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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Ellipsoiden, die sich genau den Konturen des Untergrundes anpaßten, wobei jeder „Raum“ ungefähr einen Fuß über dem Erdboden auf jeweils eigenen Stützen ruhte. Er wußte nicht, was zu tun war. Trat man einfach vor die Tür und klopfte? Bei diesem yos hier gab es keine Tür, nur einen handgewebten Vorhang. Vielleicht stellte man sich auch in den Hof und krähte wie ein Hahn? Er fühlte sich schwindlig, halbtot vor Müdigkeit und verspürte das unbändige Bedürfnis, wieder in Gesellschaft zu sein.
    Das Problem löste sich schließlich von selbst. Aus dem yos trat ein Alter mit langen weißen Haaren. Er verharrte, schaute einen Moment lang ungläubig auf Han und sprach ihn dann in ruhigem Ton an. Der jedoch verstand nicht ein einziges Wort. Es war in der Tat Ler-Single-Sprache. Han schüttelte den Kopf, in der Hoffnung, der Person, die er vor sich hatte (er wußte nicht, ob es ein Mann oder eine Frau war, denn wie bei den Menschen auch nahmen bei den Ler die geschlechtsspezifischen Unterschiede mit dem Alter immer stärker ab), begreiflich gemacht zu haben, daß er nichts von alldem verstehen konnte, was er, sie oder es gesagt hatte. Han versuchte etwas zu sagen, wurde aber von dem Alten unterbrochen, der etwas murmelte und dabei auf den Boden zeigte. Dies sollte wohl bedeuten: Warte hier! Dann ging er zurück in den yos . Han wartete.
    Gleich darauf erschien eine jüngere Gestalt am Eingang, warf einen kurzen Blick in den Hof und verschwand wieder. Sekunden später tauchte sie wieder auf. Han glaubte, eine junge Frau vor sich zu haben – reif und fruchtbar –, denn sie trug ein Baby auf dem Arm. Dann hörte er „ihre“ Stimme.
    „Ja? Was willst du hier?“ Han hatte ein unwirkliches Gefühl. Die Stimme war ganz eindeutig männlich. Er verspürte so etwas wie einen Anflug von Wahnsinn, wobei er sich – idiotisch genug – an einen Spruch erinnerte, den er in einer klassischen Erzählung gelesen hatte: Wenn du glaubst, wahnsinnig zu werden, so bedeutet dies, daß du es nicht bist. Er entschloß sich, irgend etwas zu antworten.
    „Ich heiße Han Keeling, Händler und Raumfahrer. Ich hatte einen Unfall und mußte mein Schiff verlassen. Ich landete nördlich von hier, vor etlichen Tagen – ich weiß nicht mehr, wie viele es waren. Ich bitte um Hilfe und Gastfreundschaft.“ Es war die längste Rede, die er seit langem gehalten hatte. Seine eigene Stimme klang ihm fremd in den Ohren.
    „Ich heiße Dardenglir. Du mußt unser merkwürdiges Verhalten entschuldigen, aber wir leben hier fern der Zivilisation und sehen nur selten Menschen. Kaum einer von uns beherrscht die Allgemeinsprache. Dies hier ist ein altes Dorf, und die meisten von uns sind schon seit einigen Generationen hier. Ich selbst stamme nicht von hier, aber mein eigenes Dorf ist ebenso isoliert und abgelegen. Aber natürlich werden wir dir helfen. Was brauchst du?“
    „Etwas zu essen, ein paar Tage Ruhe und einen Tip, in welche Richtung ich gehen muß. Ich versuche das Gebiet um die Hauptstadt zu erreichen.“
    „Ich verstehe. Wird nicht schwer sein. Wenn du mit unserem Haus vorliebnehmen willst?“ Die Worte klangen seltsam in ihrer Art. „Es ist im Augenblick ein bißchen voll bei uns; wir hatten heute nacht eine Geburt und sind lange aufgeblieben, um das Ereignis zu feiern. Aber wir haben noch Platz für dich und auch Nahrung, Wärme und nette Leute. Wir werden schon eine Schlafstelle finden.“
    „Ich bin dir sehr zu Dank verpflichtet, Dardenglir.“
    „Dann komm herein.“ Er wartete nicht, sondern drehte sich um und verschwand im Haus. Han konnte ihn drinnen reden hören. Er folgte ihm, kletterte die Stufen hoch und betrat durch den Vorhang den yos.
    Der Innenraum war kreisförmig, eingerahmt von einem breiten Bord, das von runden Löchern unterbrochen wurde; zur Linken eine Plattform, die als Herdstelle diente und von der aus durch einen verkleideten Kaminschacht der Rauch durch die Decke abzog. Überall sah er Kerzen, Lichter und Leute. Sie muteten ihn fremdartig an, aber er hatte den gleichen Gedanken wie alle Geretteten: Es waren lebendige Wesen. Er blinzelte in die Helligkeit des Raumes hinein.
    Während einer von ihnen etwas von dem restlichen Festessen für ihn zusammensuchte, stellte Dardenglir die übrigen vor. Es waren zwei Babys, ein kleines Mädchen, vier Erwachsene und vier Alte; eine vollständige Webe mit allen drei Generationen – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Kein Zweifel, Dardenglir war männlichen

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