Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
seinem schwarzen Jaguar kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Trotzdem plauderte sie munter drauflos, als hätte sie nicht die allergeringsten Probleme.
Philip tat erst gar nicht so, als wäre er in guter Stimmung. Steif saß er am Steuer und konzentrierte sich auf den Verkehr. An der Konversation beteiligte er sich nur mit einsilbigen Antworten. Als schließlich Balmoral nur noch einen Steinwurf weit entfernt war, entspannte er sich etwas und hielt das Lenkrad nicht mehr so krampfhaft fest wie zuvor. Seine Miene wirkte jedoch immer noch finster.
Fiona konnte sich nicht vorstellen, warum Philip so zornig war. Der Gedanke, dass er sich vielleicht all die Jahre nach ihr gesehnt hätte und sie seine große Liebe gewesen sei, kam ihr viel zu fantastisch und zu kühn vor. Es musste einen sehr realen Grund für seine schlechte Laune geben.
Oder war sein Ego als Mann immer noch verletzt? Möglicherweise war er deshalb so sarkastisch.
Philip hatte immer ein gesundes Selbstbewusstsein gehabt. Schon mit zwanzig Jahren waren die Frauen hinter ihm hergelaufen. Er hatte bestimmt nicht aus Büchern gelernt, so ein geschickter und einfühlsamer Liebhaber zu sein.
Da sie die erste Frau war, die ihn zurückgewiesen hatte, war es eine ganze neue Erfahrung für ihn gewesen, mit der er nicht hatte umgehen können. Den meisten Männern fiel es schwer, eine Zurückweisung zu verkraften. Du liebe Zeit, ich kann gut verstehen, dass Philip geglaubt hat, diese naive, leichtgläubige und dumme kleine Noni würde ihn sein ganzes Leben lang anbeten, überlegte sie.
Aber diese Noni gab es schon lange nicht mehr. An ihre Stelle war Fiona getreten, die weder naiv noch dumm noch leichtgläubig war. Sie würde sich von Philip nicht ausfragen lassen. Nicht einmal im Traum dachte sie daran, ihm zu verraten, warum sie sich wirklich von ihm getrennt hatte. Ich bin doch keine Masochistin, dachte sie.
Als er den Jaguar den Hügel hinab durch eine Kurve lenkte, lag plötzlich die herrliche Bucht vor ihnen. Der Anblick war atemberaubend schön.
„Oh“, sagte sie leise, „das ist fantastisch.“
„Ja“, stimmte Philip zu und warf ihr einen verblüfften Blick zu. „Hattest du nicht erwähnt, du seist schon im Watermark gewesen?“
„Nein, ich habe nur davon gehört.“
Unten am Hügel fuhr er langsam nach rechts weiter, an der gewundenen Bucht vorbei über die Esplanade. Fiona betrachtete fasziniert die wunderbare Umgebung und malte sich aus, wie herrlich es sein würde, hier zu wohnen und jederzeit in dem warmen goldfarbenen Sand liegen oder im Schatten einer der riesigen Bäume an der Promenade sitzen zu können.
Das Wasser war tiefblau, und die Wellen schlugen sanft ans Ufer. Die ganze Atmosphäre wirkte entspannend und erfrischend.
Ausflugsschiffe für Touristen gab es hier nicht, stattdessen lagen viele Jachten an den privaten Landungsstegen. Fiona betrachtete die teilweise sehr großen Häuser am Hügel und beneidete die Eigentümer um die großartige Aussicht. Obwohl man in Citynähe wohnte, war man weit genug weg und kam sich vor wie in einer Oase der Ruhe und des Friedens.
Erst jetzt erinnerte Fiona sich wieder daran, dass eins der Häuser Philip gehörte.
„Du bist sicher sehr glücklich, hier zu leben“, sagte sie, während er den Wagen auf den Parkplatz in Strandnähe lenkte, wo der größte Feigenbaum stand, den Fiona je gesehen hatte.
„Im Sommer ist es nicht ganz so angenehm“, antwortete er und stellte den Motor ab. „Unglaubliche Menschenmengen und Blechlawinen wälzen sich hier durch. Alle wollen sich ein Stückchen vom Paradies erobern. Aber im Prinzip hast du recht. Als ich zum ersten Mal hier war, habe ich mir vorgenommen, mir ein Haus mit Blick auf den Ozean zu kaufen. Es hat dann noch eine Zeit lang gedauert, bis ich das Geld für mein Traumhaus gespart hatte. Voriges Jahr war es endlich so weit.“
Fiona runzelte die Stirn. „Ich hätte gedacht, du könntest dir jedes Haus kaufen. Du hast doch das Vermögen deines Vaters geerbt.“
„Stimmt. Aber es macht mehr Freude, sich die Wünsche vom selbst verdienten Geld zu erfüllen.“
„Hast du dich deshalb dafür entschieden, Strafverteidiger zu werden, weil man damit mehr verdienen kann?“
„Nein. Das Körperschafts- und Unternehmensrecht ist keine echte Herausforderung für mich. Außerdem arbeite ich nicht gern im Team, ich bin eher ein Einzelkämpfer. Der Gerichtssaal ist meine Welt. Man kann dort kämpfen und muss sich anstrengen, wenn man gewinnen
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