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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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lügt.«
    »Alle lügen, außer dir.« Gage schüttelte den Kopf. »Das muss ja schlimm sein. Wenn diese Handschellen nicht in fünf Sekunden ab sind, ermächtige ich meinen Anwalt, eine Zivilklage gegen den Deputy und die gesamte Polizei von Hawkins Hollow anzustrengen.«
    »Nehmen Sie ihm sofort die Handschellen ab, Deputy! Carla.« Chief Hawbaker wandte sich zu der Frau hinter der Theke, die den Wortwechsel mit aufgerissenen
Augen verfolgt hatte. »Holen Sie mir Jennifer Mullendore ans Telefon.«
    »Äh, eigentlich ist sie schon dran, Chief. Sie hat gerade einen, äh, einen Vorfall vor ihrem Haus gemeldet.«
    Fox lächelte strahlend. »Es ist doch immer wieder schön, wenn Bürger ihre Pflicht tun, nicht wahr? Wollen Sie gegen meinen Mandanten Anklage erheben, Chief?«
    Hawbaker rieb sich mit den Händen übers Gesicht. »Ich wäre dir dankbar, wenn du mir ein paar Minuten Zeit geben würdest. Ich nehme den Anruf in meinem Büro an. Deputy, Sie kommen mit. Wollt ihr euch in der Zwischenzeit nicht setzen?«
    Fox setzte sich und streckte die Beine aus. »Du gerätst doch immer wieder in Schwierigkeiten, was?«, sagte er zu Gage.
    »Sieht so aus.«
    »Und du auch«, fügte er an seine Mutter gewandt hinzu.
    »Mein Liebhaber und ich sind eben schlimme Finger.«
    »Damit ist er wirklich übers Ziel hinausgeschossen«, sagte Fox leise. »Hawbaker ist ein guter Polizist. Er ist ein guter Chief, und das wird er ihm nicht durchgehen lassen. Wenn Jenny deine Aussage bestätigt, kannst du tatsächlich Zivilklage anstrengen, das weiß Hawbaker auch. Außerdem ist ihm klar, dass Napper eine lebende Zeitbombe ist.«
    »Wenn meine Freundin nicht vorbeigekommen wäre, wäre es schlimmer für mich ausgegangen. Er hatte sich
schon in Rage geredet.« Gage küsste Joanne auf die Wange. »Danke, Süße.«
    »Hör auf damit, sonst erzähle ich es meinem Vater.« Fox beugte sich zu Gage. »War das bloß Nap, das Arschloch, oder hat mehr dahintergesteckt?«
    »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber wir wissen ja alle, dass Napper keine dämonische Unterstützung braucht, um gewalttätig zu werden. Ich glaube, es war nur er ganz alleine. Er hat Angst bekommen, als ich erwähnte, ich hätte mir die Kennzeichen der sechs Autos gemerkt, die während des Vorfalls an uns vorbeigefahren sind.«
    Gage blickte zur geschlossenen Bürorür. Sie hörten Napper schreien: »Ach, Scheiß drauf, ich kündige!« Kurz darauf kam er wütend herausgestürzt.
    Gage stellte fest, dass er keine Waffe mehr trug. »Es wird immer eine Schlampe geben, hinter der ihr Dreckskerle euch verstecken könnt.« Er knallte die Eingangstür hinter sich zu.
    »Meinte er mit Schlampe Jenny Mullendore oder mich?«, sinnierte Joanne. »Ehrlich, ich glaube nicht, dass sie mit zwei Kindern im Vorschulalter Zeit hat, sich als Schlampe zu betätigen. Ich hingegen habe unendlich viel Zeit.«
    »Okay, Mom.« Fox tätschelte ihr den Arm und stand auf, als Hawbaker aus seinem Büro trat.
    »Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Joanne. Das Benehmen meines Deputys dir gegenüber war inakzeptabel. Ich wäre dir jedoch sehr dankbar, wenn du keine Anzeige erstatten würdest. Bei dir, Gage, möchte
ich mich im Namen der hiesigen Polizei wegen der Belästigung entschuldigen. Mrs Mullendores Aussage stimmt mit dem überein, was du gesagt hast. Du hast damit das Recht, Zivilklage zu erheben. Aufgrund der Vorfälle habe ich Deputy Napper vom Dienst suspendiert. Wir werden die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen. Er hat daraufhin seine Kündigung erklärt.«
    »Ja, das reicht mir.« Gage stand auf.
    »Inoffiziell möchte ich dich, nein, euch alle - und ihr könnt auch Cal informieren, da Derrick euch als eine Person zu sehen scheint - also, ich möchte euch alle warnen, vorsichtig zu sein. Er ist... reizbar. Wenn du möchtest, Gage, lasse ich dich zu deinem Auto bringen.«
    »Nein, das mache ich schon«, erklärte Fox. »Passen Sie auch gut auf sich auf. Napper ist nachtragend.«
     
    Gage hatte eigentlich vorgehabt, direkt zu Cals Haus zu fahren, sich zu duschen, etwas zu essen und sich vielleicht eine Runde aufs Ohr zu legen. Aber aus einem Impuls heraus fuhr er in das gemietete Haus der Frauen. Cybil stand im Vorgarten in Shorts und Tanktop, was ihre langen Beine und langen Arme betonte, und goss die Blumentöpfe am Eingang.
    Sie ließ die Gießkanne sinken und trat auf ihn zu. »Ich habe schon gehört, dass du heute früh alle Hände voll zu tun hattest.«
    »In Hollow bleibt

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