Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
hatte einige Fragen wegen der Hochzeit am Wochenende.
Fiona war völlig frustriert und konnte sich nur mühsam beherrschen. Sie atmete tief ein, setzte sich auf die Schreibtischkante und schlug die Beine übereinander. Und dann gelang es ihr sogar, kühl und sachlich zu klingen.
Wenn sie so tat, als wäre alles in Ordnung, hatte sie sich rasch wieder unter Kontrolle, das wusste sie aus Erfahrung. So war es auch dieses Mal. Fiona wippte lässig mit dem Fuß und redete ruhig mit der Floristin, als es klopfte und Owen den Kopf zur Tür hereinsteckte.
„Moment bitte“, sagte sie ins Telefon. „Was ist los, Owen?“
„Janey hat Philip zu mir gebracht, weil du telefonierst. Soll er reinkommen?“
Fiona hatte das Gefühl, der Magen würde sich ihr verkrampfen. Das muss aufhören, er ist doch nur ein Mann und kein Racheengel, mahnte sie sich.
„Okay“, erwiderte sie betont gleichgültig. „Er kann sich hinsetzen, ich bin gleich fertig.“ Sie drehte sich um, damit sie Philip nicht anzulächeln brauchte. Dann tat sie so, als wäre sie in das Gespräch vertieft. Aber aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er allein hereinkam, die Tür hinter sich zumachte und sich auf das bequeme Sofa setzte.
Obwohl sie sich bewusst war, dass er ihre langen Beine interessiert betrachtete, redete sie ruhig weiter mit der Floristin. Es würde lächerlich wirken, wenn sie hastig die Position veränderte, den Rock hinunterzöge und die Knie sittsam zusammenpresste. Philip hatte sowieso mehr von ihr gesehen als nur ihre Beine.
Beim Gedanken daran versteifte sie sich. Erinnerte er sich vielleicht auch daran, wie es damals gewesen war?
Sie war zunächst sehr scheu gewesen, aber nicht lange. Nachdem sie zum ersten Mal zusammen gewesen waren, hatte sie sich allzu gern von ihm ausziehen lassen und alle Hemmungen überwunden. Er hatte ihr gezeigt, wie falsch ihre Vorstellungen von der Liebe gewesen waren.
Obwohl er nicht der erste Mann für sie war, war sie in jeder anderen Hinsicht völlig ahnungslos. Sie wusste nicht, wie herrlich es sein konnte, jemanden tief und innig zu lieben. Philip lehrte sie mit atemberaubender Geschwindigkeit und Geschicklichkeit, Sex und sinnliche Lust zu genießen. Nach einem Monat gab es für Fiona keine Tabus mehr, so heftig waren ihr Verlangen und ihre Leidenschaft. Sie tat alles, was er wollte, manchmal schon, ehe er es überhaupt aussprach. Sie war seine kleine Liebessklavin gewesen, seine Noni, die niemals Nein sagte.
Sie hatten nicht genug voneinander bekommen können.
Fiona biss die Zähne zusammen, als sie daran dachte, und ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Sie errötete etwas und spürte, wie ihre erogenen Körperstellen anfingen zu prickeln. Ihre Brüste fühlten sich an, als wären sie geschwollen, was sie irritierend fand, weil sie keinen BH trug. Und ihre Brustspitzen richteten sich unter dem seidigen Material ihres Tops fest und hart auf, während ihr Hals und ihr Gesicht sich warm anfühlten.
Das Kostüm kam ihr plötzlich viel zu eng vor, und sie hätte sich am liebsten mit dem Schreibblock, der neben ihr lag, Luft zugefächelt. Stattdessen öffnete sie den Knopf ihrer Jacke und atmete immer wieder tief ein. „Ja … ja … Das wäre schön … Ich muss jetzt Schluss machen … Ein Kunde. Bis später, Gillian.“
Nachdem das Gespräch beendet war, stand sie auf, ohne Philip anzusehen, und machte die Jacke wieder zu, während sie um den Schreibtisch herumging. Erst als sie in ihrem Sessel saß, blickte sie Philip an.
Er fixierte sie geradezu – und sah ungemein sexy aus. Er trug einen dieser eleganten dunklen Anzüge, die sie an Männern liebte. Aber Philip wirkte auch ohne diese exklusiven Outfits attraktiv, am attraktivsten ohne alles und völlig nackt.
Rasch nahm sie sich zusammen und verdrängte die Bilder. Es war schlimm genug gewesen, dass er sie so intensiv gemustert hatte, als würde er sie mit Blicken ausziehen, während sie telefonierte. Wenn sie selbst jetzt auch noch damit anfing, würde die ganze Situation völlig unerträglich.
Es war jedoch schwierig, ihn anzusehen und sich nicht auszumalen, wie er nackt aussah. Er war kräftiger und muskulöser als damals. Fiona bezweifelte nicht, dass er als reifer Mann körperlich noch beeindruckender wirkte als vor all den Jahren. Und das wollte etwas heißen, denn schon damals hatte sie ihn faszinierend gefunden.
So einen Mann wie ihn hatte sie nie wieder kennengelernt. Aber solche Gedanken halfen ihr natürlich wenig, ruhig,
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