Morgen komm ich später rein
treffen
sich offenbar gern online und tauschen sich aus, über kulturelle Grenzen, Altersunterschiede und große Entfernungen hinweg.
»Geographie scheint nicht mehr die Hürde zu sein, die sie früher einmal war«, so Chuck Hamilton.
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Mobiles Arbeiten – die Zahlen
Auch als neuer Freiangestellter muss man nicht jeden Techniktrend mitmachen. Ist zum Beispiel »Twitter die nächste E-Mail«,
wie der einflussreiche amerikanische Blogger Robert Scoble behauptet? Der lustige Service lässt Nutzer superkurze Textnachrichten
ihrer jeweils aktuellen Aktivität versenden – also »Ich bin gerade im Café« oder »Ich lese gerade das Buch XY«. Scoble: »Wenn
man regelmäßig reist und aus Kaffeehäusern oder vom Rücksitz eines Taxis aus arbeitet, sind solche Anwendungen großartig,
um mit Kollegen im Büro oder Kunden in Kontakt zu bleiben«. Schwer zu sagen, ob er damit Recht |216| behält – bislang ist Twitter eher ein Spaß für Privatleute als ernsthaftes Businesstool.
Um angesichts solcher subjektiver Hype-Phänomene die Fakten im Blick zu behalten, hier noch einmal die wichtigsten Daten zur
geschäftlichen Nutzung mobiler Technologie: Für die Telekommunikationsbranche ist mobiles Internet der wichtigste Umsatzmotor
der Zukunft. Laut einer Studie von Steria Mummert Consulting von 2008 ist für 56,5 Prozent der befragten Experten das Handy-Web
auf Platz eins der Mobilfunkdienste mit der größten Bedeutung, gefolgt von SMS (54 Prozent) und Mobile Office wie Adress-
und Kalenderverwaltung (50,8 Prozent). Besonders gefragt sei der Netzzugang bei Business-Kunden, die unterwegs E-Mail, Termine
und Kontakte wie im Büro nutzen wollen. Einen weiteren Schub wird das mobile Internet durch die verstärkte Vermarktung günstiger
Pauschaltarife für die Datenübertragung sowie die nächste Handy-Generation erhalten. Ende 2007 besaßen bereits mehr als zehn
Millionen Deutsche ein UMTS-fähiges Gerät.
Nach einer aktuellen Marktstudie ist auch das Interesse an mobilen PCs mit integrierter Breitbandtechnologie erheblich: Die
von Pyramid Research im Auftrag der GSM Association (GSMA) und Microsoft erstellte Untersuchung prognostiziert für 2008 im
Segment bis etwa 700 Euro ein weltweites Absatzpotenzial von rund 80 Millionen Notebooks, während die Hersteller voraussichtlich
nur 33 Millionen Geräte in dieser Preisklasse liefern können. »Die Studie zeigt, dass eine substanzielle Nachfrage nach Notebooks
mit integriertem Breitband, passendem Formfaktor und Preis sowie ›Out of the Box‹-Connectivity besteht, die noch nicht erfüllt
wird«, fasst GSMA-Chef Rob Conway zusammen.
53 Prozent der Teilnehmer einer Befragung von CHIP Xonio Online wollen mit ihrem nächsten Handy »E-Mails empfangen und versenden«
und 47 Prozent »im WWW surfen«. Aktuell nutzen bereits 22 Prozent das Internet mit ihrem Mobiltelefon. Ein weiterer wichtiger
Handy-Trend ist laut Einschätzung der Experten Voice-over-IP, also mobiles Telefonieren über das Internet. Auch am Nachfolger
der mobilen Breitband-Technik UMTS wird gearbeitet: Er nennt sich |217| Long Term Evolution (LTE). »Ab 2010 wird das Netz der Zukunft, das auf HSPA aufsetzt, bis zu 170 Megabit pro Sekunde im Downlink
und bis zu 50 Megabit im Uplink erlauben«, erklärt Ericsson-Pressesprecher Lars Bayer. Übersetzt in Alltagsdeutsch: Das ist
sechs- bis hundertmal schneller als heutige stationäre Internetverbindungen. In Dresden wird das neue Mobilnetz bereits getestet.
Weil mithilfe derartiger Technologien Dienstreisen potenziell zunehmend überflüssig werden, ebenso wie das Pendeln ins Büro,
könnte die Telekommunikationsbranche einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des CO2-Aufkommens leisten – vorausgesetzt
ein Sinneswandel bei Arbeitnehmern und Unternehmen setzt ein. Für die gesamte Branche errechnete der World Wide Fund for Nature
ein Einsparungspotenzial in Europa von 50 Millionen Tonnen CO2-Emissionen jährlich.
Videokonferenzen könnten zwischen 5 und 30 Prozent der Geschäftsreisen einsparen, das allein brächte laut WWF eine CO2-Reduktion
von 5,6 bis 33,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Zehn Millionen Kunden, die von Papier- auf Online-Rechnungen umsteigen, sparten
dadurch 10 000 Tonnen CO2 und zehn Millionen so genannte Flexi-Workers, die pro Woche ein bis zwei Tage von zu Hause aus arbeiten,
würden eine Reduktion von elf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bringen.
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