Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
auf der Terrasse spielen.
„Es gefällt mir ausgesprochen gut, dass die Leute nur Schwarz oder Weiß tragen. Ihnen auch?“, flüsterte Charlotte Fiona zu, als die alte Standuhr halb sieben schlug.
Aber Fiona hörte weder Charlottes Worte noch das Schlagen der Uhr. Stattdessen war ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Wagen gerichtet, der gerade vor der Haustür vorfuhr – auf den schwarzen Jaguar.
„Ich … muss noch die Beleuchtung am Swimmingpool überprüfen, Charlotte“, erklärte sie schnell und eilte davon.
Ihre Gefühle gerieten in Aufruhr, und sie befürchtete, die Beherrschung zu verlieren. Oh nein, ich habe geglaubt, ich schaffte es, doch es geht nicht, ich kann es einfach nicht, dachte sie gequält.
Sie lief so rasch, wie es die hohen Absätze zuließen, und blieb nicht stehen, bis sie beinah gegen eine der Marmorsäulen am Swimmingpool gestoßen wäre. Sie hielt sich daran mit beiden Händen fest, zuerst, um das Gleichgewicht zu halten, und dann, weil hilflose Wut in ihr aufstieg.
Es gelang ihr nur mit größter Anstrengung, das verdammte Ding loszulassen. Langsam drehte sie sich um, lehnte sich dagegen und spürte den glatten Marmor im Rücken. Dann schloss sie die Augen und atmete tief ein.
Ich muss mich beruhigen, mahnte sie sich. Sie musste die Sache bis zum Ende durchstehen, eine andere Wahl hatte sie nicht.
Plötzlich berührte jemand sie leicht an der Schulter, und sie machte unvermittelt die Augen auf.
„Du liebe Zeit, Philip“, rief sie aus und rang nach Fassung. „Du … hast mich erschreckt.“
„Entschuldige“, sagte er schroff. „Es sah so seltsam aus, wie du da gestanden hat mit geschlossenen Augen. Ich dachte, du fühltest dich vielleicht nicht wohl, obwohl du auf mich nicht krank wirkst“, fügte er hinzu. „Wenn du mir die Bemerkung gestattest, du siehst zum Anbeißen gut aus.“
Fiona blickte ihn empört an.
Er verzog die Lippen. „Oder sollte ein Mann, der im Begriff ist zu heiraten, so etwas nicht zu einer Frau sagen, die nicht seine Braut ist?“, fragte er spöttisch. „Nein, vielleicht nicht, aber du weckst immer die eigenartigsten Gefühle in mir, Fiona. Offenbar hast du einen direkten Draht zu meinen Hormonen.“
„Philip, ich …“
„Ja, ich weiß, es tut dir leid und mir auch“, stieß er hervor. „Es tut uns beiden leid. Ah, da kommt Steve, um mich vor mir selbst zu retten. Keine Sorge, ich habe ihm nichts verraten, und er wird dich nicht erkennen“, erklärte er leise.
Und so war es dann auch. Steve hat sich sehr verändert, überlegte Fiona, während der kräftige Mann mit dem sandfarbenen Haar auf sie und Philip zukam. Er sah besser aus als damals und wirkte selbstsicherer. Mit Philip war er jedoch nicht zu vergleichen.
Lächelnd musterte Steve sie von oben bis unten. „Das ist also die geheimnisvolle Fiona, die ich aus irgendwelchen Gründen nie getroffen habe. Philip hat mir verschwiegen, dass Sie aussehen wie eine Göttin.“
„Fiona hat einen festen Freund“, sagte Philip. „Gib dir keine Mühe.“
„Frauen wie Fiona haben immer einen Freund, mein Lieber. Aber sie trägt keinen Ring. In der Liebe ist alles erlaubt. Was machen Sie heute Abend nach der Hochzeit, meine Schöne?“
Vor zehn Jahren hätte Fiona sich gefreut über Philips eifersüchtige Miene und es als Kompliment betrachtet. Doch jetzt war sie nur traurig.
„Es tut mir leid, Steve“, erwiderte sie höflich. „Philip hat recht, es gibt momentan einen anderen Mann in meinem Leben. Und der reicht mir. Ich muss euch allein lassen und mich darum kümmern, dass die Gäste Platz nehmen. Corinne wird sicher gleich kommen, Philip, geh bitte nicht weg.“
„Natürlich gehe ich nicht weg, Fiona. Ich bin hier, um zu heiraten.“
„Und ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass es auch klappt.“ Sie drehte sich um und ging davon, während Steve hinter ihr herpfiff und sie bewundernd betrachtete.
Eine halbe Stunde später waren Philip und Corinne Mann und Frau. Und drei Stunden später zog Corinne sich zurück, um sich für die Hochzeitsreise umzuziehen. Carmel begleitete sie. Unterdessen fing Philip an, sich von den Gästen zu verabschieden und sich für ihr Kommen zu bedanken.
Fiona wurde immer deprimierter und sah, wie Steve sich den Weg durch das überfüllte Zelt zu ihr bahnte. Deshalb floh sie ins Haus, wo sie Charlotte entdeckte, die blass und erschüttert unten an der Treppe stand.
„Charlotte! Was ist los? Geht es Ihnen nicht gut?“
Die Frau blickte sie gequält
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