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Morgendaemmerung der Liebe

Morgendaemmerung der Liebe

Titel: Morgendaemmerung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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fragenden Blick hob Margaret Jessicas Hand an.
    „Ich konnte sie endlich überreden“, sagte Jake.
    Er ist der geborene Schauspieler, dachte Jessica wütend und hörte weiter zu, was er zu sagen hatte.
    „Ich muss sie wohl in einem schwachen Moment erwischt haben.“
    Margaret war begeistert. „Nun, du sagtest ja, du hast eine Überraschung. Aber ich ahnte ja nicht …“
    „Wirklich nicht?“, hakte Jessica nach, als sie das Lächeln über das Gesicht ihrer Mutter huschen sah.
    „Nun ja … sagen wir mal, Mark und ich haben es gehofft. Mark freut sich so, Jake. Als du angedeutet hast, dass eine Verlobung ins Haus steht, war er ganz begeistert.“
    Was würde ihre Mutter wohl dazu sagen, wenn sie wüsste, dass Jake zunächst eine ganz andere Braut im Sinn gehabt hatte?
    „Geht nur zu ihm und sagt es ihm. Ich setze in der Zwischenzeit frischen Kaffee auf.“
    Sobald sie die Küche verlassen hatten, zischte Jessica Jake zu: „Du hast nie etwas davon erwähnt, dass dein Vater mit deiner Verlobung gerechnet hat.“
    „Nicht? Dann muss ich es wohl vergessen haben.“
    „Deshalb hast du diese ganze Sache inszeniert, nicht wahr?“, hielt sie ihm vor. „Dein Stolz hat nicht zugelassen, dass du eine Absage bekommst. Du brauchtest schnellen Ersatz für Amanda.“ Jede Silbe schnitt ihr ins Herz, dennoch konnte sie sich nicht bremsen.
    „Dir ist offensichtlich nie in den Sinn gekommen, dass ich völlig uneigennützig handle und nur meinen Vater glücklich machen will. Es stimmt, ich habe von einer möglichen Verlobung zu Weihnachten gesprochen. Aber das hat nichts mit meinem Stolz zu tun, sondern einzig und allein mit meinem Vater.“
    Sie waren voreinander stehen geblieben und stritten sich flüsternd.
    „Du hast mich schließlich um meine Braut gebracht. Da ist es nur recht und billig, wenn du für Ersatz sorgst und einspringst. Ich darf ihn nicht enttäuschen, Jessica.“ Sein Ärger war so schnell verflogen, wie er aufgelodert war. „Und eine Ehe zwischen uns muss doch nicht automatisch schlecht sein, oder?“
    Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, als er sie so ansah. Bildete sie sich das nur ein, oder lag da wirklich ein Bitten in seinem Blick? Sie schluckte nervös. Wusste sie überhaupt noch, was sie wollte? Gerade jetzt spürte sie das Verlangen, die Hand an seine Wange zu legen …
    „Jake!“
    Margaret trat aus der Küche in die Halle, das Kaffeetablett in der Hand. Erstaunt hob sie die Augenbrauen, als sie die beiden noch immer dort stehen sah.
    „Wir sind noch nicht weitergekommen. Schließlich sind wir frisch verlobt.“ Jake lachte jungenhaft. Jessica spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
    Margaret öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Mark saß in einem Sessel vor dem brennenden Kamin und las die Zeitung. Als er den Kopf hob und die beiden Neuankömmlinge sah, leuchteten seine Augen auf.
    Die Freude auf seinem Gesicht und die Tatsache, dass er sehr viel Gewicht verloren hatte, ließen eine Welle von Schuldgefühl über Jessica zusammenschlagen. Jakes Hand lag leicht an ihrem Rücken, und sie empfand diese Geste als tröstend.
    „Das ist aber eine Überraschung!“ Marks Blick wanderte von einem zum anderen.
    „Ich habe dir ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk mitgebracht.“ Jake schob Jessica leicht auf Mark zu.
    „Meine Stieftochter?“ Die grauen Augenbrauen hoben sich, eine Geste, die Jessica auch von Jake kannte.
    Jake schlang seinen Arm um ihre Taille und schüttelte lächelnd den Kopf. „Deine zukünftige Schwiegertochter – und meine Frau.“
    Das Glück, das in den trüben Augen erstrahlte, bestätigte jedes Wort, das Jake ihr zuvor gesagt hatte. Wie betäubt hörte Jessica sich die gutmütig-spöttischen Kommentare an, lächelte, wenn es angebracht war, und fragte sich, ob denn niemand merkte, wie gekünstelt sie sich verhielt.
    „Ihr wartet aber nicht zu lange mit der Hochzeit.“ Das war eine Anordnung von Mark, keine Frage. Panik stieg in Jessica auf, ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    „Nein, nicht allzu lange“, versicherte Jake. „Die Trauung soll nach den Feiertagen stattfinden, und gleich anschließend fahren wir in die Schweiz.“
    Die Schweiz! Jetzt fiel ihr wieder ein, dass Jake Anfang des neuen Jahres immer drei Wochen zum Skilaufen fuhr.
    Ihre Mutter hatte Kaffee eingeschenkt und reichte ihr die Tasse. Jessica nippte automatisch an der heißen Flüssigkeit, sie hörte Mark etwas von Champagner sagen.
    „Jessica.“
    Als sie aufsah, lag der Blick ihres

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