlotte aus und blickte Fiona wie um Entschuldigung bittend an. „Diese Leute sehen Probleme, wo gar keine sind.“
„Nein, das stimmt nicht“, entgegnete Philip ruhig. „Aber ich halte nichts davon, irgendetwas zu überstürzen, besonders im Geschäftsleben nicht. Dafür gibt es zu viele Betrüger und Schwindler. Von Five-Star Weddings weiß ich nur das, was du mir am Telefon erzählt hast. Und über Miss Kirby rein gar nichts. Auch wenn sie ausgesprochen attraktiv ist, kann sie in Wirklichkeit wer weiß wer sein.“
Fiona versteifte sich. Ihr war plötzlich alles egal, sie konnte keine Rücksicht mehr auf Owen oder aufs Geschäft nehmen. Sie würde nicht zulassen, dass Philip sie beleidigte.
Sie nahm die Sonnenbrille ab und blickte ihn an. Kalte Wut packte sie, die umso heftiger war, als Philip sie immer noch nicht erkannte.
„Unser Unternehmen hat den allerbesten Ruf, Mr Forsythe“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Und ich auch. Darf ich Sie daran erinnern, dass Ihre Mutter um diesen Termin gebeten hat und nicht ich? Trotzdem kann ich Ihnen die vielen Empfehlungsschreiben zeigen und alle Unterlagen über die Hochzeitsfeiern, die ich organisiert habe. Ob Sie es glauben oder nicht, momentan habe ich kaum noch Termine frei. Ich bin nur meinem Geschäftspartner zuliebe hier, der den Termin mit Ihrer Mutter vereinbart hat, ohne mich zuvor zu fragen.
Unter den Umständen ist es besser, Sie suchen sich einen anderen Koordinator, Charlotte“, wandte sie sich dann an Philips Mutter. „Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.“
Charlotte hielt sie am Arm fest. „Bitte, gehen Sie nicht“, rief sie aus. Dann blickte sie ihren Sohn vorwurfsvoll an. „Du liebe Zeit, was ist nur in dich gefahren, Philip? So unhöflich und grob bist du doch sonst nicht.“
„Ich war weder unhöflich noch grob, sondern habe versucht, vernünftig zu sein. Aber da Miss Kirby selbst gesagt hat, dass sie keinen Termin mehr freihat, ist es wirklich besser, du beauftragst jemand anders.“
„Nein, ich werde mit Fiona zusammenarbeiten. Man hat sie mir empfohlen. Außerdem mag ich sie. Sie würden doch die Feier selbst organisieren, meine Liebe, wenn wir Ihnen den doppelten Preis bezahlen, oder?“
„Ich weiß nicht …“
„Mam, du liebe Zeit, du sollst …“
„Philip!“, unterbrach ihn seine Mutter streng und wirkte jetzt wieder so eigensinnig und herrschsüchtig wie vor zehn Jahren. „Du und Corinne habt mich gebeten, eure Hochzeit zu organisieren, und ich bin gern dazu bereit. Aber da ihr schon in zehn Wochen heiratet und deine zukünftige Frau sich die meiste Zeit in Übersee aufhält, brauche ich unbedingt Hilfe. Deshalb habe ich Fiona zu mir gebeten. Mach es mir bitte nicht schwer.“
Mit zusammengepressten Lippen stand Philip sekundenlang schweigend und angespannt da.
Fiona wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Es war eine seltsam groteske Situation.
Plötzlich nahm Philip die Sonnenbrille ab und sah Fiona in die Augen.
Der dunkle Ring um die Iris ließ das tiefe Blau seiner Augen noch intensiver wirken, was Fiona schon damals fasziniert hatte. Als er sie vor all den Jahren zum ersten Mal über die Theke des Restaurants angesehen hatte, hatten ihr die Knie gezittert.
Sie erwiderte seinen Blick, und dieses Mal zitterten ihr die Knie nur ganz leicht.
Irritiert und aufmerksam betrachtete er ihr Gesicht. Warum tut er das? überlegte Fiona ärgerlich. Kam sie ihm plötzlich doch irgendwie bekannt vor? Erinnerte er sich vielleicht daran, wie oft er ihr so tief in die Augen geblickt und ihr dabei gesagt hatte, sie sei das unglaublichste, unwiderstehlichste und entzückendste Mädchen der Welt?
Unvermittelt wurden sein Blick und seine Miene gleichgültig.
„Ich bitte um Entschuldigung.“ Es hörte sich nicht so an, als meinte er es ehrlich. „Ich wollte Ihren guten Ruf nicht anzweifeln. Aber ich muss zugeben, dass ich mir besonders in geschäftlichen Fragen einen gewissen Zynismus angeeignet habe. Five-Star Weddings hält jeden Vergleich aus, dessen bin ich mir sicher, und Sie sind bestimmt perfekt in Ihrem Job.“
„Ja, das ist sie“, bekräftigte seine Mutter erleichtert
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