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Morgen komm ich später rein

Titel: Morgen komm ich später rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Albers
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oder
     Chemieunternehmen. |191| Das Thema interessiert wirklich über alle Branchen hinweg und vom Mittelständler bis zum Großkonzern.«
    Die Easy Economy ist hier ganz sicher kein Hirngespinst mehr, sondern ein neues, hochattraktives Geschäftsmodell. »Flexible
     Arbeit war früher nur für ganz kleine Gruppen möglich, zum Beispiel Künstler oder Studenten. Aber dass für eine größere Anzahl
     von Menschen nicht mehr die Anwesenheit im Büro zählt, sondern die Ergebnisse – das ist neu«, so Hartenthaler. Und dann fasst
     der eher nüchterne Techniker das Thema für ihn untypisch emotional zusammen: »Wir sind die erste Generation, die sich von
     der Anwesenheitspflicht im Büro emanzipieren kann.«
     
    Zwischenfazit: Ein Mann im gut geschnittenen Anzug sitzt in einem Meeting, hört den Ausführungen seines Vorgesetzten scheinbar
     aufmerksam zu. Eine Frau in lässiger Freizeitkleidung geht mit dem Hund im Park spazieren und telefoniert dabei auf dem Mobiltelefon.
     Wer von beiden arbeitet? Es ist interessant zu beobachten, wie sozialisierte Rollenbilder bei jedem von uns nachwirken – egal,
     für wie aufgeschlossen wir uns selbst halten. Männer, so haben wir durch jahrelange Anschauung seit unserer Kindheit beigebracht
     bekommen, sind im Schnitt häufiger berufstätig als Frauen. Arbeit wird im Büro erledigt, nicht im Park. Wer arbeitet, trägt
     repräsentative Kleidung. In Konferenzen werden wichtige Dinge besprochen.
    Doch wer sagt, dass der Mann im Meeting sich nicht kolossal langweilt und an den Fußballabend mit seinen Kumpels denkt? Woher
     wissen wir, dass die Frau nicht gerade einen Deal über viele Millionen Euro abschließt? Arbeit hat heutzutage viele Gesichter
     und doch fallen wir immer wieder in alte Raster zurück: Wir haben gelernt, wie Arbeit angeblich auszusehen hat: an einem Schreibtisch
     in einem Büro sitzend. Wir haben gelernt, dass Fleiß in Stunden gemessen wird, Effizienz in Anwesenheit und Einsatzbereitschaft
     anhand der Menge von Privatleben, die wir bereit sind, unserem Job zu opfern.
    In der Easy Economy gelten diese alten Vorurteile nicht mehr und das ist nicht nur eine große Befreiung für die Angestellten.
     Es entlastet |192| auch den Arbeitsprozess von der längst überholten Fixierung auf Zeit und verschiebt den Fokus stattdessen hin zur einzigen
     Kennziffer, auf die es im Berufsleben wirklich ankommt: Ergebnisse. Wer seinen Job gut macht, muss dabei nicht wie ein kleines
     Kind kontrolliert werden. So einfach ist das. Wie wir gesehen haben, setzen einige fortschrittliche Unternehmen diese Erkenntnis
     bereits um und das ist für sie ein erheblicher Wettbewerbsvorteil. Noch einmal zusammengefasst: Die Easy Economy bedeutet
     für Arbeitgeber:
leichteres Recruiting hochqualifizierter Mitarbeiter
gesteigerte Produktivität,
höhere Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation, dadurch geringere Fluktuation,
leichtere Identifikation unproduktiver Mitarbeiter,
weniger Flurfunk, Meckern, demotivierende Gruppendynamik,
verbesserte Kreativität und Innovationsfähigkeit,
sinkende Immobilien- und Unterhaltungskosten,
besserer Worfklow, weniger Meetings,
größere Planungsflexibilität.
    Leider sind die bislang vorgestellten Unternehmen nicht die Regel. Der größte Teil der deutschen Bürowirklichkeit dreht sich
     vielmehr noch immer um Anwesenheitszwang und Ablenkung, um Überstunden und Chefs, die ihre Mitarbeiter ständig sehen wollen.
     Um endlose Konferenzen, allmorgendliches Hetzen durch die Rush-Hour und eine Schreibtischuhr, die sich abends nur in Zeitlupe
     auf den Feierabend zubewegt.
    Aber was kann der Einzelne konkret tun, um dahin zu kommen? Was sind praktische Handlungstipps für Angestellte, die nicht
     länger Schreibtischsklaven sein wollen? Wie können Eigentümer oder Manager die Vorteile der mobilen und flexiblen Arbeitsweise
     für ihr Unternehmen nutzen? Wie sich die Easy Economy für Arbeitnehmer und Unternehmen, die bislang noch nicht so arbeiten,
     im Alltag umsetzen lässt, wird das nächste Kapitel zeigen.

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    |193| Kapitel 13
Die Easy Economy in der Praxis
    »Work all day or work all night, it’s all the same
    If you want the pay
    (But do you really want the pain?)
    Some drive tankers, some are bankers
    Some are workers, some are not
    It is time for a party
    Liberation for the nation now«
    »Crushed by the wheels of industry«, Heaven 17

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Flexibel werden, aber auf die Gefahren achten
    Einige

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